Favorit SLR, Underdog Reichswald und ein Trio dazwischen
GC St. Leon-Rot
Der große Konkurrent um die Deutsche Meisterschaft hieß in der jüngeren Vergangenheit Hamburger GC. Bevor ein mögliches Duell im nächsten Final Four am 2./3. August am Riedhof ansteht, müssen die Damen aus dem GC St. Leon-Rot jedoch erst einmal ihre Hausaufgaben in der 1. Bundesliga Süd machen. Die hatten sie in den vergangenen Jahren klar dominiert, wobei die Vorherrschaft kein Selbstläufer ist. Dahinter steckt eine Menge Arbeit. „Hamburg ist als amtierender Deutscher Meister der Favorit. Mit Stuttgart und München haben wir allerdings ebenfalls große Konkurrenz im Süden“, sagt Sebastian Buhl. Der Coach der SLR-Damen möchte auch in der Saison 2025 den Fokus auf die Entwicklung der Nachwuchstalente setzen. Mit Joy Johnson und Maya Burmann gehören nun zwei weitere Spielerinnen aus der eigenen Academy fest zum Kader der ersten Mannschaft. Dazu wechselte mit der Münchnerin Chiara Horder eine Nationalspielerin nach St. Leon-Rot, die viel Potenzial hat und der Mannschaft weiterhelfen wird. Drei Neu- stehen auch drei Abgänge entgegen. Der GC St. Leon-Rot bleibt so oder so der absolute Favorit in der Top-Staffel des Südens. Diesen Status hat sich das Team über konstant starke Leistungen selbst auferlegt und am ersten Spieltag (10./11. Mai) genießen sie wie gewohnt Heimrecht. Dann wird sich gleich zeigen, ob es wieder einen Durchmarsch geben wird.
Neuzugänge: Chiara Horder (GC Valley), Joy Johnson und Maya Burmann (eigene Jugend)
Abgänge: Uma Bergner (Stuttgart Solitude), Emily Böhrer (Frankfurter GC) und Danielle Modder (Österreich)
Kader: Back Charlotte, Böhlhoff Sophie, Burmann Maya, Eisenhut Anni, Irrgang Una, Johnson Joy, Jelinek Stella, Kremser Tessa, Maier-Borst Sofia, Schlick Isabelle, Schulz-Hanßen Paula, Schuhr Lotte, Vetter Grace, Harm Leonie (Pro), Lampert Karolin (Pro), Sattelkau Celina (Pro)
Trainer: Sebastian Buhl (wie bisher)
Saisonziel: Titel und Final Four
Trainingslager: Belek/Türkei
Stuttgarter GC Solitude
Selbstbewusst sind sie. Dürfen sie auch sein bei der Damenmannschaft des Stuttgarter GC Solitude. Die Mannschaft von Heiko Burkhard hat sich nach ihrem Aufstieg 2021 inzwischen zur festen Größe, wenn nicht gar zur Nummer zwei in der 1. Bundesliga Süd gemausert. Das Team tritt an den Spieltagen geschlossen und mit beeindruckendem Spirit auf und weist mit den Tour- und Nationalspielerinnen Helen Briem und Aline Krauter zwei Stützen auf, die schon auf der LET gewonnen haben. Dazu ein Kader, der sich in Breite wie Tiefe kaum vor St. Leon-Rot verstecken muss. Und daher haben sie auch große Ziele: „Wir wollen Deutscher Meister werden und ich bin mir sehr sicher, dass meine Truppe auch das Zeug dazu hat“, sagt Coach Burkhard. Es passt einfach vieles zusammen im Paket bei Solitude und irgendwann wollen auch die Damen des Clubs ganz oben stehen, nachdem die Herren 2019 Deutscher Meister geworden waren. Mit Vivian und Lilian Bühle sowie Uma Bergner sind drei Spielerinnen nach Stuttgart gewechselt. Gespannt darf man sein, wie Alena Oppenheimer die Doppelbelastung aus DGL und neuem Job (Clubmanagerin GC Main-Taunus) verkraften wird. Wenn's mal irgendwo zwickt, wird sich mit Vivi Ohmen eine neue Physiotherapeutin um die Muskeln, Sehnen und Bänder der ambitionierten Stuttgarterinnen kümmern. Eine ist schon besonders gut drauf: Sophie Renner triumphierte bei der Scottish Girls' Open Championship und holte nach einer überragenden Auftaktrunde ihren ersten großen internationalen Titel.
