„Fühlte mich wie Bane“: Profi verpasst sich Maulkorb
Ja, Golf kann einen verrückt machen. Vor allem, wenn es nicht läuft. Doch die Maßnahme, die der US-Profi Ryan McCormick in der zweiten Runde der Club Car Championship ergriff, toppt so manches. Der 33-Jährige klebte sich beim Event der Korn Ferry Tour eine ganze Runde lang den Mund zu. Medizinische Gründe gab es dafür nicht. McCormick hat auch keine Wette verloren. Es war eine bewusste Entscheidung, um verbale Wutausbrüche zu vermeiden. Denn davon hatte McCormick nach eigenem Empfinden zuletzt deutlich zu viele.
„Ich hatte dieses Jahr nicht so viel Spaß auf dem Golfplatz“, sagte McCormick in einem Video der Korn Ferry Tour, in dem er zu seiner Aktion befragt wurde. „Ziemlich wütend und sauer“ sei er in den vergangenen Wochen auf dem Golfplatz gewesen. „Ich habe viele Dinge ausprobiert und dachte mir, ich bringe mich einfach selbst zum Schweigen. Also habe ich mir Klebeband auf den Mund geklebt.“ Ob ihm das geholfen hat, weiß er selbst nicht. Zumindest sportlich gab es keine Wende: McCormick spielte eine 72 (Par) und verpasste den Cut um vier Schläge.
„Auf jeden Fall lässt es dich atmen“, erzählte er weiter. „Ich fühlte mich wie Bane, wie Batman, der mir einen Maulkorb verpasst.“ Wenigstens hielt ihn das Klebeband vom Fluchen ab. Denn McCormick will seinen Spielpartnern „keine unfairen Erfahrungen bereiten“. Der gestiegene Frustpegel ist das Ergebnis einer langen sportlichen Abwärtsspirale. Vergangenes Jahr spielte McCormick noch auf der PGA Tour, konnte dort seine Tourkarte aber nicht halten. „Ich hatte eine harte Zeit, und das war heute meine Lösung.“ Wozu Golf manchmal führen kann.