Hartmann übernimmt Führung
Ensch – Am Vormittag erstrahlte der Platz des GC Trier in strahlendem Sonnenschein, als die Frauen in ihre zweite Runde starteten. Die Bedingungen waren perfekt, auch wenn von Stunde zu Stunde der Wind böiger auflebte.
Drei Trierer
Gerrit Kocks hat bei den vorherigen beiden Auflagen der Deutschen Meisterschaft AK Offen Männer die Farben des gastgebenden GC Trier alleine hochgehalten.
Aufgrund gewachsener sportlicher Ambitionen des Clubs, der eingebettet in Weinberge im Moseltal sein Domizil hat, sind bei der dritten und vorerst letzten Austragung dieses Turniers in Trier nun drei Spieler im Shirt des Gastgebers am Start.
Neben Gerrit Kocks haben auch noch Jordan Campbell und Jan Becker Erfahrungen auf diesem hohen Niveau gesammelt. Becker ist gleichzeitig der jüngste Teilnehmer.
In der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf war der GC Trier vor einem Jahr in die Regionalliga aufgestiegen, musste 2025 ab anerkennen, dass in der dritthöchsten Liga ein anderer Wind weht. Der direkte Abstieg konnte nicht verhindert werden, aber damit endet die sportliche Geschichte in der Weinbaugegend nicht. Sport wird in Trier so groß geschrieben, dass auch ein Rückschlag weggesteckt werden kann.
Bei dieser DM gibt es erst nach der dritten Wettkampfrunde einen Cut. Am Sonntag werden zur Finalrunde nur die besten 36 Männer antreten. Gerrit Kocks liegt nach der zweiten Runde mit insgesamt sechs Schlägen über Par auf Rang 46. Jordan Campbell hat zwei Scorekarten mit jeweils 79 Schlägen unterschrieben. Dies reicht im Klassement des zweiten Tages für Rang 69. Jan Becker hat 87 und 79 Schläge gebraucht. Der Youngster hält damit die Rote Laterne.
SLR-Drillinge
Zwillinge im Teilnehmerfeld eine großen Meisterschaft sind zwar eine Seltenheit, konnte und kann man aber immer wieder erleben. Die Paul-Twins Yannik und Jeremy haben beispielsweise lange gemeinsam beim GC Mannheim-Viernheim und in den Kadern des DGV gestanden. Beide haben sich inzwischen auf den First-Level-Touren in Europa und den USA etabliert.
Im Feld der Damen spielen in diesem Jahr bei der Deutschen Meisterschaft Drillinge mit. Familie Bae hat mit den drei 15-jährigen Schwestern in St. Leon-Rot ihre sportliche Heimat. Yoo Jin wird im Junior Team Germany gefördert und liegt nach zwei Wettkampfrunden mit 72 und 77 auf Rang 16. Yoo Yeung hat zweimal 74 Schläge gebraucht und ist vor der dritten Wettkampfrunde auf Rang 13 die Bestplatzierte der Drillinge. Yoo Na verbessert sich nach 78 auf 73 Schläge. Nach der dritten Runde gibt es einen Cut der besten 24 Frauen. Yoo Na Bae liegt nach zwei Tagen genau auf dieser Cutline.
„Es ist mega cool, dass wir alle drei das Turnier hier zusammen spielen können, da es das erste mal ist, dass wir eine Deutsche Meisterschaft zusammen spielen“, freut sich Yoo Jin Bae darüber, im Kreis ihrer Familie spielen zu können. Die Bae-Drillinge haben alle zum gleichen Zeitpunkt im GC St. Leon-Rot angefangen, Golf zu spielen.
Bogeyfreie 67 tief
Luisa Hartmann hat sich mit einer fabelhaften 67 (-5) an die Spitze des Feldes der Frauen gesetzt. Die 16-Jährige vom GC Aldruper Heide hielt ihre Scorekarte trotz eines durchaus spürbaren Winds blitzsauber und brachte fünf Birdies unter.
Ihre dritte bogeyfreie Runde der noch jungen Karriere kommentierte Hartmann sehr sachlich: „Das Putten hat heute so einige Pars gerettet. Den Platz finde ich mega cool, super zum angreifen, aber auch zum sicher spielen.“
Vor der dritten Runde hat Hartmann drei Schläge Vorsprung auf Emily Krause. Die Berlinerin war mit einer 71 schon solide gestartet und legte eine starke 68 (-4) nach.
