Driver nicht regelkonform? McIlroy schweigt
Nach dem Masters-Rausch folgte der Kater von Quail Hollow. Rory McIlroy hat bei der PGA Championship einen für seine Verhältnisse enttäuschenden Auftritt hingelegt. Neben unpräzisen Schlägen fiel der Nordire, der am Ende Platz 47 belegte, auch durch beharrliches Schweigen auf. An allen vier Turniertagen verweigerte er im Quail Hollow Club ein Interview nach der Runde.
Der Grund für die ausbleibenden Zitate könnte auch ein Vorfall zu Beginn der Woche gewesen sein. Im Vorfeld des Turniers war sein regulärer Driver bei einem Routinetest der USGA laut SiriusXM als „non-konform“ eingestuft worden – also regelwidrig in Bezug auf den sogenannten Spring-Like-Effekt – was ihn zu einem kurzfristigen Wechsel zwang. McIlroy spielte daraufhin mit einem Ersatzmodell, mit dem er offensichtlich nicht wirklich gut zurechtkam. Die PGA of America, Ausrichter des zweiten Majors des Jahres, äußerte sich nicht konkret zur Sachlage, betonte aber, dass solche Tests Standard seien und kein Fehlverhalten des Spielers vorliege.
Kein Verschulden beim Spieler
„Es ist nichts Ungewöhnliches, dass Driverköpfe mit der Zeit geringfügig aus dem erlaubten Regelbereich herausfallen – insbesondere bei Schlägern, die über einen langen Zeitraum tausende Male geschlagen wurden”, so Kerry Haigh von der PGA of America. „Die Ergebnisse solcher Tests werden vertraulich behandelt, um die Spieler zu schützen, da sie in der Regel nicht wissen, dass ihr Schläger nicht mehr regelkonform ist, und auch keine Verantwortung dafür tragen – außer eben, dass sie ihn intensiv genutzt haben. Spieler werden in solchen Fällen einfach gebeten, den Schlägerkopf zu wechseln – und das tun sie auch ohne Einwände. Würde man öffentlich machen, bei wem ein Schläger nicht regelkonform war, könnte dies zu unnötiger Kritik führen. Weder die USGA noch die PGA of America haben in solchen Fällen Bedenken hinsichtlich der Absicht des Spielers.“
McIlroys Schweigen stößt in der Golfwelt auf Unverständnis. Kommentatoren wie Kyle Porter kritisieren, die Nummer zwei der Welt ziehe sich in schwierigen Momenten zu sehr zurück und bleibe hinter seiner Vorbildrolle zurück.