EM Mid-Amateurs: Westermann mit bester Runde
Irische Damen dominieren
Die Finalrunde der Damen begann mit einer Dreier-Spitze und endete mit einer Doppelspitze. Allerdings war nur Aideen Walsh (Irland) in beiden Gruppen vertreten. Nach der regulären Spieldistanz lag die Vorjahresdritte schlaggleich mit Jessica Ross (Nordirland) - beide schlossen das Turnier mit 221 Schlägen (+5) ab. Die beiden Spielerinnen von der grünen Insel zeigten über alle drei Tage hinweg starke Leistungen und setzten sich knapp gegen die Konkurrenz durch.
Das Stechen wurde auf den Bahnen 1, 8 und 9 angesetzt. Doch bis zur 9 sollten sie nicht kommen: Nachdem die beiden Damen das erste Extraloch jeweils Par spielten, siegte Jessica Ross am zweiten Extraloch mit Par gegen Bogey. Auf Rang drei folgt Vorjahresmeisterin Alexandra Farret (Frankreich) mit 223 Schlägen (+7), gefolgt von Pauline Stein (Frankreich) mit 224 Schlägen (+8). Die Top 5 komplettiert Irene Rollan (Spanien) mit 226 Schlägen (+10).
Sapper und Neumann in den Top Ten
Beste Deutsche wurde Annabelle Sapper (Münchener GC), die mit 229 Schlägen (+13) einen starken sechsten Platz belegt. Julia Neumann (G&LC Berlin Wannsee) kann sich dank Birdie-Birdie-Par-Abschluss nochmal um drei Positionen verbessern und folgt mit 230 Schlägen (+14) auf dem geteilten siebten Rang. Maike Schlender (Hamburger GC) hält ihre Platzierung während der Finalrunde und belegt mit 233 Schlägen (+17) den geteilten zwölften Platz. Nina Birken (GC Mülheim a. d. Ruhr) landet mit 237 Schlägen (+21) auf Rang 18.
Weitere deutsche Spielerinnen, die das Turnier in der Finalrunde beendeten, sind Sophie-Charlott Hempel (Frankfurter GC) mit 240 Schlägen (+24), Ira-Christina Wirth (GC Hamburg-Walddörfer) mit 242 Schlägen (+26) und Sophie Hufnagl (GC Olching) mit 243 Schlägen (+27). Marie-Theres Liehs (GC Neuhof) erwischte übrigens eine Abschlussrunde, die ihr gar nicht gepasst haben dürfte: Mit 88 Schlägen (+16) fällt sie im Gesamtklassement deutlich ab und steht am Ende mit 246 Schlägen (+30) auf Rang 29.
Österreicher Kogl mit Beinahe-Start-Ziel-Sieg
Den Sieg bei den Herren sicherte sich Christoph Kogl (Österreich) mit insgesamt 211 Schlägen (−5). Mit seiner konstant starken Leistung an allen drei Turniertagen holt er den Titel verdient und tritt damit die Nachfolge seines Landsmanns Markus Habeler an, der das Turnier im Vorjahr gewann - in diesem Jahr allerdings mit T17 vorlieb nehmen muss. Zum Start-Ziel-Sieg fehlte Kogl lediglich ein Schlag in Runde eins - die beendete er dadurch knapp auf Platz zwei.
Mattias Varjun (Estland) spielt sich mit einer starken 69 (-3) von Platz sechs zum Vize-Europameister: Er beendet das Turnier mit 213 Schlägen (-3). Den dritten Platz belegt Stuart Grehan (Irland) mit 214 Schlägen (−2), dabei lag der Ire am Abschlag der 18. Bahn noch auf Silberkurs. Sein Bogey-Finish vereitelte dies allerdings. Auf dem geteilten vierten Platz landeten Jonas Wallmo (Schweden) und Jan Ottink (Niederlande) mit jeweils 216 Schlägen (Par).
