Elite Team an sechs unterschiedlichen Orten im Einsatz

Drei Wochen lang hat die Ladies European Tour pausiert. Doch damit ist nun Schluss. Zur Rückkehr wird gleich ein echtes Highlight gefeiert: die Aramco Korea Championship. Dieses Turnier zählt zur Aramco Team Series, wurde in diesem Jahr umbenannt und hat dadurch einen neuen Anstrich erhalten. Das Konzept bleibt jedoch unverändert: Parallel laufen eine 54-Löcher-Einzelwertung und eine 36-Löcher-Teamwertung (Viererteams) – somit werden am Ende der Woche zwei Titel vergeben. Mit einem Gesamtpreisgeld von zwei Millionen US-Dollar spielt man ganz klar in der oberen Liga der Tour mit. Nur die beiden Majors sowie das Saudi Ladies International schütten mehr Geld aus.

Es lohnt sich also, mit aufgeladenem Akku aus der Pause zurückzukehren. 104 Spielerinnen aus 33 Nationen sind am Start, darunter die Titelverteidigerin Hyo Joo Kim, die im vergangenen Jahr mit drei Schlägen Vorsprung souverän gewann. Die südkoreanische Nummer acht der Welt und Gewinnerin der Evian Championship 2014 geht auch diese Woche als Top-Favoritin ins Heimspiel. Dort erhält sie Gesellschaft von einer weiteren südkoreanischen Major-Siegerin: Sung Hyun Park. Zu den größten internationalen Namen zählen außerdem Danielle Kang (USA) und Marianne Skarpnord (Norwegen).

Blickt man auf die heißesten Siegkandidatinnen, so taucht hinter der Titelverteidigerin Kim bald schon eine Deutsche auf: Helen Briem vom Golf Team Germany belegt Rang 20 in der Order of Merit und war in dieser Saison bereits einmal ganz vorne mit dabei. Bei den Joburg Ladies Open Anfang April wurde sie Dritte und war damit nah dran an ihrem zweiten Sieg auf der LET. Nach ihrem furiosen Jahr 2024 mit insgesamt fünf Profi-Titeln kann man der 19-Jährigen eigentlich jede Woche einen Turniersieg zutrauen. 

Bei der Korea Championship, die wie im vergangenen Jahr im New Korea Country Club stattfindet, ist Briem eine von neun deutschen Spielerinnen. Mit Olivia Cowan und Alexandra Försterling sind zwei weitere Spielerinnen aus dem Elite Team Germany im Teilnehmerfeld. Für Cowan ist es erst das zweite LET-Event in dieser Saison. Außerdem dabei sind Chiara Noja, Laura Fünfstück, Patricia-Isabel Schmidt, Aline Krauter, Polly Mack und Verena Gimmy.

Aus Wells Fargo wurde Truist. Aus Quail Hollow wurde der Philadelphia Cricket Club. Für das Turnier, das 2003 erstmals seinen Weg auf die PGA Tour fand, ist dieses Jahr vieles anders. Die Gründe dafür sind unterschiedlicher Natur. Der neue Name resultiert erwartungsgemäß aus einem Sponsorenwechsel. Der neue Austragungsort wiederum ist auf die anstehende PGA Championship zurückzuführen, die eine Woche nach der Truist Championship im Quail Hollow Golf Club stattfindet. Daher entschied man sich, für das vorangehende Signature Event auf einen anderen historischen Platz auszuweichen. Der Wissahickon Course des Philadelphia Cricket Club wurde ursprünglich 1922 von A. W. Tillinghast entworfen. Für den berühmten Architekten war es nicht nur der Heimatplatz. Auch seine Asche wurde im Wissahickon Creek verstreut.

Der Geist des postum in die World Golf Hall of Fame aufgenommenen Tillinghast, der für berühmte Plätze wie Winged Foot oder den Bethpage Black Course verantwortlich war, schwingt in dieser Woche also definitiv mit. Es hätte ihn sicherlich stolz gemacht, zu sehen, welche Superstars des Golfsports in dieser Woche auf seinem Heimatplatz abschlagen. Eine Woche vor der PGA Championship ist das Turnier in Pennsylvania erstklassig besetzt. Angefangen beim Titelverteidiger: Niemand Geringeres als Masters-Champion Rory McIlroy reist als amtierender Turniersieger in den Philadelphia Cricket Club, um das Turnier zum fünften Mal zu gewinnen. Es ist sein erster Auftritt bei einem Einzelevent seit seinem Sieg in Augusta. Beim Team-Event, der Zurich Classic in New Orleans vor ein paar Wochen, wurde McIlroy gemeinsam mit seinem Freund Shane Lowry geteilter Zwölfter.

Während zehn der derzeit elf besten Golfer der Weltrangliste am Start sind, fehlt die Nummer eins. Scottie Scheffler gönnt sich nach seinem dominanten Auftritt beim CJ Cup in der vergangenen Woche eine Pause, um mit vollem Akku in die PGA Championship zu starten. McIlroys größte Konkurrenten sind diese Woche somit Justin Thomas, Justin Rose und Lowry.