„Ich habe heute wenig Fehler gemacht, sowohl aus der Teebox, als auch ins Grün. Ich habe insgesamt 17 Grüns getroffen, womit ich bei den windigen Bedingungen heute super zufrieden bin! Dazu sind ein paar mehr Putts gefallen als gestern, was mir die sechs Birdies ermöglicht hat. Der Platz ist in einem sehr guten Zustand und es macht richtig Spaß, ihn zu spielen. Die Grüns sind von der Schnelligkeit die Besten, auf denen ich dieses Jahr bisher gespielt habe“, strahlte die Spielerin des G&LC Berlin-Wannsee mit der Sonne um die Wette. Später am Tag verzog sich die Sonne hinter Wolken und die Männer mussten Teile ihrer zweiten Runde in einem Herbststurm bestreiten. Binnen weniger Stunden hatte sich der herrliche Spätsommertag in einen veritablen Herbststurm mit Regen und kräftigen Böen verwandelt. Was schnell wie der Wirbelwind gekommen war, ging dann aber auch ebenso schnell wieder, so dass auch die Männer ihre zweite Runde bei ruhigem Wetter beenden konnten.
Bock hatte Bock
Nils-Levi Bock war mit einer 71 verhalten ins Turnier gestartet, hatte am zweiten Tag aber richtig Bock, tief zu gehen. Auf Loch 17, seiner achten Bahn konnte der Youngster des GC St. Leon-Rot zwar ein Bogey nicht verhindern, ansonsten ließ der Spieler des Junior Team Germany aber sehr oft sein Potenzial aufblitzen.
Früh auf der Runde hatte er schon zwei Birdies hintereinander notiert und auf seiner Back Nine, der eigentlichen Front Nine des Platzes in Trier, zündete Bock den Turbo. Birdies auf den Löchern 2, 4, 5 und 6 brachten den Score des neuen Co-Leaders auf fünf unter Par für den Tag, sechs unter für das Turnier. Damit steht Nils-Levi Bock gemeinsam mit Tim Brohl an der Spitze des Feldes. Brohl hatte auf seiner zweiten Runde ein paar Chancen liegen lassen, brachte aber immerhin nach der 68 vom Auftakt eine grundsolide 70 (-2) ins Recording. In Summe hat der 17-Jährige vom GC Rhein-Sieg, der jüngst bei der R&A Boys Championship in Irland bis in die Top Ten vorgedrungen war, ebenso wie Bock sechs Schläge unter Par gesammelt.
Zwei mit drei
Hinter dem Führungsduo haben sich Leonhard Studzinski und Jack Hallek in Position gebracht. Der Leistungsträger des GC Hannover kam mit einer 72 vom Platz und hat damit insgesamt drei Zähler Rückstand auf die Spitze. Der Hubbelrather marschiert bisher im Gleichschritt mit dem Nordlicht, denn auch Hallek hat eine 69 und eine 72 in den Büchern.
Marian Ludwig vom GC Am Habsberg hat einen weiteren Schlag mehr in der Wertung. Der Titelverteidiger musste am zweiten Tag ein Triple-Bogey auf Loch 6 hinnehmen. Dazu kam noch ein Doppelbogey auf Loch 12. Neben diesen ungewohnt hohen Hausnummern brachte Ludwig auch noch fünf Birdies unter, so dass er auch weiterhin im Kampf um den Titel vorne dabei ist.
Schlaggleich mit gesamt zwei unter Par gehen auch Yannic Völker vom GC Neuhof, Julius Wunsch vom GC Chemnitz und Martin Gründemann vom GH Hof Treudelberg in die dritte Wettkampfrunde.
Insgesamt 13 Spieler liegen nach zwei Runde unter Par. Bei den Frauen haben sieben Athletinnen einen Gesamtscore unter Par.
Startzeiten
Am dritten Wettkampftag werden die besten 24 Frauen und die besten 36 Männer erst am Mittag starten, die schlechter platzierten Athleten haben frühere Startzeiten. Ab 8.00 Uhr wird erneut von Tee 1 und Tee 10 gestartet.
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