Neuzugänge: Vivienne Gina & Lilian Bühle (GC Kirchheim-Wendlingen), Uma Bergner (SLR)
Abgänge: Jana Wünsch (AK30)
Kader: Anglett Katharina, Anglett Konstanze, Beeli Yana, Bergner Uma, Briem Helen, Bühle Lilian, Bühle Vivienne Gina, Gerding Hanne Rieke, Kasperek Anna-Lena, Krauter Aline, Leichtle Meike, Mattner Nele Sophie, Oppenheimer Alena, Renner Sophie, Ringwald Eva, Ruf Bianca, Wille Axelle, Zeeb Sophia (Kapitänin), Zolg Caroline
Trainer: Heiko Burkhard (wie bisher)
Saisonziel: Deutscher Meister
Trainingslager: GC Margara/Italien
Favoriten in unserer Staffel 2025: SLR, MGC und Stuttgart
Münchener GC
Die Damen aus dem Münchener GC gehen mit einem neuen Trainer in die DGL-Saison 2025, nachdem Pascal Proske eine neue Herausforderung angenommen und sich dem Bundestrainer-Stab angeschlossen hat. In der anstehenden Saison wird sich Alexander Linner ums Coaching kümmern. Er hatte 2023 vom Jungen- in den Mädchenbereich gewechselt und war 2024 bereits als Proskes Co-Trainer bei den Spieltagen dabei. Beim Final Four 2023 in der Pfalz hatte Linner seinen „bisher emotionalsten Golfmoment“ . Damals unterlagen die Münchnerinnen im Halbfinale nach einem Marathon-Stechen dem Hamburger GC dramatisch knapp. 2024 beobachtete er das Finale am Riedhof nur als Zuschauer. Das soll 2025 anders sein, denn es wäre eine Art Finale dahoam für den Skitourengeher, Bergsteiger, Langläufer und Kletterer. Linner: „Wir wissen, dass Stuttgart wieder sehr stark sein wird. Aber wir wollen den Kampf um Platz zwei diesmal deutlich spannender gestalten.“ Verlassen hat die Münchnerinnen Marie-Agnes Fischer. Dafür gibt es gleich fünf Neuzugänge für den MGC, wobei einige hoffnungsvolle Talente aus der eigenen Kaderschmiede ihre Chance bekommen werden. Um das große Ziel Final Four am benachbarten Riedhof zu erreichen, wird hart trainiert. Ihr Trainingslager absolvierten die Münchnerinnen im Amendoeira Resort in Portugal und mit Silke Henning ist eine neue Physiotherapeutin an Bord, „um die Betreuung der Spielerinnen weiter zu verbessern“, so Coach Linner.
Neuzugänge: Laetitia Fedeli (Ungarn/Italien), Charlotte Eichhorn (GC Schönbuch), Elisabeth Giehl, Nele-Marie Gühring und Noelia Schlemmer-Taberner (alle eigene Jugend)
Abgänge: Marie-Agnes Fischer (GLC Regensburg)
Kader: Aline Brede, Annika Voll, Annabelle Sapper, Antonia Alefeld, Caroline Steingrübner, Cecilie Volckens, Charlotte Eichhorn, Elisabeth Giehl, Emma Jaczkovics, Jette Schulze, Laetitia Fedeli, Lilly Dullinger, Nele-Marie Gühring, Nicola Janssen, Noelia Schlemmer-Taberner, Silvia Wilms, Sophia Ratberger, Sydney Harz, Tanja Morant, Theresa Steinberg, Vicki Stetter
Trainer: Alex Linner (für Pascal Proske), Martin Gröbmair (Athletik), Silke Henning (Physio)
Saisonziel: Final Four
Trainingslager: Amendoeira Resort/Portugal
Favoriten: St. Leon-Rot
Frankfurter GC
Wie in München gibt es auch beim Frankfurter GC einen neuen Damentrainer fürs Team in der 1. Bundesliga Süd: Für den scheidenden Michael Totzke wird Alexis Szappanos das Ruder in Niederrad übernehmen. Und der war der Wunschkandidat der FGC-Verantwortlichen. „Ich freue mich auf meine neue, sehr interessante Aufgabe in Frankfurt“, so Szappanos. Der 39-Jährige ist als Spieler im GC St. Leon-Rot groß geworden und schloss dort seine Pro-Ausbildung ab, ehe er zum GC Mannheim-Viernheim wechselte. In der Golf-Region Rhein-Main-Neckar ist Szappanos ein durchaus bekannter Name. „Aus meiner Zeit in St. Leon-Rot kenne ich noch einige Spielerinnen, die heute in Frankfurt abschlagen. Daher sind manche Gesichter für mich nicht neu“, erklärt der neue Chef. Der soll die Mannschaft zu einem ernst zu nehmenden Kandidaten fürs Final Four formen, nachdem die Konkurrenz im Vorjahr zu stark war. An sportlichen Highlights wird es den Frankfurterinnen nicht mangeln in 2025. Am 24./25. Mai sind die Gastgeberinnen des zweiten DGL-Spieltags und vom 23. bis 26. Juli findet die Europameisterschaft der Damen auf der Anlaged des Traditionsclubs in Hessen statt. Bis zur EM sind alle fünf Spieltage durch – und bis dahin will die Truppe von Alexis Szappanos die Zimmer fürs Final Four in München schon gebucht haben.
