Nachrichten der DGL

Auf dieser Seite findest Du alle News zur Deutschen Golf Liga presented by All4Golf seit dem Final Four 2023. 

Glückwünsche nach einem hart erkämpften Sieg: Sebastian Sliwka und Philipp Westermann | © DGV/stebl

Hamburg und Wannsee siegen im Norden

Hamburg – Der Hamburger SV hatte dem Leiden der Stadt am Samstagabend ein Ende gesetzt und die Rückkehr in die 1. Bundesliga mit einem klaren Sieg gegen Ulm gefeiert. Die Herren des Hamburger GC gehören in der 1. Bundesliga zum Inventar, aber der Heimspieltag verlief alles andere als klar. Je mehr Löcher am Sonntag gespielt waren, desto hitziger wurde das Duell mit dem G&LC Berlin-Wannsee, in dem es um den Spieltagssieg und damit um die ersten fünf Punkte im Kampf um den Einzug ins Final Four ging.


 

Der Aufstieg der Hamburger Fußballer hatte auch bei den Golfern einige Kräfte freigesetzt, zumal mehr als nur ein Stück des Rasens aus dem Volksparkstadion als Glücksbringer am Mann war.

Letztlich holten die Falkensteiner Herren mit einem Gesamtscore von zwei über Par den ersten Sieg seit mehr als zwei Jahren, Wannsee folgte mit nur drei Zählern mehr in den Büchern auf Platz zwei.


 

Auch im Kampf um den dritten Platz ging es unglaublich spannend und eng zu. Meist lag der amtierende Deutsche Vizemeister aus dem Düsseldorfer Osten hauchdünn vor dem Lokalrivalen aus Ratingen-Hösel. Erst ein grandioser Schlussspurt von Marcel Zillekens, der mit einer blitzsauberen Back Nine und einem Birdie-Eagle-Birdie-Finish seinen Score auf 65 (-6) drückte, sorgte für Klarheit. Hösel hatte mit Tour-Profi Jannik de Bruyn noch einen zweiten Score unter Par in der Wertung, so dass mit gesamt +30 am Ende doch noch ein kleiner Vorsprung auf Hubbelrath (+37) herausgespielt werden konnte.


 

Aufsteiger GC Hannover folgte mit weiteren 13 Schlägen mehr auf dem fünften Platz. Im Gegensatz zu Hubbelrath waren mit einer 69 (-2) von Bjarne Wietschorke und eine 70 (-1) von Jasper Pippig aber immerhin zwei Spieler aus der niedersächsischen Landeshauptstadt unter Par geblieben und haben so für einen ersten Achtungserfolg gesorgt.

 

Kantersieg

 

Bei den Damen ist der amtierende Deutsche Mannschaftsmeister in Hamburg zu Hause. Vor dem Heimspieltag mussten die Falkensteinerinnen mit ihrem neuen Coach Luis Schmid als Favoriten gelten. Aber es kam ganz anders!

Der G&LC Berlin-Wannsee hatte 2024 das Final Four verpasst. Trainer und Spielerinnen waren dadurch so angefressen, dass mit riesiger Motivation in der Vorbereitung gearbeitet wurde. Zudem traten die Berlinerinnen heiß wie Frittenfett in Hamburg an der Elbe an und schafften es, mit vier Scores unter Par und etlichen niedrigen Ergebnissen ein echtes Ausrufezeichen zu setzen. Am Ende hatte Team Wannsee einen Gesamtscore von +16. Gastgeber Falkenstein belegte den zweiten Platz, hatte mit +45 aber satte 29 Schläge mehr in den Büchern. Auf heimischem Platz war den Hanseatinnen kein Score unter Par gelungen.

 

Duplikat

 

Auch bei den Damen gab es eine Battle um den dritten Platz zwischen den Nachbarinnen vom GC Hubbelrath und GC Hösel. Beiden Teams gelang keine Runde unter Par, aber Lina Settelmayer war mit einer 72 (+1) immerhin am Sonntag ganz dicht dran. Am Ende hatte Hösel mit +53 acht Zähler Rückstand auf Hamburg, aber gleichzeitig auch drei Schläge Vorsprung auf den GC Hubbelrath.

Aufsteiger Hannover hatte einige zu hohe Hausnummern mit in die Wertung nehmen müssen und belegte mit +73 den fünften Platz.