Einziger deutscher Teilnehmer an dem mit 20 Millionen US-Dollar dotierten Event ist Stephan Jäger. Auch für den Spieler des Elite Team Germany ist es der ideale Major-Test. Der Philadelphia Cricket Club war übrigens vor neun Jahren selbst Austragungsort eines Majors, als hier die Kaulig Companies Championship der PGA Tour Champions stattfand. Damaliger Sieger nach 72 Löchern: Bernhard Langer mit einem Ergebnis von +1. McIlroy, Jäger und Co. steht also offensichtlich keine leichte Aufgabe bevor.

Ein besonderes Event an einem besonderen Ort: Die LPGA Tour reist von Utah nach New York, um die von Michelle Wie West ausgerichtete Mizuho Americas Open auszutragen. Das mit drei Millionen US-Dollar dotierte Turnier genießt ein Alleinstellungsmerkmal auf der Tour. In dieser Woche spielen nicht nur die LPGA-Stars wie Nelly Korda und Lydia Ko mit, sondern auch zwölf Teilnehmerinnen der AJGA (American Junior Golf Association). Während die besten Spielerinnen der LPGA ihr eigenes 72-Loch-Turnier bestreiten, treten die 24 Juniorinnen in einem eigenen Stableford-Wettbewerb gegeneinander an. Im Jahr 2024 gewann Gianna Clemente mit insgesamt 149 Punkten und genoss die unglaubliche Gelegenheit, am Sonntag zusammen mit Korda und Hannah Green in der Finalgruppe zu spielen.

Korda geht als Titelverteidigerin in die Woche. Die US-Amerikanerin feierte hier im vergangenen Jahr bereits ihren sechsten Saisonerfolg. In diesem Jahr wartet die Weltranglistenerste noch auf ihren ersten Titel. Vielleicht hat ihr Warten im Liberty National Golf Club mit Blick auf die Manhattan Skyline und die Freiheitsstatue ein Ende. Formtechnisch ist Korda solide unterwegs: Dreimal erreichte sie in diesem Jahr die Top 15, doch die Konkurrenz hat es auch in dieser Woche wieder in sich. Mit dabei ist unter anderem die Siegerin der vergangenen Woche, Haeran Ryu. Mit souveränen fünf Schlägen Vorsprung lag sie am Ende vor den geteilten Zweiten, zu denen auch Esther Henseleit zählte.

Und auch Henseleit ist diese Woche wieder mit dabei. Die Spielerin des Elite Team Germany reist in Topform und als Nummer 19 der Weltrangliste nach New Jersey. Ihrem zweiten Rang bei der Black Desert Championship gingen eine Top-20-Platzierung beim ersten Major sowie ein dritter Rang in Los Angeles voraus. Henseleit hat also gleich mehrere Gründe, warum man sie auch diese Woche wieder ganz oben auf dem Zettel haben sollte.

Die DP World Tour eröffnet ihren European Swing mit der Rückkehr in die Türkei. Sechs Jahre lang fand kein Turnier auf dem sich über zwei Kontinente erstreckenden Land statt. Diese Woche sind die Turkish Airlines Open zurück, wenn auch noch nicht mit dem Glanz früherer Tage. Bei der Premiere des Events im Jahr 2013 war sogar Tiger Woods zu Gast und schlug im Rahmen eines PR-Stunts einen Ball über die Bosporus-Brücke. Alle fünf Gewinner der bisherigen sieben Ausgaben spielten beim Ryder Cup: Victor Dubuisson (2013, 2015), Brooks Koepka (2014), Thorbjörn Olesen (2016), Justin Rose (2017, 2018) und Tyrrell Hatton (2019). 2017 stieg das Turnier in die Riege der Rolex-Series-Events auf. Mit der Corona-Pandemie wurde das Engagement jedoch eingestellt.

In dieser Woche tastet man sich langsam wieder heran. Gespielt wird im Regnum Carya Golf & Spa Resort in Antalya, wo man bereits von 2016 bis 2018 zu Hause war. Für Ryder-Cup-Flair sorgt immerhin Ryder-Cup-Captain Luke Donald und wer weiß: Vielleicht ist auch der ein oder andere zukünftige Teilnehmer im Feld. Die laut Weltrangliste bestplatzierten Spieler im Feld sind die Engländer John Parry und Jordan Smith.

Auch von den deutschen Teilnehmern würden wir gerne einmal jemanden für Team Europa auflaufen sehen. In dieser Woche sind sieben Kandidaten am Start: Nicolai von Dellingshausen, Jannik de Bruyn, Marcel Schneider, Yannik Paul, Tiger Christensen, Maximilian Kieffer und Freddy Schott.

PGA Tour: Myrtle Beach Classic

Dunes Golf and Beach Club, South Carolina, 8. bis 11. Mai

Jeremy Paul, Thomas Rosenmüller und Matti Schmid

Epson Tour: Arizona Women’s Golf Classic

TPC Scottsdale, Arizona, 8. bis 11. Mai

Sophie Hausmann, Isi Gabsa und Sophia Popov

LET Access Series: Super Bock Ladies Open

Vidago Palace Golf, Portugal, 6. bis 8. Mai

Leonie Harm, Celina Sattelkau, Hannah Karg, Kimberley Sommer, Sophie Witt und Lara Ok

HotelPlanner Tour: Challenge de Espana

Fontanals Golf Club, Spanien, 8. bis 11. Mai

Hurly Long, Marc Hammer, Nick Bachem, Anton Albers, Tim Tillmanns, Philipp Katich, Maximilian Herrmann, Velten Meyer, Michael Hirmer, Alexander Herrmann und Maximilian Schmitt