Ludwig mit starkem Auftakt
Die EM der Jungsenioren ist gestartet. Das Turnier richtet sich an Spitzenamateure ab 25 Jahren und umfasst drei Runden Zählspiel auf dem renommierten Par-72-Kurs, der zu den besten Portugals zählt. Seit die Altersgrenze im Jahr 2021 von 30 auf 25 Jahre gesenkt wurde, ist das Teilnehmerfeld deutlich jünger und stärker geworden: 28 Prozent der Herren und sogar 52 Prozent der Damen gehören zu der Altersgruppe, die nun startberechtigt ist. Das Turnier ist das wichtigste Einzel-Event für Mid-Amateure in Europa und bietet einen besonderen Anreiz: Die Sieger erhalten nicht nur den EM-Titel, sondern auch Startplätze bei den European Amateur Championships und den U.S. Mid-Amateur Championships. Letztere öffnen wiederum die Tür zu den prestigeträchtigen U.S. Open beziehungsweise U.S. Women’s Open – für sportlich orientierte Amateure ist das ein absoluter Traum.
Der Austragungsort in der Nähe von Lissabon beeindruckt mit abwechslungsreichen Bahnen, schnellen Grüns und zahlreichen Wasserhindernissen, eingebettet in eine malerische Landschaft aus Pinienwäldern und Bergen. Der Charakter dieses malerischen Platzes steht allerdings im starken Kontrast zu letztem Jahr. Denn die Anlage des lettischen Jurmala Golf Resorts war offen und lang - der Quinta do Peru ist dagegen zwar kürzer aber auch trickreicher. Immer wieder gibt es Bäume, die in die Spielbahnen reinragen - und das selbst bei den Schlägen ins Grün. Die Spielerinnen und Spieler müssen ihre Bälle vorausschauend platzieren. Die Grüns als elementarer Bestandteil der Platzverteidigung sind stark onduliert beziehungsweise hängen geradezu von hinten nach vorne und selbst für die Referees der EGA war es eine gewisse Herausforderung, gute Fahnenpositionen für die verschiedenen Turniertage zu finden. Dazu kommt die Nähe der Küste - zumindest etwas Wind ist vorprogrammiert. Die Wettervorhersage ist mit 25 Grad Celsius sehr angenehm.
Große deutsche Präsenz
Von den ursprünglich gemeldeten 14 deutschen Herren und 14 deutschen Damen sind 13 Herren und 12 Damen beim Turnierstart dabei. Auch die beiden besten Deutschen des Vorjahres sind wieder mit von der Partie: die beiden Falkensteiner Maike Schlender und Philipp Westermann. Schlender geht das Turnier relativ entspannt an: „Der Platz ist super schön, aber auch sehr anspruchsvoll, mit altem Baumbestand, schnellen, schweren Grüns und gut platzierten Bunkern. Ich freue mich auf die Herausforderung und kann noch gar nicht abschätzen, was hier gespielt wird. Ich starte somit heute entspannt in die erste Runde, genieße den Platz und das tolle Wetter und schaue wo ich am Ende des Tages stehe.“
Ihr Clubkamerad Westermann hat da schon konkretere Vorstellungen: „Es ist klasse, in dieser Woche zu sein, denn das Turnier ist immer eine große Sache. Man muss der EGA unbedingt ein Kompliment machen, denn der Platz ist wirklich stark. Wir sehen hier viele bekannte Gesichter und sich international zu messen - darauf freue ich mich sehr, denn diese Gelegenheit haben wir ja nicht sehr oft. Was meine Erwartungen angeht: Ich will die erste Runde konzentriert starten und gut reinkommen. Letztendlich hoffe ich auf eine gute Position, um mich am Finaltag nach vorne spielen zu können - vielleicht in die Top Ten oder noch etwas besser.“
Für den Auftakt steht „Westi“ jedenfalls mit 77 Schlägen (+5) auf T39.Maike Schlender reiht sich mit ihrer Eröffnungsrunde, einer 76 (+4) übrigens auf T8 ein und ist damit die zweitbeste deutsche Dame im Feld. Das Doppelbogey auf Bahn 16 hat ihr dabei weder gefallen noch geholfen. Wie dicht das Feld steht, zeigt Annabelle Sapper vom Münchener GC, die mit einem Schlag weniger (75; +3) auf dem geteilten dritten Rang steht. Auf Platz eins steht die Kanadierin Haley Yerxa mit einer 73 (+1).

Ludwig mit starker Back Nine
Die beste Auftaktrunde im Feld der Herren spielte der Spanier Ignacio de Pineda Lügstenmann mit einer starken 68 (-4). Dabei hat der Spanier gleich zwei Eagle spielen können: auf Bahn 5 und auf Bahn 13! Er wird allerdings dicht gefolgt vom Österreicher Christoph Kogl (69 (-3). Als bester Deutscher steht Marian Ludwig (GC Habsberg) auf T3. Dabei kommt der Oberpfälzer quasi direkt von der Scottish Amateur Open Championship. Dort hatte er sich in der Finalrunde noch um 15 Plätze verbessert und das Turnier auf einem starken geteilten fünften Rang abgeschlossen - übrigens direkt hinter DGL-Bundesligaspieler Emil Riegger vom GC Hubbelrath.
Ludwig, der die Deutschen Meisterschaften AK 30 im Jahr 2023 gewann, sagt: „Ich bin dankbar, dass ich das Turnier spielen darf. So einige Topspieler haben das Problem, dass die EM an einem DGL-Wochenende stattfindet und sie gar nicht herkönnen. Ich komme grad mit relativer guter Form aus Schottland. Trotzdem war mein Rundenstart hier etwas unglücklich. Ich konnte zuerst meine Birdiechancen nicht nutzen. Dann habe ich mit einem Mudball ein Doppelbogey kassiert. Aber die zweite neun habe ich mit drei unter spielen können. Jetzt schauen wir mal, wie es morgen weiter geht.“