 


 Ergebnisse Damen

 

Ergebnisse Herren


 

Fakten und ein Kesselchen Buntes

Praktisch alle Teams der Nordstaffel traten mehr oder weniger geschwächt an, weil zahlreiche der besten Spieler noch in den USA sind und in Regionals oder sogar Nationals auf US-Meriten hoffen. Da dies aber alle Teams betrifft, ist auch am ersten Spieltag mehr oder weniger Waffengleichheit gegeben.

 

Harry S. Colt

Bei unglaublich schönem Wetter durften die Herren und Damen der fünf großen Bundesliga-Clubs den hinreisenden Platz in Falkenstein spielen. Immer, wenn Harry S. Colt als Architekt seine Finger im Spiel hatte, sind großartige, wenn nicht sogar geniale Golfplätze entstanden, die auch noch Jahrzehnte später zeitlos keinen Vergleich zu scheuen brauchen.

1981 war es auf diesem historischen Grund der jüngst zum Ehrenmitglied des Deutschen Golf Verbandes gekürte Bernhard Langer, der als erster Deutsche die German Open gewinnen konnte.

 

Tiefster DGL-Score in Falkenstein ever

 

An diesem ersten Spieltag der neuen Saison 2025 gelang es Carl Anton Kolloß bei seinem Heimspiel, nicht nur seinen persönlich tiefsten Score zu spielen, sondern gleichzeitig die bisherige DGL-Bestmarke des Platzes zu unterbieten. Auch wenn der Platzrekord bei 63 Schlägen steht, war die 65 (-6) des Falkensteiner Routiniers der tiefste Score in mehr als zehn Jahren Bundesliga hoch über dem Elbufer.

Auch die 66 (-5) von Paul Borowski vom GC Hösel war beeindruckend, weil bogeyfrei erspielt. Diese beiden Ergebnisse wurden schon am Samstag in den ersten Einzeln vermeldet. Am Sonntag strahlte die Sonne zwar wieder aus einem strahlend blauen Himmel, aber der Wind war nun etwas aufgekommen und dadurch spürbar im Spiel. Dies macht Falkenstein erheblich anspruchsvoller, als der Platz ohnehin schon ist.

Carl Anton Kolloß ließ seiner 65 am Sonntag eine 78 (+7) folgen und auch Paul Borowski lag mit 77 (+6) deutlich über Par.

Die 65 (-6) wurde am Sonntag durch Marcel Zillekens vom GC Hösel direkt egalisiert

 

Zweimal unter

 

Ganz anders dagegen Timotej Formanek vom G&LC Berlin-Wannsee. Der Athlet, der 2022 beim legendären Viertelfinale der Team-EM in St. Leon-Rot für das Tschechische Team gegen die Bundesadler gespielt hatte, brachte am Samstag eine 68 (-3) ins Clubhaus, hielt im Vierer an der Seite von Arthur Akpinar mit 71 Schlägen das Par und lieferte am Sonntag nochmals bärenstark ab, als er im Schlussspurt Birdie an Birdie reihte. Es wurde eine starke 67 (-4). In Summe war Formanek damit der beste Spieler dieses Spieltags.

 

Beste Damenrunden

Die besten Runden der Damen lieferten Sophie Bingel und Julia Neumann ab. Die Berlinerinnen waren die einzigen, die unter Par blieben. Bingel war in den Einzeln mit 69 und 70 schlägen unterwegs, dazu kam im Vierer mit Schwester Alina noch eine 69 (-2) hinzu. Julia Neumann kam im Einzel am Samstag Even Par rein und legte am Sonntag die beste Runde des Tages mit einer 69 nach. Außer den Athletinnen des G&LC Berlin-Wannsee schaffte es keine weitere Spielerin, in Falkenstein unter Par zu bleiben.

 

Tour-Profis

 

Bei den Damen waren von der LET Access Series Hannah Karg (HGC Falkenstein) und Sophie Witt (GC Hubbelrath) am Start.

Kathrina Schallenberg, die vom GC Hösel zum GC Hubbelrath gewechselt ist, verfügt ebenfalls über Erfahrung als Tour-Profi.

