Heimspiel: Frankfurts Herren (am Tee Ben Bradley) führen das Klassement in der 1. Bundesliga Süd nach den Einzeln und Vierern am Samstag an. | © Philipp Eibl

Frankfurts Männer vorn und Back is back

Golf kann manchmal schon verrückt sein. Da liegt man auf einem Par 5 mit dem zweiten Schlag auf dem Grün, hat beste Birdie-Chancen – und geht doch mit dem Bogey runter. Kurz: Du kannst rund 400 Meter mit zwei Schlägen schaffen, brauchst für die letzten zehn oder zwanzig nochmal doppelt so viele Schläge. Passiert ist das Charlotte Back. Die Nationalspielerin hatte ihrem GC St. Leon-Rot am ersten DGL-Spieltag vor zwei Wochen zu Hause noch gefehlt. In Runde zwei in Frankfurt ist sie dabei, lieferte mit einer starken 69 (-5) im Einzel am Vormittag das Top-Ergebnis ab. Und das trotz Vier-Putt an der 17.

 

„Das hat Spaß gemacht. Es war tatsächlich sehr entspannt. Ab und zu ist auch mal ein Putt gefallen. Das war schön“, so Back, die an der University of Arizona studiert und für DGL-Spieltag zwei gerne nach Frankfurt gekommen ist, um ihr Team zu unterstützen. Back: „Jetzt kommen so langsam alle College-Spielerinnen zurück. Da wird die Mannschaft dann noch stärker. Wir wollen als Erster ins Final Four reisen und dort auch wieder gewinnen.“ In Frankfurt spielt St. Leon-Rots US-Rückkehrerin besonders gern, denn: Fast auf den Tag genau vor zwei Jahren hatte Back Silber bei der IAM der Damen auf der Anlage des FGC geholt.

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Bereits am Vormittag waren zahlreiche Zuschauer auf den Platz gekommen, um die Top-Teams beim Doppelspieltag in Frankfurt zu bestaunen. „Dadurch, dass die Mannschaften aus St. Leon-Rot und Mannheim-Viernheim eine eher kurze Anreise haben, war schon am Morgen einiges los. Der Platz spielt sich mit den schnellen Grüns, den windigen und eher kühleren Bedingungen aber alles andere als leicht“, erklärt Frankfurts Management Assistentin Jana Böttcher. Als Willkommensgruß haben sie sich im Bunker der fünften Bahn etwas Spezielles einfallen lassen: Im Sand sind der Schriftzug „Thanks for Raking“ sowie das Clublogo des Gastgebers und ein Rechen eingearbeitet. Böttcher: „Das funktioniert mit einer Art Stempelmatte, die nur bei besonderen Turnieren zum Einsatz kommt.“

 

In den Vierern am Nachmittag konnte sich Tabellenführer St. Leon-Rot bei immer wieder leichtem Nieselregen ein kleines Polster vor Verfolger Stuttgart Solitude erarbeiten. Die Schwäbinnen hatten 2024 den Spieltag in Frankfurt für sich entschieden und haben genau das wieder vor. Vor den entscheidenden Einzeln am Sonntag rangiert Stuttgart (+10) hinter Primus SLR (+1) und sehr knapp vor den Gastgeberinnen aus Frankfurt (+11). Bereits abgeschlagen auf dem letzten Platz liegt Aufsteiger Reichswald (+51), der es sich in seinem ersten Jahr in Liga eins ohnehin zum Ziel gesetzt hat, Spaß zu haben und Erfahrungen zu sammeln. Die Mädels aus dem Münchener GC liegen mit +16 durchaus noch in Reichweite zu den Top-Plätzen.

Deutlich besser läuft es für Gastgeber Frankfurt bei den Herren. Auf dem sehr anspruchsvollen Heimplatz führt das Team von Jan Pelz nach den Einzeln und Vierern. Wir wollen es bei uns zu Hause St. Leon-Rot etwas schwerer machen“, hatte FGC-Coach Pelz vor DGL-Runde zwei gesagt. Das Zwischenziel ist erreicht, zumal der Motor bei Tabellenführer SLR (+19) noch nicht ganz rund läuft. In den acht Einzeln und vier Vierern gab es für den Meister keinen einzigen Score unter Par. Ungewöhnlich. Das kommt selten vor bei der jungen, ambitionierten Mannschaft von Benjamin Schlichting, die Runde eins noch überaus klar beherrscht hatte. Aber der Kurs in Frankfurt zeigt eben seine Zähne; es muss am zweiten DGL-Spieltag der 1. Bundesliga Süd der Herren um jedes Par gekämpft werden.

 

„Das ist jedes Mal für uns ein geiler Spieltag. Immer volles Haus, da kommen einige Zuschauer auf die Anlage. Zuhause zu spielen ist einfach am schönsten“, sagt Malte von Blankenfeld. Sein FGC-Teamkollege Gunar Petersen bestätigte am Samstag seine aktuell hervorragende Form und lieferte seinem Team mit seiner 69 (-2) das beste Resultat. Damit führt der Gastgeber nach dem Samstag mit gesamt +5 vor dem Münchener GC (+10) und Meister St. Leon-Rot (+19). Aufsteiger Augsburg (+30) geht als Vierter ins Finale am Sonntag, denn die Seahawks aus Mannheim-Viernheim (+57) liegen erneut abgeschlagen auf dem letzten Rang.