Neuzugänge: Emily Böhrer (St. Leon-Rot), Sophie-Charlotte Hempel und Lea Ludwig (Mannheim-Viernheim)
Abgänge: Johanna Grumann (Hanau)
Kader: Allegra Teckentrupp, Ava Bergner, Catharina Graf, Clarissa von Stosch, Constanze Keferstein, Emelie Edinger, Emily Böhrer, Fiorella Ghaboli, Hannah Rossmanith, Helen Keuzer, Johanna Kirch, Katharina Dorsheimer, Katharina Hesse, Katharina Keilich, Lea Luwdig, Olivia Bergner, Pauline Amberg, Sophie Hempel
Trainer: Alexis Szappanos (für Michael Totzke), Ava Bergner (Co-Trainerin), Katharina Dorsheimer (Kapitänin)
Saisonziel: Final Four
GC Am Reichswald
2024 war ihr Jahr: Die Damen aus dem GC Am Reichswald setzten sich in der 2. Bundesliga Süd quasi im Zielsprint noch gegen die Konkurrenz aus Eichenried durch, um dann im Relegationsmatch gegen Mannheim-Viernheim hauchdünn mit 5:4 für sich zu entscheiden. Also haben sich die Nürnbergerinnen ihren Startplatz im deutschen Oberhaus auf jeden Fall verdient. Allerdings wird man erst sehen müssen, welche Rolle sie dort spielen können, denn neben Dominator St. Leon-Rot und den sehr starken Stuttgarterinnen haben sich auch München und Frankfurt das Final Four zu Ziel gesetzt. Kurz: Der Klassenerhalt könnte für den Aufsteiger in dieser Saison so schwierig werden wie noch nie. Die Freude am Golfspielen wollen sich die Damen vom Reichswald jedoch nicht nehmen lassen. „Wir wollen vor allem gemeinsam Spaß haben. Wir freuen uns auf eine tolle Saison in der 1. Bundesliga“, sagt Steffi Ballbach. Sie ist vielen in der Szene noch unter ihrem Mädchennamen Steffi Kirchmayr ein Begriff, der schon auf zahlreichen Leaderboards der Ladies European Tour zu finden war. Die Kapitänin der Aufsteigerinnen aus Mittelfranken hat eine bunt gemischte Truppe: Die Jüngste ist erst neun, die älteste Spielerin 40 Jahre alt. Und Reichswald hat keinen verantwortlichen Trainer. Ballbach: „Unser Mannschaftstraining besteht hauptsächlich aus Spiel, Taktik und Course Management, ohne Trainer. Was die Technik angeht, trainiert jede bei einem Coach ihrer Wahl, nichts zentral gesteuertes.“ Wenn es mit dem Klassenerhalt klappen sollte, wäre das ein schönes Geschenk für den Club, denn der GC am Reichswald feiert 2025 seinen 65. Geburtstag.
Neuzugänge: Archontoglou Christina und Elena (beide GC Herzogenaurach), Feßmann Cosima (GC am Habsberg)
Abgänge: Hompf Hannah
Kader: Archontoglou Christina, Archontoglou Elena, Ballbach Stephanie, Dlouha Karolina, Faber Victoria, Feßmann Cosima, Hnidka Rebecca, Höpfner Victoria, Konschewitz Ines, Kottner Martha, Rexroth Isabella, Romano Laura-Lucia, Witzigmann Carla, Witzigmann Sophia, Zeitler Gloria, Zrnikova Sara
Saisonziel: Spaß haben/Klassenerhalt
Trainingslager: Bad Griesbach
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