Harman triumphiert trotz 75, Lochspiel-Krimi in Vegas und der längste Putt seit 2008

Der Schlag des Turniers geht hingegen auf die Kappe von Patrick Fishburn. 32 Meter – so hoch wie der Sprungturm im Schwimmbad mal drei oder fünf ausgewachsene Giraffen übereinander gestapelt. Aus dieser Distanz lochte der Amerikaner bei der Texas Open seinen Ball mit dem Putter. Fishburn hatte das Grün des 17. Lochs (Par 4) mit dem ersten Schlag erreicht. Es folgte ein Putt über eine stattliche Welle, den der 32-Jährige aus Utah perfekt ausführte. Es war der längste versenkte Putt seit 2008, als Craig Barlow aus knapp 34 Metern verwandelte.

Auf der LPGA Tour strahlte am Ende Madelene Sagstrom. Die Schwedin setzte sich im Finale des Lochspiel-Events in Shadow Creek, Las Vegas, gegen Lauren Coughlin durch. Im Duell der Solheim-Cup-Spielerinnen ging es hin und her. Sagstrom lag nach sechs Löchern bereits vier auf, verlor dann den Schwung und lag auf der 13 auf einmal ein Loch zurück. Doch die 32-Jährige behielt die Nerven und drehte das Match einmal mehr. Ein 1-auf-Sieg beschert ihr den zweiten LPGA-Sieg seit 2020. 

Auch Esther Henseleit konnte mit ihrem Auftritt zufrieden sein. Die Olympiazweite aus dem Elite Team Germany verpasste zwar das Achtelfinale, gewann aber zwei ihrer drei Partien. Gegen Solheim-Cup-Spielpartnerin Charley Hull, diese Woche an Nummer sechs gesetzt, brillierte Henseleit mit einem 5&4-Triumph. 

Angel Cabrera hat sich spielerisch zurückgemeldet. Eine Woche vor der viel diskutierten Rückkehr des Argentiniers zum Masters, gewann der zweimalige Major-Sieger die James Hardie Pro Football Hall of Fame Invitational auf der PGA Tour Champions. Der Masters-Gewinner von 2009 verbrachte bis 2023 zwei Jahre im Gefängnis wegen Bedrohung und Belästigung zweier ehemaliger Partnerinnen. Alex Cejka, der das Finale an der Seite Cabreras in der letzten Gruppe bestritt, kam nicht über eine 75 (+3, T7) hinaus. 

Auch der Stopp der LIV Golf League in Miami geriet zum Härtetest. Starker Wind hatte den Spielern auf dem ohnehin schon schwierigen Kurs in Doral zugesetzt. Marc Leishman schaffte es am Sonntag dennoch, ohne Bogeys durchzukommen und gewann dank einer 68 (-4) vor Charl Schwartzel. Martin Kaymer fand leider nur am Sonntag zur Bestform (69 Schläge) und schloss das Turnier auf Position 29 ab. Zuvor hatte er bei heftigem Wind Runden von 75 und 80 Schlägen notiert. 

Helen Briem hatte zuletzt auf die Reise der LET-Asse nach Australien verzichtet. Ihrer Form hat die kleine Auszeit anscheinend gut getan. Beim Sieg von Mimi Rhodes bei der Joburg Ladies Open in Südafrika landete die 19-Jährige dank einer fehlerfreien Finalrunde auf dem dritten Rang. Nach einem soliden Start mit 72 Schlägen am Freitag (-2), unterzeichnete die Nürtingerin am Wochenende Runden von jeweils 68 Schlägen (-6) und kletterte auf dem Leaderboard. 

Kuriose Szenen in Georgia: Ryan McCormick sorgt bei einem Turnier der Korn Ferry Tour für Aufsehen, als er sich eine ganze Runde lang den Mund mit Klebeband zuklebte. Der Grund dafür ist eigentlich ganz einfach: McCormick hat die Angewohnheit, schnell wütend zu werden und neigt zu verbalen Ausbrüchen. Da ist so ein Klebeband eine pragmatische Lösung, um Ruhe vor sich selbst zu haben. 

Kurz vor den Herren, die in dieser Woche beim Masters antreten werden, durften sich die besten Amateur-Spielerinnen der Welt im Augusta National austoben. Zum sechsten Mal ging es um den prestigeträchtigen Titel des Augusta National Womens Amateur – und zum ersten Mal durfte diesen eine Spanierin in Empfang nehmen. Carla Bernat Escuder, 21 und Studentin der Kansas State University, sicherte sich den Sieg vor der erst 16-jährigen US-Amerikanerin Asterisk Talley.