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Noch tiefer als bei Frankfurts Petersen ging's bei Bjarne Murr vom Münchener GC. Der 15-Jährige hatte vor wenigen Tagen ein Sonderlob vom Bundestrainer erhalten, als er bei der German International Amateur Championship Boys in Bad Saarow bester Deutscher gewesen war. Der Schützling von MGC-Coach Arne Dickel kam mit den schwierigen Bedingungen am zweiten DGL-Spieltag in Frankfurt sehr gut zurecht und schaufelte eine 67 (-4) aufs Teamkonto. „Bjarnes 67 ist natürlich hervorzuheben. Mit der Performance der gesamten Mannschaft – sowohl in den Einzeln als auch in den Vierern – bin ich nur bedingt zufrieden. Zwar haben unsere Spieler viele gute Schläge gezeigt und starke Löcher gespielt, aber wir haben insgesamt zu viele Schläge leichtfertig liegen gelassen. Für Sonntag lautet die klare Vorgabe: konzentrierter spielen und diese Fehler vermeiden“, so Münchens Coach Dickel, der dem Golfplatz in Niederrad einen „hervorragenden Zustand“ attestiert.

 

Weitere Stimmen zum Samstag

Stephanie Ballbach (Kapitänin, Damen Reichswald): „Der Platz ist in einem hervorragenden Zustand. Die Grüns sind schnell und treu; da sind viele Birdies drin. Der Wind macht manche Fahnenpostionen sehr interessant. Uns fehlt dieses Wochenende mit Sara Zrnikova leider unsere beste Spielerin und auch sonst haben wir durch schulische Verpflichtungen ein paar Ausfälle. Die Einstellung des gesamten Tages ist dennoch sehr gut. Bei allen sind heute zu viele einfache Fehler passiert, wodurch zu viele Doppelbogeys und mehr auf den Scorekarten gelandet sind. Diese Fehler gilt es morgen zu vermeiden und den Score nach unten zu schrauben.“

 

Alexander Linner (Coach, Damen Münchener GC): „Die Fairways und Grüns sind toll; ebenso wie die Atmosphäre auf diesem Golfplatz. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Wir haben insgesamt drei Eagles an der 18 erzielt, das ist eine coole Sache. Auch die Vierer waren am Nachmittag sehr ordentlich. Lilly Dullinger und Annika Voll haben die beste Partie gespielt. Zudem hat die erst 14-jährige Laetitia Fedeli ein sehr ordentliches Bundesliga-Debüt gegeben. Für morgen sind wir in Schlagdistanz mit Stuttgart und Frankfurt. Da werden wir versuchen, noch weiter nach vorne zu kommen.“

 

Benjamin Schlichting (Coach, Herren St. Leon-Rot): „Der Platz ist in einem tollen Zustand. Hart und schnell, am Nachmittag war er sogar schon sehr hart. Das war fast wie Links-Golf. Das heißt, man muss seine Schläge besonnen spielen. Das ist uns nicht immer gelungen. Wir wollen das morgen cleverer angehen. Den Platz haben wir jetzt hoffentlich besser verstanden, wollen dem Wetter trotzen und nochmal angreifen.“

 

Jan Pelz (Trainer, Herren Frankfurt): „Der Platz ist in einem super Zustand. Die äußeren Bedingungen waren gut, nur am Nachmittag fing es etwas an zu regnen. Mit der Performance meiner Mannschaft bin ich im Großen und Ganzen sehr zufrieden. Bei den Vierern sind wir etwas kalt aus der Mittagspause gekommen und haben ein paar Bogeys gemacht. Malte von Blankenfelds Pitch-in auf der 15. Bahn hat das alles dann aber wieder ins Positive gedreht.“

 

Sebastian Buhl (Trainer, Damen St. Leon-Rot): „Die Anlage ist wie immer in einem herausragenden Zustand. Wir haben die Inhalte größtenteils gut umgesetzt, jedoch bin ich mit den Finish-Löchern in den Einzeln am Vormittag sehr unzufrieden. Da erwarte ich für Sonntag eine Steigerung. Charlotte Back hat natürlich eine Bomben-Runde gespielt.“

 

Felix Eibl (Trainer, Herren GC Augsburg): „Das Debüt von Benedikt Schuster mit -1 freut mich besonders. Er war einer der besten deutschen 14-Jährigen und hatte dann eine schwierige Karrierephase im Alter zwischen 16 und 18. Er hat mit großer Leidenschaft weiter trainiert - aus absoluter Liebe zum Spiel an sich. Heute hat er sich in der deutschen Spitze zurückgemeldet - das hat er sich verdient. Uns fehlen dennoch weiterhin die tiefen Runden aus 2024, um weiter vorne mitzuspielen. Das Potenzial ist aber bei vielen Spielern da und sie sind nah dran, dass es zum Vorschein kommt.“

 

 

Zwischenstand 1. Bundesliga Süd Damen > > >

 

Zwischenstand 1. Bundesliga Süd Herren > > >

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