Michael Thannhäuser (Hamburger GC) sammelte auf den letzten vier Löchern ganze vier Schlagverluste ein. Zu viel für den Ausnahmespieler. | © Archivbild: DGV/ Tiess

Deutsche unter Druck

Hohe Leistungsdichte bei den Herren

An der Spitze des Herrenfeldes liegt Christoph Kogl aus Österreich mit einem Gesamtscore von 137 Schlägen (-7). Seiner starken Auftaktrunde mit 69 Schlägen (-3) ließ er nun eine 68 (-4) mit ganzen sieben Birdies folgen. Erst auf den letzten Bahnen schlichen sich bei ihm überhaupt Schlagverluste ein. Ihm folgt mit einem gebührenden Abstand von fünf Schlägen der Finne Keijo Jaakola (142, -2), der ebenfalls eine 68 spielte und sich damit ganze 17 Plätze nach vorne spielen konnte. Er teilt sich den zweiten Rang mit dem schlaggleichen Iren Stuart Grehan. Die mitunter heftigen Sprünge im Klassement lassen es schon vermuten und der Blick auf die Ergebnisse bestätigt es: Die Leistungsdichte bei diesem Turnier ist immens hoch.

 

Bester deutscher Spieler ist aktuell Hendrik Völker vom GC Hannover. Der Niedersachse spielte eine Par-Runde und verbesserte sich im Klassement damit um elf Positionen auf T8 (146; +2). Völker hat sich damit eine stabile Ausgangsposition für den Angriff auf einen Medaillenplatz erkämpfen können. Michael Thannhäuser (Hamburger GC), der das Turnier als Generalsekretär der European Golf Association organisiert, verliert aufgrund einer missglückten Schlussphase sechs Positionen und steht nun auf T11 (147; +3). Daniel Schmieding (Münchener Golfclub) rangiert mit +4 Schlägen auf Platz 16.

 

Ludwig rutscht ab

Marian Ludwig (GC Habsberg) konnte nicht an sein starkes Ergebnis vom Vortag anknüpfen. Er spielt eine ziemlich bunte Scorekarte, kann seine Schlagverluste vor allem auf den Back Nine eindämmen und spielt sogar ein Eagle. Doch am Ende seiner Runde muss er Doppelbogey, Bogey, Doppelbogey notieren. Damit hat der ambitionierte Oberpfälzer 149 Schläge (+5) auf seinem Konto und rutscht in der Gesamtwertung um 16 Positionen auf den geteilten Rang 19 ab. Von dort aus geht auch der ebenfalls abgerutschte Carl Anton Kolloß (Hamburger GC) auf die Finalrunde.

 

Dicht am Cut rangierten Daniel Hahn (St. Eurach L&GC) und Christopher Reinhard Hamburger L&GC Hittfeld - beide qualifizierten sich auf T50 knapp für den Finaltag. Auch Robert Wibbels (GC Feldafing) kann sich nach unglücklicher Auftaktrunde mitsamt Quadruple-Bogey (81; +9) auf die Zielmarke von 155 Schlägen retten und spielt vom 50. Platz aus die Finalrunde mit. Ebenfalls in der Finalrunde dabei sind Tarek Baraka (GC München Valley) mit 153 Schlägen (+9) und Philipp Westermann (Hamburger GC) mit 151 Schlägen (+7). Thomas Weiler (GC Feldafing) steht nach zwei Runden bei 150 Schlägen (+6). Drei deutsche Herren sind am Cut gescheitert.

 

Michael Thannhäuser fasst den Tag aus seiner Sicht zusammen und blickt dabei aus organisatorischer Sicht sowie als Spieler auf die Meisterschaft: „Wir sind mit dem Turnier hier sehr zufrieden. Der portugiesische Verband hat uns einen wunderschönen Platz zur Verfügung gestellt, die Organisation ist sehr gut und wir sind sehr dankbar. Persönlich bin ich etwas enttäuscht nach den letzten vier Löchern heute. Ich habe eigentlich gut gespielt, hab aber hinten rum ein paar Fehler gemacht und mich damit aus dem Rennen um die Medaillen geschossen. Ich bin also nicht ganz zufrieden mit meinem Ergebnis. Aber morgen ist ja auch noch eine Runde und dann schauen wir mal, wo ich reinkomme.“

Damen: Dreigestirn an der Spitze

An der Spitze des Damenfeldes hat sich zum Ende des zweiten Turniertags ein Triumvirat gebildet: Pauline Stein (Frankreich), Alexandra Farret (Frankreich) und Aideen Walsh (Irland) teilen sich mit jeweils 147 Schlägen (+3) die Führung. Jessica Ross (Irland) folgt mit 148 Schlägen (+4) auf Rang vier, während Irene Rollan (Spanien) mit 150 Schlägen (+6) auf Platz fünf rangiert. Bemerkenswert sind dabei die 70er Runden (-2) von Stein und Ross, die sich jeweils um neun Positionen nach vorne gespielt haben. Klar ist auf jeden Fall: der Kampf um den Titel bleibt mit diesen Vorergebnissen völlig offen.
 

Vier deutsche Damen in den Top Ten

Beste Deutsche ist nach wie vor Annabelle Sapper (Münchener GC), die mit 151 Schlägen (+7) auf dem geteilten sechsten Platz liegt und damit in Schlagdistanz zur Spitzengruppe bleibt. Julian Neumann (G&LC Berlin-Wannsee) verbessert sich zwar leicht um drei Positionen, wird aber dennoch nicht zufrieden vom Platz gegangen sein. Denn ihr Finish lautete Doppelbogey-Bogey und diese drei Schlagverluste sind für die DGL-Bundesligaspielerin dann doch ungewohnt. Mit ihrem Ergebnis von 155 Schlägen (+11) steht sie schlaggleich mit Nina Birken (GC Mülheim an der Ruhr) auf T10.
 

Einen ziemlich schwarzen Tag hatte übrigens die vormals führende Haley Yerxa (Kanada) erwischt. Mit ihrer 83 (+11) stürzt sie regelrecht aus dem Spitzenfeld heraus und findet sich nun auf Platz 12 (156; +12) wieder. Da trifft sie auf die nun schlaggleiche Maike Schlender (Hamburger GC). Marie-Theres Liehs (GC Neuhof) spielt eine 75 (+3) und verbessert sich mit insgesamt 158 Schlägen (+14) auf den geteilten 16. Platz. Ebenfalls im Cut sind Sophie-Charlott Hempel (Frankfurter GC) mit 161 Schlägen (+17), Ira-Christina Wirth (GC Hamburg-Walddörfer) mit 162 Schlägen (+18) sowie Sophie Hufnagl (GC Olching) mit 164 Schlägen (+20).
 

Insgesamt acht deutsche Golferinnen haben den Cut geschafft und werden am Finaltag antreten. Fünf deutsche Spielerinnen dürfen allerdings höchstens noch zuschauen.

 

Ausblick auf die Finalrunde

Die deutschen Teilnehmer haben sich mit soliden Leistungen im Mittelfeld und Vorderfeld platziert. Besonders Annabelle Sapper und Hendrik Völker können als derzeit beste Deutsche den Blick auf die Spitzenfelder wagen.Die internationale Konkurrenz an der Spitze ist allerdings stark und das Feld steht eng beisammen. Die European Mid-Amateur Championship zeigen einmal mehr, wie stark hier gespielt wird.

 

Live-Scoring der Europameisterschaften AK 25

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