Schluss mit dem Grübeln! Zu viele Gedanken führen meistens zu Problemen im Spiel. | © golfsupport.nl/Emanuel

Klarheit im Kopf: So stoppen Sie das Gedankenkarussell

Im Golf entscheidet nicht nur die Technik über Erfolg oder Misserfolg – meistens ist es der Kopf, der die Leistung beeinflusst. Hobbyspieler und Profis kennen das: Kaum steht man am Ball, beginnt das Gedankenkarussell. „Soll ich angreifen? Oder doch auf Sicherheit spielen?“ Was in solchen Momenten häufig fehlt, ist eine klare Entscheidung. Und genau hier setzt PGA Golf Professional Fabian Bünker mit seiner sogenannten „Brainbox–Shotbox“-Methode an.

Ungewollte Aktivierung des Stresssystems

„Erfolgreiche Golfer treffen klare Entscheidungen. Nicht erfolgreiche Golfer treffen keine“, behauptet der Coach. Klar ist: Meistens reicht schon die Vorstellung eines Fehlschlags aus, um das Stresssystem zu aktivieren. „Das Gehirn kann nicht zwischen echter und vorgestellter Gefahr unterscheiden. Die Angst allein genügt und dein Kopf springt an“, erklärt Bünker. 

Trennen Sie das Denken und Handeln

Was dann passiert, kennen viele: Plötzlich ploppen Gedanken an alte Fehler auf, hektisch werden Schwungvarianten durchgespielt, innere Unruhe wächst. „Dein Gehirn sucht im Hintergrund nach Lösungen, nach Erinnerungen. Doch das Ergebnis ist oft Verwirrung.“ Bünkers Tipp: eine klare mentale Trennung von Denken und Handeln. „Wir brauchen eine Methode, die es dir erlaubt, trotz innerer Unruhe klar und fokussiert zu bleiben.“ Sein Vorschlag: Brainbox und Shotbox. 

Brainbox und Shotbox

Sie funktionieren so:

  • In der Brainbox findet das Denken statt. Hier wird analysiert: Wo liegt der Ball? Wie ist die Lage, der Wind, die Spielsituation? „Hier triffst du die Entscheidung, welchen Schlag du spielen willst“, sagt Bünker.
  • Mit dieser Entscheidung betreten Sie dann bewusst die Shotbox. Dort gilt: Keine Analyse mehr, keine Alternativen. „Jetzt wird nur noch ausgeführt. Punkt.“

Schutzschild gegen das Chaos im Kopf

Warum das funktioniert, zeigt auch eine Studie, die auf der European Tour durchgeführt wurde: Spieler, die weniger als zehn Sekunden in der Shotbox verbringen, sind erfolgreicher als jene, die sich zu viele Gedanken machen. „Richte dich aus, schau noch einmal zum Ziel – und dann spiel einfach deinen Schlag“, rät der Experte. 

Ziel ist es, mentale Klarheit und Routine zu schaffen – ein Schutzschild gegen das Chaos im Kopf. Bünker ergänzt: „Neben der Shotbox-Technik arbeiten wir mit weiteren Tools, etwa gezieltem Erwartungsmanagement und Routinen zur Selbstsicherheit. So entsteht konstantes, erfolgreiches Golf.“

Bünkers Tipp

Sein Appell: Wer ernsthaft an seinem Spiel arbeiten will, sollte nicht nur Schläge, sondern auch Denkweisen trainieren. Denn wer im Kopf klar ist, spielt auch konstanter – und hat mehr Freude am Spiel. 

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