Scheffler mal wieder nicht zu schlagen, Thompson wehrt sich gegen Slow-Play-Kritik
Scottie Scheffler hat beim Memorial Tournament 2025 einmal mehr seine spielerische Ausnahmestellung unter Beweis gestellt. Bei schwierigen Bedingungen in Muirfield Village dominierte der Amerikaner mit präzisem Spiel, Nervenstärke und dem Selbstvertrauen eines Mannes, der derzeit kaum schlagbar wirkt. Der Weltranglistenerste siegte mit vier Schlägen Vorsprung und verteidigte damit als erster Spieler seit Tiger Woods seinen Titel bei dem von Jack Nicklaus ausgerichteten Turnier in Ohio.
Auf einem der härtesten Plätze der PGA Tour spielte der Texaner auf den abschließenden 40 Löchern hinweg nur ein einziges Bogey. Ben Griffin konnte mit einem späten Birdie-Eagle-Doppelpack kurzzeitig Spannung erzeugen, fiel nach einem Doppelbogey auf der 17 jedoch zurück. Sepp Straka wurde Dritter, Rickie Fowler sicherte sich mit einem Top-10-Ergebnis ein Ticket für die Open Championship.
Für Scheffler war es bereits der dritte Titel in den vergangenen vier Starts. Sein Spiel: eine Mischung aus Stabilität, Geduld und punktgenauer Offensive. „Wir mussten am Wochenende hart kämpfen – aber es war eine großartige Woche“, resümierte er.
Premiere für Von Dellingshausen, Stark triumphiert in Erin Hills
Während der Triumph von Ohio für den Branchenprimus Scheffler einer von insgesamt neun Siegen seit dem vergangenen Jahr war, feierte auf der DP World Tour ein Deutscher seine Titelpremiere in der ersten Liga: Nicolai von Dellingshausen gewann die Austrian Alpine Open 2025 und sicherte sich beim 110. Start seinen ersten Titel auf der DP World Tour. Marcel Schneider wurde Zweiter, auch Marcel Siem kletterte noch unter die Top fünf. Fest steht: Es war eine herausragend gute Woche für die deutschen Asse im Nachbarland.
Und dann war da noch Maja Stark: Die Schwedin hatte sich zuletzt in eine kleine Formkrise manövriert. Ihr Selbstvertrauen war gering, doch dann fand die Solheim-Cup-Spielerin ausgerechnet auf der ganz großen Bühne zurück zur Topform. Die 25-Jährige holte bei der US Womens Open einen souveränen Sieg und meisterte dabei die teuflischen Grüns von Erin Hills. Beste Deutsche wurde Esther Henseleit auf dem 22. Rang.
Ebenfalls im Feld stand Lexi Thompson – und die Amerikanerin hatte nach ihrem verpassten Cut noch zwei Dinge zu klären. Sie sei weder für das langsame Spiel beim Major verantwortlich, noch habe sie ihre Karriere beendet. Der Hintergrund: Reihenweise Kritik an ihrer angeblich langsamen Spielweise, die durch Fotos und Videos – etwa von einer genervten Charley Hull auf dem Tee – aufgekommen war. Thompson betonte, dass ihre Gruppe bei nahezu jedem Loch habe warten müssen. Sie sei zwar langsamer als ihre Spielpartnerinnen, sei aber „die Letzte, die sechs Stunden auf dem Platz verbringen möchte“. Thompson hatte im vergangenen Jahr angekündigt, keine volle Saison mehr spielen zu wollen – stattdessen tritt sie nur noch bei Turnieren an, „die sie wirklich spielen will“.
Langer mit 65 im Finale
Während sich im Stechen der Principal Charity Classic Miguel Ángel Jiménez gegen Cameron Percy und Rookie Søren Kjeldsen durchsetzen konnte, unterspielte Bernhard Langer, 67, mal wieder sein Alter. Der Senioren-Rekordsieger kam im Finale auf eine 65 und verbesserte sich auf den geteilten elften Rang des Feldes.
Thomas Gögele darf in diesem Jahr nach einer starken Saison auf der Legends Tour bei drei Senioren-Major-Turnieren abschlagen. Dabei ist er wahrscheinlich der einzige Spieler, der diese Saison drei Majors spielt – und dazwischen noch Golfunterricht gibt. Wir haben mit dem 54-Jährigen über seine Eindrücke bei der Senior PGA Championship, den Unterschied zwischen Plätzen in den USA und Europa sowie seine Pläne gesprochen.
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Charlie Woods ist in der Golfwelt ein bekannter Name – bislang jedoch fast ausschließlich als Sohn der Legende, weniger als Spieler. Vergangene Woche gelang dem 16-Jährigen ein erster Schritt aus dem mächtigen Schatten seines Vaters: Er gewann sein erstes großes Jugendturnier – gegen prominente Konkurrenz. Nach dem Triumph seines Sohnes in Florida reagierte Tiger Woods übrigens: gar nicht. Vielleicht das einzig richtige Verhalten eines Vaters, der den großen Traum seines Sohnes zwar versteht und fördert, aber vor allem eines will: das Beste für ihn.
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