Scottie Scheffler, 2014 Local Amateur bei der HP Byron Nelson Championship, nach seinem Hole-in-One in Runde drei. | © Andrew Dieb/Icon SMI/Corbis/Icon Sportswire via Getty Images

Wo alles begann

PGA Tour: CJ Cup

TPC Craig Ranch, Texas, 1. bis 4. Mai

Es ist kaum zu glauben, aber es ist elf Jahre her, dass ein damals 17-jähriger Junge namens Scottie Scheffler erstmals im Rampenlicht der PGA Tour stand. Der Texaner hatte eine Einladung zum CJ Cup (damals noch Byron Nelson Championship) erhalten und durfte an der Seite der besten Golfer der Welt abschlagen. Er war ein reservierter, zurückhaltender Highschool-Schüler, der sich für die University of Texas entschieden hatte und damit in die Fußstapfen eines anderen Golfstars aus Texas namens Jordan Spieth trat. Scheffler, in New Jersey geboren, war ein stolzer Texaner, trug eine Kappe mit dem Namen des „Lone Star States” und wurde die Woche über von seiner Familie begleitet. Seine Schwester Callie machte Caddie und sah dabei zu, wie ihr Bruder schon damals andeutete, was in ihm steckt. Er schaffte den Cut, lochte in Runde drei zum Hole-in-One und beendete das Turnier unter den Top 25.

 

Elf Jahre nach seinem Debüt auf der PGA Tour kehrt Scheffler als zweimaliger Masters-Champion und aktuelle Nummer eins der Weltrangliste zum CJ Cup nach Texas zurück. Spieth hat er in Sachen PGA-Tour-Titel bereits eingeholt (13). Nur ein Major hat Scheffler noch weniger. Doch daran zweifelt niemand, dass er auch diese Marke knackt. Sein Jahr 2024 zählt zu den besten, die jemals in der Golfgeschichte gespielt wurden: Neun Siege und mehr als 60 Millionen US-Dollar Preisgeld. Seit Tiger Woods hat niemand die Golfwelt so sehr dominiert wie der inzwischen 28-jährige Scheffler. Dass er in diesem Jahr noch ohne Titel ist, gleicht einer Krise. Dabei beendete er zuletzt drei Turniere in Folge unter den Top Ten und geht damit auch diese Woche wieder als Top-Favorit ins Rennen.

Vier Jahre vor Scheffler feierte Spieth sein Debüt auf der PGA Tour – ebenfalls beim CJ Cup. Er kam sogar sechs Plätze weiter vorne ins Ziel und erregte in den Folgejahren nicht weniger Aufmerksamkeit als Scheffler in den letzten Jahren. Seit das Event 2021 im TPC Craig Ranch ausgetragen wird, war Spieth mehrfach dicht davor, in seinem Heimatstaat zu siegen. 2022 wurde er Zweiter. Auch seine Form vor dieser Ausgabe stimmt: Zuletzt erreichte der 31-Jährige dreimal die Top 20. Weitere Favoriten in dieser Woche heißen Si Woo Kim und Sungjae Im (beide Südkorea) sowie Taylor Pendrith (Kanada), der Titelverteidiger.

 

Abgesehen von den genannten Spielern ist das mit 9,9 Millionen US-Dollar dotierte Event nicht mit allzu vielen Topstars besetzt. Dafür sind alle vier deutschen PGA-Tour-Mitglieder am Start: Stephan Jäger, Jeremy Paul, Matti Schmid und Thomas Rosenmüller repräsentieren als Quartett die deutschen Farben. Sie alle erwarten einen Platz, der sich massiv von dem des vergangenen Jahres unterscheidet. Der Par-71-Platz wurde nach dem letztjährigen Turnier unter der Leitung des 21-fachen PGA-Tour-Gewinners Lanny Wadkins und seiner Designfirma umfassend renoviert. Die Änderungen umfassten eine komplette Überarbeitung des Platzes, die Einbringung neuer Rasensorten sowohl auf den Fairways als auch auf den Grüns und den Ersatz eines über 20 Jahre alten Bewässerungssystems. Außerdem wurden etliche Löcher in die Länge gestreckt, weshalb wir in dieser Woche mehr Driver sehen werden.

