Rehn erreicht bei den French Boys die Top Ten
Sailly/Frankreich – Die 93. Auflage der Internationaux de France U18 Garçons begann für das deutsche Team mit durchwachsenen Ergebnissen in der Zählspielqualifikation. Auf dem West Course von Golf du Prieuré, der von langen Par-4-Löchernsowie kleinen, erhöhten Grüns und zahlreichen Doglegs geprägt wird, qualifizierten sich lediglich drei Spieler aus Deutschland für die Matchplay-Phase. Max von Borgstede (75, 71) und Luca Herb (76, 70), beide vom GC St. Leon-Rot, belegten die Ränge 22 und 23. Ben Rehn vom GC Augsburg kam mit Runden von 75 und 72 Schlägen ebenfalls weiter.
Leopold Heß verpasste den Cut nur denkbar knapp. Zwar lag er schlaggleich mit Rehn bei +3, wurde aber nach Kartenstechen aufgrund seiner schwächeren zweiten Runde auf Platz 35 geführt und schied damit aus.
Der Wind spielte bei diesem Turnier am zweiten Wettkampftag eine gewichtige Rolle. Am Nachmittag lebte das vorher laue Lüftchen kräftig auf und machte es in den Schneisen zwischen den Bäumen sehr schwer, die Flugkurven vorherzusehen. Damit waren die meisten deutschen Spieler klar im Nachteil, denn fast alle hatten am zweiten Tag Startzeiten erst am Nachmittag. „Da hatten wir Pech, weil die Bedingungen am Nachmittag wesentlich schwieriger waren“, konstatierte Bundestrainer Pascal Proske.
Rehn überzeugt im ersten Match
In der Runde der besten 32 traf Ben Rehn auf Octavio Laurent aus Frankreich. Der Augsburger zeigte eine konzentrierte Vorstellung, ging früh in Führung und ließ seinem Gegner keine Chance auf ein Comeback. Mit 3&2 gewann er das Match souverän in einer Partie ohne einzigen Lochverlust.
Im Achtelfinale wartete mit Louis Le Sager ein weiterer Franzose. In einem lange offenen Duell ohne Lochgewinne auf beiden Seiten machte Le Sager auf den Bahnen 16 und 17 die entscheidenden Schläge und Lochgewinne. Rehn konnte nicht mehr kontern und unterlag mit 2&1. Am Ende stand für ihn ein respektabler, geteilter neunter Platz in den Büchern.
Herb und von Borgstede ohne Fortune
Max von Borgstede hatte es in Runde eins mit dem favorisierten Engländer Kris Kim zu tun. Der SLR-Spieler startete stark, ging früh mit 2auf in Führung. Kim glich jedoch auf den Back Nine aus. Nach 18 Löchern stand es somit all square. Im Sudden Death entschied Kim das Match bereits am ersten Extraloch für sich.
Auch Luca Herb unterlag in der ersten K.o.-Runde. Gegen den Niederländer Denny Kloeth geriet er früh in Rückstand und fand kein Mittel, das Match noch zu drehen. Mit 2&1 ging das Duell verloren.
Das sagt der Bundestrainer
Pascal Proske, Bundestrainer Männer/Nachwuchs, bewertete den Austragungsort differenziert: „Das ist ein schöner Parklandplatz, nicht sehr kompliziert, aber doch durchaus anspruchsvoll. Viele Doglegs und kleine Grüns. Da waren viele Up and Downs nötig. Wer einen Draw spielt, war hier klar im Vorteil.“
Mit Blick auf das Turnierformat bedauerte der Coach die knappe Entscheidung bei Leopold Heß: „Er war schlaggleich auf der Cutlinie, ist dann aber wegen der schlechteren zweiten Runde rausgefallen.“
Die weiteren Planungen im Kader des Junior Team Germany richten sich nun auf die Italian International Amateur Championship sowie die Lytham Trophy und die IAM in Deutschland.
SLR-Athlet im Finale
Matous Zach, tschechischer Jugend-Nationalspieler und seit 2023 Athlet der SLR Academy hat sich bei diesem Turnier in den Blickpunkt gespielt. Zach kämpfte sich bis in das auf 36 Löcher angesetzte Finale vor und traf dort auf den Engländer Charlie Rusbridge. Am Morgen war der Brite auf den Grüns klar im Vorteil und lochte fast nach Belieben ein. Der SLR-Youngster ließ den Engländer ab nie weiter als 3auf davon ziehen und hielt das Match so immer spannend. Auf dem 35. Loch glich Zach wieder aus und so ging das Duell in die Verlängerung. Auf dem fünften Extraloch war es dann aber doch passiert und Rusbridge durfte über den großen Titel jubeln.
Golf du Prieuré – Tradition und Herausforderung
Austragungsort war der 1963 gegründete Golf du Prieuré in Sailly, rund 50 Kilometer westlich von Paris. Markantes Herzstück ist das denkmalgeschützte Clubhaus aus dem 12. Jahrhundert. Laut Clubangaben ist dies das älteste Clubhaus der Welt.
Gespielt wurde auf dem West Course, einem der beiden 18-Loch-Plätze des Clubs, entworfen von Fred Hawtree. Charakteristisch sind die vielen linksabbiegenden Doglegs, erhöhte Turtleback-Grüns und schmale Fairways mit gut platzierten Bunkern. Während der Ostkurs als technisch anspruchsvoller gilt, bietet der Westkurs durch seine selektive Anfangsphase und Birdie-Chancen auf der zweiten Neun einen abwechslungsreichen Rahmen für hochklassige Turniere.
Deutsche Sieger im Rückblick
Das Turnier blickt auf eine lange Historie mit deutschen Erfolgen zurück. Zu den Siegern zählten unter anderem Tobias Biermann (1993), Moritz Lampert (2010) und Carl Siemens (2022). In der seit 2016 vergebenen U16-Wertung, der Trophée Pierre Massie, gewann Michael Mayer 2024 als erster Deutscher.
