Top-Bedingungen im Süden
Es braucht Konstanten im Leben in diesen schnelllebigen Zeiten. Dafür bietet sich die 1. Bundesliga Süd der Damen hervorragend an, denn bisher lief es an allen vier Runden gleich: St. Leon-Rot vor Stuttgart. Diese beiden Teams dominieren die Staffel – und so ist es auch kein Wunder, dass beide auch am fünften und letzten Spieltag nach den Einzeln und Vierern am Samstag mit jeweils +10 wieder ganz oben stehen im GC am Reichswald. „Der Platz ist recht ausgetrocknet und dadurch sehr hart. Dass ist neben den vielen Bäumen eine weitere Herausforderung. Besonders hervorzuheben ist daher die Leistung von Isabelle Schlick“, so SLR-Coach Sebastian Buhl. Sie spielte mit einer 69 den tiefsten Score ihres Teams. Besser war insgesamt nur Lilly Dullinger vom Münchener GC (68). Wegen der zahlreichen Turniere für die SLR-Mädels durften in Nürnberg erstmals Joy Johnson und Jin Bae Yoo ran, die ihr Erstliga-Debüt geben durften.
Auch der Münchener GC bietet beim Saisonfinale in Nürnberg die eine oder andere jüngere Akteurin auf. Neben der Tagesbesten Lilly Dullinger brachten auch Elisabeth Giehl (+1) und Noelia Schlemmer-Taberner (+3) ordentliche Runden ins Ziel. „Das ist eine mental vordernde Anlage, man muss 18 Löcher voll da sein, sonst ist der Ball schnell aus dem Spiel. Mit den Einzeln bin ich sehr, sehr zufrieden, da haben wir uns gut präsentiert. In den Vierern haben wir etwas nachgelassen, aber wir schauen positiv Richtung Sonntag. Die solide Runde von unserer AK18-Spielerin Noelia hat mich sehr gefreut“, so Münchens Coach Alex Linner.
Gastgeber Reichswald ist bereits vor dem ersten Drive am letzten Spieltag so gut wie abgestiegen. Matthias Benk setzt aber alles darauf, dass sich das Team von seiner besten Seite zeigt und zum Abschied aus Liga eins den Heimvorteil nutzt. „Wir wussten, dass die Saison nicht leicht wird. Mit den Big Four des Südens mitzuhalten, ist für einen Verein wie uns fast unmöglich. Dennoch wollen wir die Gunst der Stunde nutzen, denn der Heimspieltag ist so etwas wie unser kleines Golf-Volksfest: ein Highlight für Mitglieder, Fans und Nachwuchstalente“, so Benk. So richtig kamen die Gastgeberinnen noch nicht in Fahrt und liegen vor den Einzeln am Sonntag mit gesamt +37 hinter Frankfurt (+20) und München (+15).
Die Herrenteams aus der 1. Bundesliga Süd treffen sich zum fünften und letzten DGL-Spieltag im GC Mannheim-Viernheim. Und Münchens Männer machen ernst. Die Bayern um Coach Arne Dickel wollen erst gar keine Zweifel aufkommen lassen, wohin die Reise in diesem Jahr endlich gehen soll: ins Final Four am 2./3. August am Riedhof. „Meine Jungs haben heute einen super Job gemacht auf diesem tollen und anspruchsvollen Golfplatz. Ich bin sehr happy damit, wie sie heute hier aufgetreten sind. Wir haben in den Vierern am Nachmittag zwar noch ein paar Schläge liegen gelassen, werden in den Einzeln am Sonntag aber Vollgas geben“, so MGC-Trainer Dickel.
Die Münchner führen das Klassement nach dem Samstag mit gesamt -14 an und liegen damit einen Schlag vor Tabellenführer St. Leon-Rot, für den die Nationalspieler Finn Kölle (66/-6) und Tim Wiedemeyer (67/-5) die tiefsten Scores in die Wertung brachten. Aber auch Nils-Levi Bock (68/-4) und Tjelle Rieger (71/-1), die nach verpasstem Cut beim Tour-Debüt direkt von der German Challenge powered by VcG angereist waren, blieben unter Par. „Das ist ein toller Golfplatz. Super Fairways, richtig schnelle Grüns, das macht Spaß, zu spielen. Wir haben in den Einzeln ein paar tiefe, aber auch schwächere Scores, die teuer sein können. Am Sonntag geben wir Gas, um München noch abzufangen“, so SLR-Coach Benjamin Schlichting.
Und der Gastgeber? Der GC Mannheim-Viernheim hatte schon vor der fünften und letzten DGL-Runde daheim als Absteiger festgestanden. Aber das Team von Coach Michael Wolf präsentiert sich alles andere als demotiviert beim Heimspiel. „Wir wollen mit unseren Mitgliedern, Freunden und Partnern zu Hause noch einmal alles geben, um mit einem positiven Gefühl aus der Saison zu gehen. Wichtig für die Mannschaft ist es, jetzt zusammenzuhalten, um 2026 stärker denn je zurückzukommen und die Rückkehr in Liga eins in Angriff zu nehmen“, so Seahawks-Coach Wolf. Mannheim liegt mit gesamt +10 nach den Einzeln und Vierern am Samstag deutlich vor Aufsteiger Augsburg (+34), der auf seinen Pro Philipp Macionga verzichten muss, der bei der German Challenge den Cut überstanden hat.
Es bleibt also spannend in der 1. Bundesliga Süd der Herren. Der Münchener GC ist drauf und dran, vor dem fünften und letzten Spieltag Spitzenreiter SLR sogar noch von Platz eins zu schubsen. Für den Frankfurter GC (-7 nach Samstag) ist der letzte Tanz in Mannheim-Viernheim eine gute Chance, völlig befreit aufzuspielen. Das Team von Coach Jan Pelz befindet sich im Niemandsland der Tabelle. Nach vorne und nach hinten kann nichts mehr passieren.




