Tempokontrolle beim Lag-Putten
Es passiert selbst nach einem soliden Schlag: Der Ball liegt auf dem Grün – aber zehn oder 15 Meter von der Fahne entfernt. Jetzt kommt es darauf an, den ersten Putt so zu setzen, dass der zweite sicher fällt. Doch genau hier verschenken viele Amateure unnötig Schläge: durch mangelnde Tempokontrolle beim Lag-Putten.
Das Ziel beim Lag-Putten ist nicht das Einlochen – sondern das sichere Zwei-Putt-Spiel. Wer das beherrscht, hält seine Scorekarte sauber und erspart sich Frust auf dem Grün. Der Schlüssel dazu? Ein klarer Fokus – und ein konstanter Rhythmus.
Wo Amateure beim Lag-Putten die meisten Schläge verlieren
Die Statistik ist eindeutig: Putts zwischen fünf und 20 Metern machen fast die Hälfte aller ersten Putts aus. Nur ein kleiner Teil fällt direkt. Und das muss er auch gar nicht. Entscheidend ist, dass der Ball in einem Radius von rund einem Meter zur Ruhe kommt. Denn aus dieser Distanz liegt die Einlochwahrscheinlichkeit noch bei über 90 Prozent.
Master-Pro Peter Koenig weiß aus Erfahrung:
„Viele Golfer verlieren bei langen Putts den Überblick über Tempo und Länge. Sie kennen ihre Puttweiten nicht genau genug – und setzen ihren Rückschwung jedes Mal leicht unterschiedlich an.“
Zwei Hauptprobleme beobachtet Koenig immer wieder:
- Keine Visualisierung des Putts und deshalb kein Gefühl für das passende Schwungtempo
- Schwankungen in Rückschwunglänge und Treffmoment
Die Folge: Drei-Putts sind keine Seltenheit – und gute Ausgangspositionen nach dem Approach verpuffen.
Der Game-Changer: Rhythmus statt Rätselraten
Wer beim Lag-Putten verlässlicher werden will, braucht Wiederholbarkeit. Die zentrale Frage: Wie kann ich Tempo und Rückschwunglänge konstant steuern – auch unter Druck?
Die klassische Antwort: viel Üben.
Die smartere Lösung: gezieltes Rhythmus-Training.
Das Audio-Golf-System, entwickelt von Prof. Chia Chou, nutzt sogenannte Rhythmus-Phrasen. Beim Putten denkt der Spieler eine einfache Phrase wie z.B. „ya-la bam“ – und Rückschwung und Tempo synchronisieren sich automatisch mit diesem inneren Rhythmus.
Audio-Golf-Experte Koenig: „Das klingt ungewöhnlich – funktioniert aber ausgezeichnet. Die Bewegung passt sich der Phrasenlänge an. So entsteht ganz natürlich eine wiederholbare Tempokontrolle – ganz ohne technische Grübelei.“
Wer es selbst ausprobieren möchte: Auf der deutschen Webseite von Audio Golf gibt es ein kostenloses Training mit der „ya-la bam“-Phrase – ideal für Putts rund um fünf Meter.
Zwei Drills für bessere Lag Putts
Koenig empfiehlt zwei Drills, um das Lag-Putting systematisch zu verbessern und auf den Platz zu übertragen:
1) Leiter-Drill: Distanzgefühl entwickeln
- Legen Sie sechs Bälle bereit und markieren Sie ein Ziel auf dem Grün – z.B. in zehn Meter Entfernung.
- Versuchen Sie, den ersten Ball an das Ziel zu spielen, aber nicht dahinter.
- Spielen Sie dann den nächsten Ball möglichst eine Putterlänge kürzer als den vorherigen, aber nicht weiter als den ersten Ball.
- Verfahren Sie mit dem nächsten Ball ebenso
- Jeder folgende Ball soll kürzer sein, als der vorhergehende
- Rollt ein Ball zu weit, starten Sie die Übung von vorn.
Methode: Visualisieren Sie den Lauf des Balles genau vor dem Schlag, um ein Bewegungsgefühl zu entwickeln.
Ziel: Feingefühl für Distanzabstufungen entwickeln – und Tempo dosieren. Tipp: Ideal auch als Aufwärmübung vor der Runde, um die Grüngeschwindigkeit einzuschätzen.
2. Distanz-Putt mit Punkte-System
- Legen Sie drei Bälle in fünf, zehn und 15 Meter Entfernung von der Fahne.
- Spielen Sie die Bälle auf das Loch.
- Jeder Ball innerhalb einer Putter-Länge um das Loch erhält einen Punkt.
- Verwenden Sie auch Situationen, bei denen der Ball bergauf und/oder bergab läuft.
Methode: Visualisieren Sie den Lauf des Balles genau vor dem Schlag, um ein Bewegungsgefühl zu entwickeln. Oder nutzen Sie die Audio Golf Rhythmus Formeln für die jeweilige Entfernung.
Ziel: Tempogefühl verbessern, Entscheidungsschärfe trainieren, Druckresistenz steigern.
Fazit: Ein guter Lag-Putt ist ein smarter Putt
Drei-Putts lassen sich vermeiden – mit Gefühl, einem klaren Plan und einem wiederholbaren Rhythmus. Ob Sie die empfohlenen Drills nun mit zeitlichem Investment meistern oder den Weg dahin mit Audio-Golf-Phrasen abkürzen: Trainieren Sie Ihre langen Putts bewusst und systematisch. Wer das tut, wird mit mehr Pars, weniger Stress und deutlich mehr Selbstvertrauen belohnt.
Über den Experten: Peter Koenig ist PGA Master Professional, Vize-Weltmeister und Leiter der Golfschule Erfolgreich Golfen im GC Gernsheim. Seit 2021 arbeitet er mit Audio Golf zusammen und bietet ein- bis zweimal pro Jahr exklusive Kurse und Einzeltrainings an – auch in München und Düsseldorf.