Westermann mit der besten Runde des Turniers
Hervorragend präsentierte sich Philipp Westermann (Hamburger GC), der das Turnier mit insgesamt 218 Schlägen (+2) auf Platz sechs beendete und damit erneut bester Deutscher ist. Besonders beeindruckend war seine Finalrunde: Mit 67 Schlägen spielt er die beste Runde des gesamten Turniers und kletterte damit noch weit nach vorne im Klassement - er übersprang 27 Positionen!
Daniel Schmieding (Münchener GC) kann sich dank seines Eagles an Bahn 17 ebenfalls verbessern und folgt mit 219 Schlägen (+3) auf dem geteilten siebten Platz. Michael Thannhäuser (Hamburger GC), der Meister des Jahres 2023, verzeichnet trotz eines Aufbäumens an den Bahnen 13 und 14 sein höchstes Rundenergebnis im Turnier und geht mit unerfüllten Wünschen vom Platz. Immerhin: Mit seinen 223 Schlägen (+7) steht er schlaggleich zu Markus Habeler, dem Meister des Jahres 2024. Der Enttäuschung zum Trotz ist „Thanne“ also immerhin in meisterlicher Gesellschaft.
Hendrik Völker (GC Hannover), der sich zwischenzeitig stark nach oben orientieren konnte, beendete das Turnier mit 224 Schlägen (+8). Der zwischenzeitig auf Platz drei liegende Marian Ludwig (GC am Habsberg) steht schlussendlich mit 226 Schlägen (+10) auf T28.

Deutsche Podestplätze in Ü40-Wertung
Im Rahmen der Europameisterschaft wurde auch eine Sonderwertung für die Spieler über 40 Jahre ausgetragen. Bei den Damen konnte sich die schon erwähnte Französin Alexandra Farret (223 Schlägen;+7) mit einem mehr als deutlichen Abstand durchsetzen. Platz zwei entscheidet Nina Birken (GC Mülheim a.d. Ruhr) mit 237 Schlägen (+21) für sich. Platz drei holte die Schwedin Anna Wallman mit 239 Schlägen (+23).
Bei den Herren setzte sich Jonas Wallmo (Schweden) durch und gewann die Wertung mit insgesamt 216 Schlägen (Par). Keijo Jaakola (Finnland) belegte mit 220 Schlägen (+4) den zweiten Platz. Erfreulich aus deutscher Sicht: Michael Thannhäuser (Hamburger GC) sicherte sich einen Podestplatz in dieser Altersklasse. Er teilt sich den Rang mit Christopher Dlaska (Österreich). Die beiden beendeten das Turnier, wie schon erwähnt, mit 223 Schlägen (+7).
Auch wenn es keine deutsche Medaillen in der Hauptwertung gab, so sind die Leistungen der deutschen Spielerinnen und Spieler mit insgesamt vier Top-Ten-Ergebnissen mehr als respektabel. Das Turnier selbst hat einmal mehr unter Beweis gestellt, wie hoch die Spielstärke hier inzwischen ist. So kommt auch Annabelle Sapper zu einem positiven Fazit: „Ich bin mehr als happy mit meinem Ergebnis – mit einem Top-10-Platz hatte ich vor dem Turnier wirklich nicht gerechnet. Natürlich hätte der Score noch besser sein können, aber das ist beim Golf ja meistens so.
Mein Ziel war es vor allem, Spaß zu haben und die Zeit zu genießen. Dazu kam auch die Motivation, als beste Deutsche abzuschneiden, um mich für die Team-EM AK 25 zu empfehlen. Der Platz war sehr anspruchsvoll, besonders von der Teebox war Präzision gefragt, und die ondulierten Grüns mit Bermudagras waren eine echte Herausforderung. Offiziell spiele ich ja schon mein zweites Jahr in der AK 25. Letztes Jahr habe ich mich allerdings wegen einer Terminüberschneidung für die DGL entschieden. Umso mehr freue ich mich über dieses Ergebnis!“