LPGA Tour: Black Desert Championship

Black Desert Resort, Utah, 1. bis 4. Mai

Nach der PGA Tour reist diese Woche auch die Damenserie in die schwarze Wüste. Das Black Desert Resort ist für die Öffentlichkeit noch nicht zugänglich, doch mit der Black Desert Championship findet bereits das zweite Profi-Event an diesem außergewöhnlichen Ort im Süden Utahs statt. Tom Weiskopf hat die Fertigstellung seines Entwurfs nicht mehr erlebt, doch es ist sicherlich einer seiner einzigartigsten, da er sich durch Lavafelder in Ivins schlängelt. Neben dem Golfplatz wird das Black Desert Resort nach seiner Fertigstellung auch Restaurants, einen Wasserpark und ein Hotel anbieten.

 

Als die PGA Tour im Oktober des vergangenen Jahres zu Gast war, fiel eine Sache auf: Die Referees waren im Dauereinsatz. Es wurden mehr als 200 Strafschläge registriert, weil Bälle in der Lava gelandet waren. Die Hauptaufgabe besteht also darin, die Fairways zu treffen und sich vom schwarzen Gestein fernzuhalten. Das ist eine Disziplin, in der sich die besten Damen der Welt in der Regel etwas leichter tun als ihre männlichen Pendants. Zumal das Teilnehmerfeld gespickt ist mit Top-Spielerinnen. Nur wenige Tage nach der Chevron Championship treten etliche Major-Champions, darunter die am Sonntag gekürte Mao Saigo, die Reise nach Utah an. Mit von der Partie sind Brooke Henderson, Anna Nordqvist, Yuka Saso, Celine Boutier, Yani Tseng, Georgia Hall, Stacy Lewis und Lilia Vu.

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Eine weitere Major-Siegerin im Feld ist Sophia Popov. Die Athletin des Elite-Teams Germany war eine von zwei Spielerinnen, die sich über den Local Qualifier für das neue, mit drei Millionen US-Dollar dotierte Event qualifizierten. Damit stößt sie zum bereits gemeldeten deutschen Trio, das aus Polly Mack, Olivia Cowan und Esther Henseleit besteht. Vor allem auf die Leistung von Henseleit dürfen wir gespannt sein, nachdem sie das erste Major als geteilte 18. beendete und damit im Rolex Ranking auf Rang 25 vorgerückt ist.

LIV Golf: Korea

Jack Nicklaus Golf Club, Südkorea, 2. bis 4. Mai

In dieser Woche betritt LIV Golf Neuland. Zum ersten Mal geht es nach Südkorea, wo das golfbegeisterte Publikum etliche Major-Sieger im Jack Nicklaus Golf Club begrüßt, darunter Bryson DeChambeau, der für großes Zuschauerinteresse sorgen dürfte. Immerhin feiert der amtierende US-Open-Champion sein Debüt in Südkorea. Als Team dürften die Ironheads hoch im Kurs stehen. Drei ihrer vier Mitglieder stammen aus Südkorea, weswegen sie auf ordentlich Heimunterstützung zählen können. Nach seinem dritten Saisonerfolg in Mexiko ist der Chilene Joaquín Niemann Top-Favorit.

 

Der Platz in Incheon ist im Weltgolf keinesfalls ein unbeschriebenes Blatt. Er wurde 2010 von Jack Nicklaus designt und war unter anderem 2015 Austragungsort des Presidents Cup. Zehn aktuelle LIV-Spieler waren damals Teil des Team-Events „USA vs. Internationals“, bei dem der Südafrikaner Louis Oosthuizen mit 4,5 Punkten der erfolgreichste Scorer war. Auch die DP World Tour und die LPGA Tour waren hier bereits zu Gast. Bei allen Turnieren wurde deutlich: Die größte Schwierigkeit im Jack Nicklaus Golf Club besteht darin, trocken zu bleiben. Auf mehr als der Hälfte der Löcher kommt Wasser ins Spiel.

 

Martin Kaymer ist wie gewohnt der einzige deutsche Spieler im Feld.

Weitere Turniere mit deutscher Beteiligung:

PGA Tour Champions: Insperity Invitational
The Woodlands CC, Texas, 2. bis 4. Mai

 

Alex Cejka und Bernhard Langer

 

Korn Ferry Tour: Tulum Championship
PGA Riviera Maya, Mexiko, 1. bis 4. Mai

 

Jonas Baumgartner

 

Epson Tour: Reliance Matrix Championship
Spanish Trail Country Club, Nevada, 1. bis 4. Mai

 

Sophie Hausmann, Aline Krauter und Isi Gabsa

 

Pro Golf Tour: Haugschlag NÖ Open
Golfresort Haugschlag, Österreich, 29. April bis 1. Mai

 

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