Freedrop per Platzregel im Hardrough erlaubt?

Die Situation: 

Karl Krummeschläge schlägt ab und sein Ball fliegt unvermeidlich nach rechts, wo er im Rough zwischen etlichen dort wachsenden Büschen landet. Heike Hatimmerpech macht einen schönen geraden Schlag, der jedoch in einem Fairwaybunker ausrollt und dicht vor der Kante liegen bleibt. Der dritte Spieler Ludwig Langweiler trifft einfach das Fairway.

Die drei suchen nach Karls Ball, der sich auch recht einfach finden lässt, aber in einer Traktorspur hinter einem Busch mehr auf einen Bagger als auf einen Golfschlag wartet.

Karl schaut sich die Lage von allen Seiten an, denkt einen Moment nach und holt dann ein Blatt mit den Platzregeln aus der Tasche: „Hier steht es: Alle Traktorspuren im gesamten Gelände sind Boden in Ausbesserung, auch wenn sie nicht als solcher markiert sind. Ich bekommen einen Freedrop!“

Heike und Ludwig sind entsetzt. Ein Freedrop hier im „Salat“? Dort, wo fast kein Golfplatz mehr ist? Und Heike muss ihre blöde Lage im Bunker hinnehmen? Das ist doch gegen den Spiel-Schnaps – äääh – Spirit oft the Game!

Ist es das?

Die 
Lösung:  

Die Spielleitung hat hier eine zulässige Platzregel aufgestellt. Leider ist nicht immer alles praktisch, auch wenn es zulässig ist: Bereiche des Golfplatzes, die nicht regelmäßig als Spielfläche genutzt werden, führen regelmäßig zu schlechten Lagen. Auch wenn die Tierspuren grundsätzlich zu einem Freedrop führen, ist es vielleicht nicht immer sinnvoll, weitere Freedrops im Hardrough per Platzregel zu erlauben. Kommt ein Spieler dadurch in eine Lage, in der er problemlos weiterspielen kann, wird dadurch die Leistung des Spielers gemindert, der das Fairway getroffen hat.

In diesem Fall wäre es vielleicht sinnvoll gewesen, wenn die Spielleitung die Platzregel für den Bereich des Fairways und ggf. noch das Semirough erlassen hätte, aber nicht auf dem ganzen Platz.