Bei den Herren ist Jannik de Bruyn (GC Hösel) aktuell auf der DP World Tour unterwegs. Beim Hamburger GC tritt Sebastian Sliwka auf der Pro Golf Tour an. Für den G&LC Berlin-Wannsee ist Philipp Mejow mit vielen Jahren Tour-Erfahrung dabei und Maik Süßbier spielt die aktuelle Saison der Pro Golf Tour, allerdings noch als Amateur.

 

Neben Bahn 4

 

Marietta Dohrendorf hat viele Jahre mit und für den Hamburger GC gespielt. Soweit, so normal, denn Dohrendorf wohnt unmittelbar an der Platzgrenze, neben Bahn 4. In dieser Saison tritt die Hanseatin für den Aufsteiger Hannover an.

 

Spieler hier, Coach dort

 

Dawie Stander könnte nach dem neuen Statut der Liga als Profi für die Herren des GC Hubbelrath aktiv spielen, ist aber der neue Coach der Herren des GC Hösel.

 

Komplett raus

 

Felix Katzy hat sich beruflich komplett umorientiert. „Nach 25 mit vollem Fokus auf den Golfsport war es an der Zeit, auch mal etwas anderes zu machen“, kommentierte der Profi seine Demission beim G&LC Berlin-Wannsee. Um in der Freizeit als Zuschauer bei seinem alten Team zu sein, ist das Interesse aber weiterhin groß genug und so strahlte Katzy am Sonntag mit der Morgensonne um die Wette, als die Athleten auf die Runde gingen und der ehemalige Coach völlig entspannt flachsend und happy an Tee 1 zuschaute.

 

Tabelle 1. Bundesliga Damen Nord

 

Tabelle 1. Bundesliga Nord Herren

 

Stimmen zum Spieltag

 

Christian Niemitz, Kapitän der Herren des Hamburger GC: „Das war heute eine super Teamleistung. Es war mit Wannsee immer eng. Als wir im Verlauf mit vier Schlägen zurück lagen, haben die Jungs das super gefinisht und nochmal gedreht. Wir sind wirklich stolz auf diese riesen Teamleistung von allen, die gespielt haben. Fast das ganze Team ist Fan des HSV und da hat die Euphorie sicher auch ein bisschen geholfen. Da waren den ganzen Tag positive Vibes. Das war für uns ein super Saisonauftakt. Besser geht es nicht. Wir bleiben dran und wollen in zwei Wochen in Hannover direkt so weiter machen.“


 

Emil Albers, Hamburger GC: „Ich kenne den Platz tatsächlich noch gar nicht so gut. Connor Engelmohr hat mir aber ein Birdiebook mitgebracht und dann konnte ich relativ abgeklärt meine Schläge machen. Das hat gut funktioniert. Das Team hat mich sehr herzlich und familiär aufgenommen. Darüber freue ich mich sehr. Ich habe am Wochenende keinen Ball verloren, habe nur wenige Dreiputts gemacht, alles gut beisammen gehalten und meine Chancen genutzt. Ich bin aus den letzten Jahren gewohnt, zum Final Four zu fahren. Das ist auch unser Ziel, da wollen wir hin.“


 

Matthias Boje, Coach der Herren des Hamburger GC über die Bedeutung eines Stückchen Rasens aus dem Volksparkstadion, das ihm mitgebracht wurde: „Dieses Stück Rasen ist etwas ganz besonderes. Zum einen nach sieben Jahren für den HSV, zum anderen für uns nach so langer Zeit mal wieder fünf Punkte zu holen, ist ein super Gefühl, vor allem mit den vielen Zuschauern auf der heimischen Anlage. Dieses Stück Rasen werde ich zum einen in meinem Herzen einpflanzen, zum anderen aber auch in meinem Garten. Da ich nicht der einzige mit einem solchen Stückchen Rasen bin, werden wir aber auch diskutieren, ob wir nicht gemeinsam hier auf der Anlage einen Platz finden, wo diese zarten Pflanzen wachsen dürfen.“


 

Max Tscherner, Coach der Herren vom Wannsee: „Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung meines Teams. Der erste Spieltag ist ja immer noch etwas schwierig, wenn nicht alle da sind. Die Jungs haben das Klasse gemacht und richtig abgeliefert. Die Teamleistung war top. Großes Kompliment an die Mannschaft!“


 

