Die unterschätzte Stärke
Nach dem Drive ist der Approach Ihre große Chance: Jetzt zählt Präzision – idealerweise landen Sie so nah an der Fahne, dass der nächste Schlag gelocht werden kann. Statistiken wie Strokes Gained zeigen deutlich: Im Approach-Spiel verlieren Amateure die meisten Schläge – nicht beim Putten.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie mit klarem Plan und Rhythmus-Training konstantere Annäherungen schlagen – ohne technische Überforderung. So gewinnen Sie Kontrolle über Ihre Distanzen, treffen mehr Grüns und spielen mit mehr Selbstvertrauen aufs Ziel.
Warum viele Golfer zu viele Schläge beim Approach verlieren
PGA Master Professional und Vize-Weltmeister Peter Koenig beobachtet bei seinen Schülern vor allem zwei Herausforderungen:
- Schwankende Schwungausführung – insbesondere bei Halb- oder Dreiviertelschwüngen.
- Unsichere Schlägerwahl – weil die eigenen Schlagweiten oft nicht genau genug bekannt sind.
- Hinzu kommt: Wer sein Shot Pattern – also die typische Streuung seiner Schläge – nicht kennt, trifft riskantere Entscheidungen und verpasst häufiger das Grün.
Der Schlüssel: Konstanter Rhythmus, klarer Plan
Wer Annäherungsschläge meistern will, braucht System:
- Klarer Unterschied zwischen Full-, Dreiviertel- und Halbschwung.
- Konstante Rückschwunglänge und Durchschwungtempo.
- Kombination mit mehreren Eisen und Wedges, um ein variables Distanzrepertoire aufzubauen.
Das klassische Uhrensystem hilft dabei: Der Rückschwung wird mit Uhrzeiten verknüpft (z. B. 11 Uhr = Halber schwung). Doch auf dem Platz, so Koenig, kommt diese Methode an ihre Grenzen: "Unter Druck wird die Schwungbewegung häufig schneller und das System gerät dann leicht außer Kontrolle“, so Koenig.
Schneller zur Konstanz: Rhythmus-Phrasen statt Technikdenken
Eine smarte Alternative bietet Audio Golf: Das von Prof. Chia Chou entwickelte System arbeitet mit Rhythmus-Phrasen, die der Spieler beim Schwung denkt. So synchronisieren sich Rückschwung und Tempo automatisch mit dem akustischen Muster.
Koenig: „Das funktioniert erstaunlich gut. Eine kürzere Phrase für den Halbschwung, eine längere für den vollen – und der Körper setzt das intuitiv um. Auch unter Druck.“
Wer es ausprobieren möchte: Auf der deutschen Audio Golf Website gibt es eine kostenlose Übung mit der Phrase „ya-la bam“ für 5-Meter-Putts – ideal zum Einstieg ins Rhythmus-Training.
Zwei Drills für bessere Annäherungsschläge
1. Leiter-Drill: Distanzrepertoire aufbauen
Wählen Sie drei Uhrzeiten oder drei Audio Golf Phrasen (für Halb-, Dreiviertel- und Full-Swing) und kombinieren Sie diese mit einem Wedge. Tragen Sie die jeweiligen Distanzen in Ihre Schlagweiten-Tabelle ein. Wiederholen Sie das mit weiteren Wedges. Ziel: Ein abgestuftes Repertoire wie bei einer Leiter – mit sauber kontrollierten Schlagweiten.
2. Shot-Pattern-Drill: Präzision und Entscheidungsstärke
Wählen Sie fünf Zielentfernungen (z.B. 50, 55, 60, 65, 70, 75, 80 Meter). Greifen Sie laut Schlagweiten-Tabelle zum passenden Schläger und zur dazugehörigen Uhrzeit oder Phrase. Pro Ziel drei Schläge – mit Punktewertung:
- 3 Punkte: Innerhalb von 5 % der Entfernung
- 2 Punkte: Innerhalb von 10 % der Entfernung
- 1 Punkt: Innerhalb von 15 % der Entfernung
So schärfen Sie Ihr Distanzgefühl, verbessern Ihre Streuung – und treffen bessere Entscheidungen, ohne zu überanalysieren.
Fazit: Weniger denken, besser treffen
Ob Sie mit Uhrzeiten üben oder lieber mit Rhythmus-Phrasen arbeiten – entscheidend ist, dass Sie einen klaren Plan für Ihre Annäherungen haben. Wer regelmäßig mit System trainiert, erlebt, wie sich Rhythmus und Distanzkontrolle zur Routine entwickeln. Und plötzlich liegt der Ball häufiger dort, wo er hingehört: auf dem Grün – mit einer realistischen Chance, den nächsten Schlag einzulochen.
Über den Experten: PGA Master Professional Peter Koenig ist Vize-Weltmeister und leitet die Golfschule „Erfolgreich Golfen“ im GC Gernsheim. Seit 2021 arbeitet er mit Audio Golf zusammen und bietet ein- bis zweimal im Jahr exklusive Kurse und Einzeltrainings an.
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