Warum fast alle das Falsche üben – und wie Sie es besser machen!
Marcus Bruns vertritt eine provokante These. Der PGA Golf Professional, dessen Trainingstipps auf dem Portal golfstun.de und auch bei uns auf Golf.de viele Userinnen und User begeistern, behauptet: Die Mehrzahl der Golferinnen und Golfer trainiert falsch. Vielleicht sind es 80 Prozent, vielleicht sogar 90. Sie üben zu viel mit dem Driver und zu wenig mit ihren Wedges. Ein entscheidender Fehler, wenn man in die Statistiken blickt. Einen Großteil der Schläge nämlich benötigen wir ab einer Distanz von weniger als 100 Metern zur Fahne.
Wie Sie das kurze Spiel bestmöglich trainieren
Bruns legt in seinem neuen Video (s.u.) den langen Schläger deshalb zur Seite und widmet sich dem kurzen Spiel. Er befindet sich auf einer Golfanlage im türkischen Belek. Rund um den Übungsbereich fürs Chippen und Pitchen ist es leer, während sich auf der Driving Range mindestens 20 Spielerinnen und Spieler tummeln. Für uns und damit vor allem für Sie umso besser: Denn so hat Bruns jede Menge Platz, um Ihnen zu zeigen, wie Sie Ihr kurzes Spiel bestmöglich trainieren können. Spoiler: Um Technik soll es dabei nicht gehen.
Längenkontrolle – der wichtigste Faktor
Stattdessen steht die Längenkontrolle im Fokus. Für Bruns der wichtigste Aspekt im kurzen Spiel. Er zeigt zwei Übungen, mit denen Sie Ihr Gefühl für die richtigen Distanzen verbessern können. Sie benötigen dafür zunächst bloß einen Eimer mit Bällen und einige Toursticks. Die hat Bruns in etwa zwei bis drei Meter Entfernung zueinander als Quadrat auf dem Übungsgrün platziert. Ziel der ersten Übung: Spielen Sie die Bälle im Flug in diese Fläche – und beobachten Sie, wie weit sie anschließend noch in Richtung Fahne rollen.
Zwei Drills für das Spiel rund ums Grün
„Das erste, worauf ich achte, ist mein Bewegungsumfang“, erklärt Bruns. „Der sollte beim Pitchen möglichst gleichmäßig sein.“ Bedeutet: So weit, wie Sie ausholen, so weit schwingen Sie auch durch. Orientieren können Sie sich an der Position Ihrer Hände. Bruns zeigt es im Video für einen Pitch von rund 15 Metern Länge. Seine Hände befinden sich im Rückschwung ebenso wie in der Endposition des Durchschwungs auf Hüfthöhe. Ähnlich wie beim Werfen eines Balls. „Der Schläger ist die Verlängerung meines Wurfarms“, erläutert Bruns. Sein Tipp: Spielen Sie einige Bälle in Folge, bis Sie die Kugeln sicher in den Korridor platzieren. Verändern Sie immer wieder auch die Schlaglängen, indem Sie den Zielbereich verschieben oder die Position aus der Sie schlagen.
Das Gefühl für Längen und Bewegungsumfänge
Für die zweite Übung hat Bruns umgebaut. Diesmal hat er mit seinen Toursticks auf dem Grün einen nach hinten geöffneten Korridor errichtet, der wieder als Zielbereich dienen soll. Ein Loch ist nicht in der Nähe. „Ich möchte den Fokus nicht auf eine Fahne legen, sondern auf die Längenkontrolle“, erklärt Bruns. Er schlägt nun aus verschiedenen Positionen (unterschiedlichen Längen) jeweils drei Bälle, die möglichst innerhalb der Sticks liegenbleiben sollten. Wichtig: Messen Sie die Distanzen ab, damit Sie ein Gefühl für die Längen entwickeln. Klar ist: Die meisten Amateure spielen diese Bälle auf dem Platz äußerst ungern – und sollten sie deshalb verstärkt ins Training integrieren. Worauf es bei Ansprechposition und Schlägerwahl zu achten gilt, erklärt Bruns im Video. Wichtig ist: Erarbeiten Sie sich ein Gefühl für Längen und Bewegungsumfänge. Auf Ihren nächsten Runden sollten Sie davon profitieren...