Spaun vorne, Reed mit Albatros, Jäger solide
Er hätte den Ball nicht besser treffen können – und dennoch habe er es nicht unter Par geschafft. Wenn ein Ryder-Cup-Spieler wie Robert MacIntyre sein Spiel in dieser Form bewertet, sagt das vieles über die Schwierigkeit des Platzes aus. Es sind Aussagen, die es in der Woche noch öfter geben wird. Denn nicht nur sind die US Open für gewöhnlich der härteste Test Jahres für die Elite, sondern die 18 Löcher des Oakmont Country Club auch noch besonders gefürchtet. Oakmont gilt als einer der härtesten Plätze im Golf.
Doch zum Auftakt des dritten Major-Turniers in diesem Jahr zeigte sich besonders ein Spieler davon unbeeindruckt. J.J. Spaun spielte am Donnerstag eine fehlerfreie 66 (-4) und übernahm die Führung. Zum zehnten Mal ist der traditionsreiche Kurs nahe Pittsburgh Austragungsort der U.S. Open. Nur sieben Spieler hatten dort in der Geschichte des Turniers bislang eine bogeyfreie Runde geschafft. Nicht einmal Johnny Miller 1973 bei seiner berühmten Finalrunde von 63 Schlägen gelang dieses Kunststück. Spaun, 34 aus Kalifornien, der 2025 bereits mehrfach ganz oben auf dem Leaderboard anklopfte, reiht sich nun in diesen exklusiven Kreis ein.
Spauns Spiel war vor allem auf den Grüns herausragend: Er traf nur acht von 14 Fairways, aber er lochte gleich acht Putts aus mehr als zwei Metern und war Zweiter in der Kategorie „Strokes Gained Putting“. „Ich habe heute einfach gut geputtet“, sagte Spaun. „Solche Runden braucht man bei einer U.S. Open, um im Spiel zu bleiben.“
Hinter ihm folgt mit einem Schlag Rückstand Thriston Lawrence. Der Südafrikaner glänzte mit sechs Birdies – die meisten des Tages. „Wenn man gut spielt, gibt es Chancen. Aber sie kommen nicht oft. Und sie kommen nicht leicht“, sagte der 28-Jährige. Brooks Koepka, Sungjae Im und Si Woo Kim lauern bei -2. Unter den Spielern mit Runden unter Par finden sich auch Jon Rahm, Thomas Detry und Collin Morikawa.
Reed mit Kunstschlag
Für Aufsehen sorgten am ersten Tag auch Patrick Reed (73) mit einem seltenen Albatros auf der 4. Der Amerikaner, der eine 73 unterzeichnete, lochte sein Holz 3 aus gut 260 Metern.
Die großen Namen hatten hingegen ihre Probleme: Rory McIlroy lag zwar nach neun Löchern noch bei -2, kam aber nach wackeliger zweiten Neun mit einer 74 (+4) zurück ins Clubhaus (74, T62). Einen Schlag besser beendeten Scottie Scheffler und Titelverteidiger Bryson DeChambeau ihre Runden (T49).
Ebenfalls mit 73 Schlägen kam auch Stephan Jäger aus dem Elite Team Germany von seiner Runde zurück. Der Gewinner der Houston Open im vergangenen Jahr zeigte vor allem auf den hinteren Neun seine Klasse. Mit drei Birdies bei zwei Bogeys blieb er in der zweiten Hälfte unter Par und konnte sein Ergebnis verbessern.
Die Statistik zum Tag zeigt: Oakmont bleibt eine große Herausforderung. Der Rundenschnitt lag bei 74,61 Schlägen. Nur zehn Spieler blieben unter 70.