"Ziemlich gut für einen 67-Jährigen"
Bernhard Langer ist mit seinen 67 Jahren mehr als doppelt so alt wie ein Großteil seiner Mitstreiter beim Masters. Während die Kids, wie Langer seine Konkurrenten in der Pressekonferenz im Vorfeld bezeichnete, kurze Eisen oder Wedges in die Grüns schlagen würden, müsste er mit dem Hybrid oder Fairwayholz ran. Er könne auf einem Platz mit einer Länge von mehr als 7.500 Yards einfach nicht mehr oben mitspielen, gab der zweimalige Turniersieger zu. Und deshalb seine 41. Teilnahme am geliebten Major in Georgia in diesem Jahr zur letzten erklärt.
Auf die Runde ging der Altmeister, der wie bei seinem Triumph vor 40 Jahren komplett in Rot gekleidet war, gemeinsam mit Will Zalatoris, 28, sowie Amateur Noah Kent, 19. Am Ende konnte keiner der beiden ein besseres Ergebnis erzielen als Langer. Nach fehlerfreien vorderen Neun lag der Rekord-Senior bei -1, am Ende stand nach drei Bogeys auf den hinteren Neun eine bemerkenswerte 74 (+2) zu Buche. Und das, obwohl Langer im Schnitt mehr als 35 Meter kürzer vom Tee ist als der Rest.
Den Cut im Blick
Es würde schwer werden, seinen Augusta-Abschied bis zum Sonntag hinauszuzögern, hatte Langer erklärt. Mit einer weiteren guten Leistung am Freitag ist es aber durchaus möglich, dass der Anhausener auch am Wochenende noch mitmischen darf. Er könnte Augusta mit einer weiteren Bestmarke verlassen. Denn mit 67 Jahren hat noch kein Spieler in der langen Geschichte des Turniers den Cut geschafft.
“Ich habe die ersten 11 Löcher wirklich gut gespielt”, analysierte Langer. “Wirklich gut. Ich lag eins unter. Dann habe ich an der Zwölf einen Fehler gemacht, den falschen Schläger genommen und ein Bogey gemacht. An der 13 habe ich den Ball ein bisschen fett erwischt und ins Wasser geschlagen. Dann habe ich mich wieder gefangen und von da an ziemlich solide gespielt. Insgesamt war es eine ziemlich gute Runde für einen 67-Jährigen, mit den Schlägern, mit denen ich hier spiele. Wenn ich den Cut schaffen will, muss ich morgen aber noch etwas besser abschneiden.”
“Die Atmosphäre war fantastisch”, so Langer weiter. “Ich habe überall stehende Ovationen bekommen, angefangen an Loch 1 und an vielen anderen Löchern. Die Leute scheinen es wirklich zu schätzen, dass ich seit über 40 Jahren hier bin und was ich erreicht habe, nicht nur hier, sondern auch in meiner Golfkarriere. Die Patrons wissen das zu schätzen, und das war schön zu sehen.”
Jäger zwischenzeitlich vorne
Auch Stephan Jäger war bis zum Schlussdrittel seiner ersten Runde hochzufrieden. Der Deutsche notierte bei seiner zweiten Teilnahme beim berühmten Major-Turnier vier Birdies und acht Pars. Zu diesem Zeitpunkt lag der 34-Jährige, der im vergangenen Jahr in Houston, Texas, seinen ersten Sieg auf der PGA Tour errungen hatte, ganz vorne im Tableau.
Leider konnte die Nummer 44 der Golfwelt das überragende Zwischenergebnis nicht bis zum Ende halten. Auf ein bitteres Doppelbogey auf 13 – Jäger gab dem Ball mit dem Wedge bei der Annäherung etwas zu viel Rückwärtsdrall mit und dieser rollte vom Grün zurück in Rae’s Creek – folgten zwei weitere Schlagverluste auf den Löchern 14 und 17. So wurde aus einem überragenden Start nur ein solider (72, Par) für den Münchener aus dem Elite Team Germany.