Kos Traum vom Titel in Texas
Lydia Ko kennt große Siege – und große Hitze. Während sie Anfang des Jahres in Singapur bereits einen Triumph auf der LPGA-Tour feiern konnte und in Orlando zu Hause ist, stellt die Womens PGA Championship in Texas, das dritte Damen-Major des Jahres, für sie eine ganz besondere Herausforderung dar. Doch die Bedingungen in Frisco – Wind und Temperaturen um die 35 Grad – schrecken Ko nicht ab. Im Gegenteil: Platz und Voraussetzungen gefallen ihr.
Ko über ihre Siegchancen
„Ich habe das Gefühl, dass die KPMG Womens PGA Championship eine ist, die ich gewinnen könnte oder sollte – mit den Arten von Golfplätzen, die wir hier spielen“, sagte Ko vor Turnierbeginn. „Ich habe gestern Meg Mallon und Beth Daniel gesehen und gesagt: Hoffentlich kann ich euch eines Tages beim Champions Dinner Gesellschaft leisten – mit einem Menü, das ich selbst zusammenstelle.“
Vier von fünf Titeln reichen für den Grand Slam
Mit einem Triumph bei der KPMG Womens PGA Championship würde Ko ihren Karriere-Grand-Slam endlich komplettieren. Drei verschiedene Majors hat die 28-Jährige bereits gewonnen – die ANA Inspiration, die Amundi Evian Championship und die AIG Womens British Open. Die LPGA erkennt vier von fünf Titeln als Grand Slam an; bislang haben das nur sieben Spielerinnen erreicht.
Die Überraschung von St. Andrews
Von einem ihrer bisherigen drei Major-Siegen war Ko selbst überrascht – dem Titelgewinn in St. Andrews 2024. „Ich habe mit meinem Caddie darüber gesprochen und gesagt: Eigentlich hätte ich die British Open gar nicht gewinnen dürfen“, erzählt sie. „Ich hatte keine gute Bilanz dort, kam direkt von den Olympischen Spielen. Aber wenn ich das Unmögliche möglich gemacht habe, denke ich, dass ich mir auch hier Chancen erarbeiten kann – solange ich gut spiele, klug agiere und mich engagiere. Ob es diesmal klappt oder an einem anderen Ort, weiß ich nicht. Aber ich mag es hier wirklich sehr.“
Knackt Ko den Preisgeldrekord?
Dreimal landete Ko bereits in den Top Ten bei der Womens PGA Championship, 2016 unterlag sie im Stechen Brooke Henderson. Auch 2025 gehört sie mit einem Saisonsieg zu den bislang 15 verschiedenen Turniersiegerinnen des Jahres – die Weltelite rückt immer dichter zusammen. In Frisco geht es für Ko an diesem Wochenende nicht nur um einen weiteren Titelgewinn: Mit einem Sieg würde sie auch zur alleinigen Rekordhalterin bei den Karriereeinnahmen auf der LPGA Tour werden. Dank des aufgestockten Preisgeldes auf zwölf Millionen Dollar (identisch zur US Womens Open) kassiert die Siegerin 1,8 Millionen Dollar. Für Ko hieße das: ein neues Karriere-Preisgeld von mehr als 22 Millionen Dollar – knapp 47.500 Dollar mehr als Golflegende Annika Sörenstam in ihrer eindrucksvollen Laufbahn verdient hat.
Ko vs. Sörenstam – ungleiches Duell
„In gewisser Weise ist das unfair“, sagt Ko. „Annika hat über 70 Turniere gewonnen – ich bin stolz auf meine 23 und hoffe, dass noch ein paar dazukommen. Aber wir spielen in einer ganz anderen Ära.“ Die Chance ist groß, dass Ko Sörenstam überholen wird. Vielleicht schon an diesem Wochenende, spätestens aber wohl in den kommenden Wochen oder Monaten.