Dawie Stander, Coach der Herren des GC Hösel: „Bis zu den letzten drei Löchern war es mit Hubbelrath noch sehr ausgeglichen. Es hätte noch in beide Richtungen gehen können. Dann hat Zille aber noch unglaublich gut gespielt und auf den letzten Löchern vier unter Par gespielt. Das hat uns den Vorteil gegeben. Ich bin froh. Die Jungs haben echt gute Leistungen abgeliefert. Ich freue mich auf den Rest der Saison, denn ich glaube, wir können dieses Jahr etwas reißen. Wir hoffen, dass Jannik auf der Tour immer den Cut schafft, aber wir hoffen natürlich auch, dass er uns nochmal helfen kann. In Hannover sind Thomas Schmidt und vielleicht auch Jonas Baumgartner dabei.“


 

Miriam Hiller, Sportdirektorin des G&LC Berlin-Wannsee: „Wir sind sehr zufrieden. Beide Teams haben einen tollen Auftritt gehabt und schon richtig gute Leistungen abgeliefert. Dass die Herren bis zum Schluss noch die Chance hatte, den Tagessieg zu holen, fand ich ganz toll. Das war ein offenes Match. Ich bin beeindruckt, was die Mannschaften hier zum Start der Saison schon gemacht haben. Die Damen haben über den Winter ein sehr klares Ziel gehabt, wie sie in diese Saison starten wollen. Dass es dann so gelingt und der Vorsprung so groß ist, ist wirklich etwas ganz besonderes. Das passiert nicht einfach so. Durch die Bank war das eine ganz starke Teamleistung. Die haben etwas vor. Dass wir 2024 nicht beim Final Four waren, hat alle sehr gewurmt – die Spielerinnen am allermeisten. Das kann sicher auch ein Motivationsfaktor sein. Wir fühlen uns in Falkensteiner immer sehr wohl. Der Hamburger GC ist ein ganz toller Gastgeber und wir bedanken uns für einen wunderbaren Spieltag.“


 

Luis Schmid, Coach der Damen des Hamburger GC: „Wir hatten in den Einzeln am Samstag einen holperigen Start, haben danach aber wirklich gute Vierer gespielt. Unser Ziel für den Sonntag war dann zunächst, diesen zweiten Platz zu festigen. Man muss ehrlich sagen, dass Berlin wirklich sehr, sehr stark gespielt hat. Deshalb müssen wir uns diese Woche mit den zweiten Platz zufrieden geben, wollen in zwei Wochen in Hannover dann aber noch einen Punkt mehr gewinnen. Mut macht mir, wir das Team nach dem schwierigen Start zusammengearbeitet hat. Wir waren in einer Position, die für das Team ungewohnt war. Sich dann so zusammen zu raufen, tolle Vierer und heute auch gute Einzel zu spielen, ist eine wichtige Eigenschaft des Teams. Wir werden jetzt ein bisschen analysieren, was das Spielerische ausgemacht hat und dann individuell gezielt arbeiten und hoffen, dass in Hannover jeder ein bis zwei Schläge weniger brauchen wird.“


 


 

Christian Niesing, Coach der Damen des GC Hösel: „Ich bin sehr zufrieden mit dem Auftreten meiner Spielerinnen. Alle haben alles gegeben. Das finde ich richtig toll. Das war vom Kopf her eine tolle Performance. Das gefällt mir richtig gut und daran haben wir auch intensiv gearbeitet. Wir hatten kompakte Ergebnisse. Mit dem dritten Platz bin ich unglaublich zufrieden. Wie wir uns auf Hannover vorbereiten werden, verrate ich jetzt noch nicht.“


 

Julia Neumann, G&LC Berlin-Wannsee erzählt von ihrem Eagle: „Auf Loch 12, meiner zweiten Spielbahn, ein Par 4. Ich hatte noch 119 Meter zur Fahne, habe ein Eisen 9 genommen. Der Ball ist etwas rechts aufgekommen und links auf das Loch zugerollt und dann war der Ball irgendwann weg. Heute war es windiger. Das Eagle hat geholfen. Ich mag einfach diesen Platz. Wir hatten volle Motivation. Mit einem so klaren Sieg gerechnet haben wir nicht, aber es war natürlich ein Ziel. Wir haben im Winter viel trainiert. Unser Training hat sich ausgezahlt. Wir werden weiter trainieren und bis zum Final Four versuchen, immer fünf Punkte zu holen.

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