Der Pokal: Gewicht, Größe, Gravur und mehr
1. Wie schwer? Wie hoch? Normalsterbliche Golfer werden nie in den Genuss kommen, den Ryder Cup in den Händen zu halten. Was eigentlich ein Leichtes wäre, denn die Trophäe misst ziemlich genau 43 Zentimeter Höhe und 23 Zentimeter Breite von Henkelende zu Henkelende. Das Gewicht des Pokals aus echtem Gold? 1,8 Kilogramm. Damit ist der Pokal in seinen Maßen ungefähr vergleichbar mit dem Cup, den der Fußball-Weltmeister alle vier Jahre in den Händen hält. Für Europäer leicht vorstellbar. Auf der offiziellen Website der Organisation steht geschrieben, dass das Gewicht des Ryder Cup etwa dem einer großen Flasche Ketchup entspricht. So kann man es natürlich auch sehen. Für US-Amerikaner vielleicht leichter vorstellbar.
2. Bekommt das Siegerteam beim Event vor Ort das Original überreicht? Nein. Die Trophäe, die die Gewinnermannschaft erhält, ist eine Replik der PGA of America, während das Original bei der Professional Golfers' Association of Great Britain & Ireland residiert. Es gibt auch eine Replik, die für Werbezwecke verwendet wird, während Spieler und Kapitäne des Siegerteams eine weitere Replik erhalten, die mit rund 30 Zentimetern deutlich kleiner ist als das Original.
3. Das Ding wächst? Ja. Je länger um den Ryder Cup gespielt wird (erste Austragung 1927 in Worcester, Massachusetts/USA), desto höher wird er, denn: Der ursprüngliche Pokal steht auf einem Sockel aus Holz, der mit umlaufendem Gold verziert ist. Auf diesem Sockel werden die Endergebnisse aller Turniere eingraviert. Im Moment ist auf der untersten Plakette noch etwas Platz frei. Heißt: Er wächst erst wieder in den kommenden Jahrzehnten. Ähnlich wie der Stanley Cup in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL. Nur, dass dieser deutlich größer ist (siehe Bild unten), da auf ihm die Namen aller Spieler eingraviert sind, die ihn gewannen.
4. Wer ist die Figur auf dem Deckel? Namensgeber Samuel A. Ryder war ein englischer Unternehmer, der 1858 geboren wurde, im Alter von 50 Jahren mit Golf begann – und lokale Turnier förderte. 1927 beauftragte er eine britische Firma mit der Herstellung einer Trophäe, die als Preis für das siegreiche Team im Duell zwischen den USA und Großbritannien dienen sollte. Ryder ist aber nicht auf dem Deckel des Pokals verewigt. Die Figur zeigt Abe Mitchell, Freund und Trainer Ryders. Henry Abraham Mitchell war englischer Golfprofi, der dreimal beim Ryder Cup spielte, bei der Premiere 1927 eigentlich als GB-Captain vorgesehen war, die Reise in die USA wegen einer Blinddarmentzündung aber nicht antreten konnte.
5. Ist der Ryder Cup wertvoll? Was nicht verkauft wird, hat auch keinen Preis. Ähnlich ist es beim Ryder Cup. Die Trophäe kann nur gewinnen, wer zu den besten Golfern seines Kontinents zählt. Als Samuel Ryder in den 1920er-Jahren den Cup in Auftrag gab, soll ihn das umgerechnet knapp 300 Euro gekostet haben. Für damalige Verhältnisse viel Geld. Inzwischen wird der Wert des goldenen Pokals auf etwa 20.000 US-Dollar geschätzt. Wer dem Siegerteam angehört und den Gegner bezwungen hat, wird den wahren Wert erst kennenlernen: unbezahlbar.









