Viktor Hovland feiert den Sieg seines Teams am Sonntag des Ryder Cups 2023. | © 2023 Getty Images

Fünf Gründe, warum Europa gewinnt

Nach der Niederlage 2021 in Whistling Straits schlug Europa 2023 in Rom eindrucksvoll zurück. Nun wartet 2025 die nächste Mammutaufgabe: ein Auswärtsspiel im Hexenkessel von Bethpage Black auf Long Island. Historisch gesehen spricht vieles für die USA, doch Europa hat mehr als nur Außenseiterchancen. Hier sind fünf Gründe, warum der Cup auch nach Bethpage in europäischer Hand bleiben könnte.

 

1. Eingespieltes Erfolgsteam

 

Kapitän Luke Donald hat 2023 in Rom eine Mannschaft geformt, die perfekt harmonierte – sportlich wie menschlich. Spieler wie Rory McIlroy, Jon Rahm, Viktor Hovland und Tommy Fleetwood überzeugen nicht nur mit Weltklasseleistungen, sondern bringen auch Teamchemie und Führungsqualität mit. Diese Kernspieler sind weiterhin in Topform und haben den Charakter, auch in einem feindlichen Umfeld zu bestehen. Im Vergleich zum Team von 2023 hat sich nur ein Vorname geändert: Aus Nicolai Höjgaard wurde Rasmus Höjgaard.

2. Erfahrung auf der größten Bühne

 

Europa bringt ein Maß an Ryder-Cup-Erfahrung mit, das unbezahlbar ist. Rory McIlroy geht bereits in seinen achten Einsatz, auch Spieler wie Justin Rose mit sechs oder Tommy Fleetwood mit drei Ryder Cups kennen den Druck dieser Bühne genau. Viele im Kader haben schon Auswärtsspiele in den USA bestritten, Siege und Niederlagen erlebt und wissen, wie man sich auf die besondere Atmosphäre vorbereitet. Diese kollektive Erfahrung kann in entscheidenden Momenten den Ausschlag geben, wenn es um Nervenstärke und kluge Entscheidungen unter Druck geht. Rasmus Höjgaard ist der einzige Rookie auf Europas Seite. Die USA haben vier Neulinge zu integrieren.

 

3. Europas Stärke in den Teamformaten

 

Historisch gesehen liegt eine der größten Stärken Europas im klassischen Foursome-Format sowie im Vierball-Bestball. Disziplin, Kommunikation und Präzision waren schon immer die Erfolgsrezepte der Europäer – von Seve Ballesteros und José María Olazábal bis hin zu McIlroy und Fleetwood. Gerade in den Teamformaten zu Beginn kann Europa den Grundstein legen, um die lautstarke Heimkulisse früh zu dämpfen.

 

4. Match-Play-DNA

 

Viele europäische Spieler wachsen mit Match Play im Amateurbereich auf, beispielsweise bei den British Boys, dem Walker Cup oder den kontinentalen Mannschaftsmeisterschaften. Dieses Mindset prägt: Geduld, Kampfgeist und das Wissen, dass jedes Loch eine neue Chance bietet. So gelang es Europa in der Vergangenheit immer wieder, über sich hinauszuwachsen – man denke nur an das „Miracle at Medinah“ im Jahr 2012.

5. Außenseiterrolle als Motivation

 

Europa ist es gewohnt, in den USA gegen Fans, Medien und Statistiken anzutreten. Genau daraus zieht die Mannschaft oft zusätzliche Motivation. Der letzte Auswärtssieg im Jahr 2012 war spektakulär und auch 2025 könnte die Underdog-Rolle die Mannschaft zusammenschweißen. Donalds Team hat nichts zu verlieren, aber alles zu gewinnen: Ein historischer Auswärtserfolg in New York würde die goldene Ära des europäischen Ryder Cups endgültig krönen.

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