Nur aufs Grün! Befreiung von der Bunkerkante
Es ist eine Szene, die Sie bestimmt auch kennen – und nicht mögen. Ihr Ball liegt direkt an der Bunkerkante, die Fahne nur wenige Meter entfernt. Einerseits ist das Ziel also ganz nah, andererseits doch so fern. Denn die Rettung aus dem Sand könnte zu einer schwierigen Herausforderung werden. Wie sie funktioniert, weiß PGA Golf Professional Marcus Bruns, der im Video (s.u.) erklärt, worauf Sie in dieser unangenehmen Lage achten sollten.
Die passende Schlägerwahl
Die Grundlagen zum Einstieg: Bruns greift sich zuerst die Hake, um nach dem Schlag sämtliche Spuren zu entfernen und betritt den Bunker von der Seite, von der er den kürzesten Weg zu seinem Ball hat. Zwei Schläger stehen zur Auswahl: Bruns wählt das 58er-Lobwedge und entscheidet sich damit gegen das 54er-Sandwedge.
Vorsicht mit Erwartungen
Die Lage im Bunker macht die Aufgabe nicht einfacher: Der Ball liegt in einer kleinen Kuhle, der Boden ist hart. Probeschwünge sind bekanntlich im Bunker nicht erlaubt. Bedeutet: Bruns überlegt sich zunächst, welche Standposition in dieser Situation möglich für ihn ist. Und: Er reduziert seine Erwartungen an den Schlag. „Der Ball muss nur aufs Grün“, betont er. „Ich habe nicht den Anspruch, den Ball nah an die Fahne zu schlagen. Ich habe den Anspruch, den Ball aus dem Bunker herauszubekommen – irgendwo aufs Grün.“
Worauf Sie technisch achten sollten
Für den Schlag stellt er sich leicht versetzt hin, das linke Bein etwas zurückgesetzt, um Raum für die Schlägerführung zu schaffen und durch den Ball durchschwingen zu können. Wichtig: Bei hartem Untergrund darf die Schlagfläche nicht geöffnet werden – das Risiko, den Ball zu toppen, wäre sonst zu groß. „Ich greife auf jeden Fall den Schläger kürzer und stelle den Schläger neutral an den Ball“, erklärt Bruns. Der Ball liegt im Setup relativ weit rechts – etwa auf Höhe des hinteren Fußes.
Bunkerpflege nach dem Schlag
Dann schlägt Bruns – und meistert die Situation. Sein Ball erreicht gerade so das Grün. „Boah, tut alles weh gerade, durch das komische Stehen“, kommentiert der Coach. Anschließend hakt er den Bunker. Wichtig dabei: den Sand wegzuschieben, damit er schön glatt wird – und auch gegebenenfalls Spuren von anderen zu entfernen.
Bruns' Tipp
Bruns‘ Appell zum Abschluss: So unangenehme Lagen im Bunker sollten Sie üben. Simulieren Sie immer mal wieder im Übungsbunker vergleichbare Positionen – und finden Sie heraus, wie Sie die Problemlage am besten lösen. Sein Tipp: „Immer erst den Stand suchen, Schläger ein bisschen kürzer greifen – das gibt noch ein bisschen mehr Energie zum Ball.“