Stolze Väter

Vergangene Woche fand die PGA Championship statt. Einige Stars verpassten den Cut im Quail Hollow Club. Unter anderem Brooks Koepka, der kurz darauf in einer Tankstelle mit einem Träger Erfrischungsgetränke gesichtet wurde. Das nennt man wohl Frustbewältigung.

Der Sieger des zweiten Herren-Majors der Saison hieß Scottie Scheffler. Als er nach der Finalrunde ins Scoring spazierte, hatte er seinen Sohn dabei und setzte ihn kurzerhand auf den Boden, während er seine Karte unterschrieb. An erster Stelle ist Scheffler Papa, an zweiter der beste Golfer der Welt.

Und die Vater-Sohn-Zeit hörte auch nach dem Siegerinterview nicht auf. Scheffler scheint auch abseits des Platzes eine gute Zeit zu haben.

Doch auch Scotties Papa, Scott, hatte seinen stolzen Vater-Moment. Direkt nach Schefflers Sieg sprach er seinem Sohn seine Anerkennung aus. „Ich bin so stolz auf dich.“ Und er hatte allen Grund dazu.

Die Wanamaker Trophy hat so ihre Tücken. Hätte Scheffler eigentlich schon nach Collin Morikawa Fauxpas vor einigen Jahren wissen müssen. Doch auch ihm ist der Deckel bei der Siegehrung heruntergepurzelt.

Und wo verstaut Scheffler diese große Trophäe? In seinem Golf-Raum, der offensichtlich nicht wirklich gut aufgeräumt ist. Ein Golf-Abstellraum quasi, in dem einige seiner Trophäen stehen.

So wie Scheffler seit Jahren spielt, müsste man meinen, dem Mann kann man nichts mehr beibringen. Sein jahrelanger Trainer Randy Smith findet aber immer noch Schrauben, an denen gedreht werden können. In diesem Fall lag der Fokus auf der Hüftrotation.

Apropos hart trainieren: Alex Noren, der bei der PGA Championship gemeinsam mit Scheffler in der Finalgruppe spielte, zählt zu den härtesten Arbeitern auf der Tour. Dieses Bild seiner Handflächen ist Beweis genug.

Die PGA Championship sorgte bei einigen Stars für Frust. Wyndham Clark zum Beispiel schmetterte seinen Driver in eine Werbebande und musste für den Rest der Runde ohne eben jenen Schläger zurechtkommen. Das Video zur entsprechenden Situation gibt es auch (Pfeil rechts).

Und noch so ein Wutausbruch. In diesem Fall von Shane Lowry, der gerne eine Erleichterung erhalten hätte, letztlich aber aus einem Divot spielen musste und entsprechend wütend war.

Kommen wir nochmal zu einer Gegenüberstellung, die zeigt, wie unfassbar gut Scheffler bei den Majors performt. Bei seinen ersten 22 Major-Starts erreichte er 17 Mal die Top 25. Nicht einmal Tiger Woods kommt auf diesen Wert.

Man ist es inzwischen gewohnt von Bryson DeChambeau, dass er sich Zeit für die Fans nimmt und entsprechend beliebt ist. Auch diese Aktion bei der PGA Championship bescherte ihm wieder einige Sympathiepunkte.

Auch Bernhard Langer spielte Major-Golf. Die Regions Tradition schloss er unter den Top 30 ab. „Ich bin dankbar, dass ich an meinem zweiten Major-Turnier der Saison teilnehmen konnte. Ich freue mich auf das nächste!“ Das nächste folgt bereits diese Woche mit der Senior PGA Championship.

Zum Abschluss ein Post von Phil Mickelson von vor zwei Monaten, in dem er die steile These aufstellte, dass Scottie Scheffler vor dem Ryder Cup im September kein Turnier gewinnen wird. Es ist Mai und wir stehen bei zwei Titeln. Da blieb auch Mickelson nichts anderes übrig, als dem Weltranglistenersten zu gratulieren.