Triumph in Österreich: Erster Titel für von Dellingshausen
Titelpremiere auf der DP World Tour: Nicolai von Dellingshausen hat sich mit seinem Sieg bei der Austrian Alpine Open 2025 in die Siegerlisten der höchsten europäischen Golfliga eingetragen. Der 32-jährige Düsseldorfer triumphierte im GC Gut Altentann mit Runden von 65, 66, 65 und einer abschließenden 65 – ein Auftritt voller Präzision, Konstanz und Nervenstärke. Am Ende setzte er sich mit zwei Schlägen Vorsprung gegen den Norweger Kristoffer Reitan und Landsmann Marcel Schneider durch.
Ein weiteres Ausrufezeichen aus deutscher Sicht setzte Marcel Siem, der das Turnier mit einer furiosen 63 (-7) beendete und als geteilter Fünfter ein starkes deutsches Gesamtergebnis abrundete.
Cool unter Druck: Der Finaltag eines Siegers
Trotz der nachvollziehbaren Nervosität als Führender ließ sich von Dellingshausen am Sonntag nichts anmerken. Vier Birdies, ein Eagle und nur ein Bogey standen nach zehn Löchern auf der Karte – der Druck war da, aber die Antwort kam mit ruhiger Präzision.
Ein Schlüsselmoment ereignete sich auf der 16: Nach einem Abschlag nahe der Fairwaybunkerkante musste er den Angriff auf das Grün auf den nächsten Schlag verschieben. Ein taktischer Lay-up, ein kontrolliertes Wedge ins Grün und schließlich ein gelochter Vier-Meter-Putt zum Par. Es blieb bei zwei Schlägen Vorsprung.
Auch auf der 18 lief es erneut in seine Richtung: Der aggressive Abschlag auf dem Par 5 blieb trotz Nähe zum Wasser gerade noch im Rough liegen. Nach sicherem Schlag ins Grün und einem Drei-Putt zum abschließenden Par konnte von Dellingshausen lachen und jubeln – zum ersten Mal beim 110. Start auf der DP World Tour.
Ein verdienter Sieg nach langem Anlauf
Für von Dellingshausen ist dieser Erfolg der bislang größte Moment seiner Profikarriere. Nach Jahren mit Licht und Schatten, inklusive dem Verlust der Tour-Karte, steht er nun erstmals ganz oben.
„Ich kann es kaum in Worte fassen. Ich versuche, nicht zu weinen – es war ein weiter, oft harter Weg: Die verlorene Tourkarte, viele Rückschläge. Aber all das hat mich letztlich hierhergebracht. Heute hat einfach alles gepasst: die Schläge, die Putts, die Distanzen. Als der Putt auf der 16 gefallen ist, dachte ich nur: 'Jetzt gehört der Titel mir.' Ein Riesendank an alle, die hier waren – es war wie ein Heimspiel für mich. Ich spiele hier immer gut – es muss am Essen liegen.“
Neben dem kunstvoll gestalteten Pokal mit Bergkristall bringt der Sieg zahlreiche sportliche Vorteile: ein sicheres Spielrecht auf der Tour bis 2027, der Sprung auf Rang 22 im Race to Dubai – und ein Preisgeld von 412.807 Euro.
Starke deutsche Woche – und ein starker Gegner
Schneider, der am Schlusstag mit einer 68 (-4) ins Clubhaus kam, teilte den zweiten Platz mit Reitan, der mit einer beeindruckenden 60 die beste Runde des Tages spielte – und auf der 18 sogar zur 59 putten durfte. Schneider zollte von Dellingshausen Respekt:
„Da kann man nur den Hut ziehen. Was Nicolai da gespielt hat, war unfassbar – vor allem unter Druck. Er hat praktisch keine Tür offengelassen, fast jedes Grün getroffen. Wenn der Gegner so konstant ist, wird es schwer, irgendwo reinzustechen – erst recht, wenn das eigene Spiel nicht komplett brennt.“
Auch Siem überzeugte mit seiner Finalrunde und kletterte mit der 63 bis auf Platz fünf. Freddy Schott (68, -4) beendete das Turnier auf Rang 37, Max Kieffer (69, -2) auf Rang 51.








