Mit Luke & Co. in New York gegen Team USA
Eigentlich betreibt Artur Frank eine Physiotherapie-Praxis im niederbayerischen Plattling. Zu AF Medical im IsarPark kommen nicht nur Spitzensportler aus der Golfszene, sondern auch Amateure aus anderen Sportarten sowie Patienten mit chronischen Beschwerden oder nach operativen Eingriffen. Doch immer wieder packt er seine Koffer und reist zu großen Turnieren. Seit 2009 gehört der Niederbayer zum medizinischen Staff der DP World Tour. Inzwischen ist er vermehrt in Amerika unterwegs, betreut pro Jahr acht Turniere der PGA Tour und 14 Wettkämpfe in Europa.
„Vor allem bei großen Events wie der Open Championship, dem Saisonfinale in Dubai und wichtigen Spots der PGA Tour bin ich dabei. Dadurch habe ich gute Kontakte. Und Luke Donald setzt auf Kontinuität: Never change a winning team“, erklärt der 61-Jährige lächelnd. Und so hält der Deggendorfer erneut die deutsche Fahne hoch beim prestigeträchtigsten Golfturnier der Welt. Frank reist nach New York und gehört dort zum Team Europe beim Ryder Cup 2025.
Erst zwei deutsche Spieler waren bisher für den Kontinentalvergleich nominiert worden: Bernhard Langer (zehnmal) und Martin Kaymer (viermal). Artur Frank war 2023 der Dritte im Bunde – nur nicht als Spieler, sondern als medizinischer Betreuer. Sein erster Ryder Cup in Rom war für den Familienvater ein derart einschneidendes Erlebnis, dass er sich nach seiner Rückkehr ein Tattoo hatte stechen lassen: Das Ryder-Cup-Logo ziert seitdem seinen rechten Oberarm.

Und nun geht es also wieder los. Am Sonntag, 21. September, startet Frank, der zudem Präsident des Eishockey-Oberligisten Deggendorfer SC ist, nach New York. Da auch US-Präsident Donald Trump den Bethpage Black Course besuchen möchte, werden die Sicherheitsvorkehrungen immens sein. „Ich hoffe, das Turnier leidet nicht unter den extremen Polizeikontrollen und alles kann seinen normalen Lauf nehmen“, meint Frank. Denn die Sportler brauchen ihre Routinen. Der Plattlinger kennt seine „Pappenheimer“. Tommy Fleetwood, Rory McIlroy, Henrik Stenson, Bernhard Langer, Martin Kaymer, Matti Schmid, Marcel Siem, Isi Gabsa und Ryder-Cup-Captain Luke Donald – sie alle ließen sich bereits von Artur Frank behandeln.
Beim Ryder Cup vor den Toren New Yorks gehören vier Physiotherapeuten, zwei Ärzte und zwei Ernährungsberater zum Medical Staff. Sie kümmern sich vor, während und nach den Golfrunden um die Fitness und körperliche Leistungsfähigkeit der Spieler aus Europa. Während des Turniers wird es zwei Behandlungsbasen geben: eine auf dem Golfplatz, eine im Hotel. „Zwei Physios sind im Buggy auf dem Platz unterwegs. Sie sind mit Walkie-Talkies ausgestattet und können immer da helfen, wo sie gerade gebraucht werden. Die beiden anderen betreuen die Spieler nach der Runde im Hotel.“ Zwölf- bis 14-Stunden-Tage sind bei so einem wichtigen Turnier normal.
Noch ist Artur Frank zu Hause. „Nervös bin ich eigentlich nicht, ich würde eher sagen, positiv angespannt. Aber das wird mit jedem Tag bis zum Abflug etwas mehr, wenn beispielsweise die Team-Kleidung kommt.“ Aber er weiß: Europa ist bereit. „Die Jungs sind freudig und gut vorbereitet, wir haben gute Vize-Kapitäne und sind wie eine große Familie. Das kann am Ende das Zünglein an der Waage sein, denn Golf spielen können sie alle. Aber der Zusammenhalt macht uns aus!“ Sollte Team Europa wie 2023 in Rom gewinnen, könnte Artur Frank zum Maskottchen werden – zwei Teilnahmen, zwei Siege. Aber das bleibt abzuwarten. Sicher ist: Das Tattoo am Oberarm wird noch im Herbst erweitert – egal, ob Europa gewinnt oder verliert.











