Fort ist fort?
Die Situation:
Dieter Dropptnichtgut hat seinen Ball knapp hinter den Grünrand geschlagen, wo dieser auf einem etwas versenkt liegenden Sprinklerdeckel liegen bleibt. „Was für ein Glück“, denkt er sich, „sonst wäre der Ball noch den Hang hinunter in die Penalty Area gerollt“.
Ohne den nächstgelegenen Punkt vollständiger Erleichterung zu markieren, nimmt er seinen Ball auf und droppt diesen ca. 50 Zentimeter neben dem Sprinklerdeckel. Der Ball rollt sofort den Hang hinunter und bleibt im flachen Wasser der Penalty Area liegen.
„Das wird ein schwerer Schlag“, kommentiert Ferdinand Fiesling ungefragt die Situation.
Aber Dieter hört gar nicht hin, angelt sich seinen Ball und droppt nochmals – mit dem gleichen Ergebnis.
Dann legt er seinen Ball an die Stelle, an der er beim zweiten Drop erstmals den Boden berührt hatte. Vergeblich, auch jetzt rollt der Ball immer noch aus dem Erleichterungsbereich. Schließlich findet Dieter eine Stelle, an der der Ball liegenbleibt, vermutlich gehalten von einem geduldigen Grashalm.
Während er überlegt, ob er chippt oder puttet, setzt sich der Ball erneut in Bewegung und landet wiederum in der Penalty Area.
„Sag ich doch, das wird ein schwerer Schlag!“, kommentiert Ferdi Fiesling erneut. „Der war im Spiel und hat sich danach bewegt.“
Völlig unbeeindruckt angelt Dieter wieder seinen Ball aus dem Wasser und legt ihn zurück, wo dieser jetzt endlich Ruhe gibt und liegen bleibt.
Hält das nicht das Spiel auf, die ganze Dropperei und Legerei? Ist nicht irgendwann einmal Schluss damit?
Die Lösung:
Nein, Dieter macht alles richtig (einschließlich der Tatsache, dass er Ferdinand nicht beachtet).
Die Ausnahme 2 zu Regel 9.3 legt fest, dass ein gedroppter/gelegter Ball, der danach „von alleine“ in einen anderen Bereich des Platzes rollt (wie hier vom Gelände in eine Penalty Area), als von Naturkräften bewegt gilt und zurückgelegt werden muss.