Champions Dinner: Chili, Anekdoten und Emotionen
Das Champions Dinner zwei Tage vor Turnierbeginn gehört zum Masters in Augusta wie Amen Corner und das grüne Sakko. Legendäre Momente hat es in den vergangenen Jahren viele gegeben. Tiger Woods servierte Cheeseburger, Phil Mickelson ein edles Gourmet-Menü. Ben Crenshaw hielt 1995 unter Tränen eine bewegende Rede, nachdem sein Trainer kurz zuvor verstorben war. Für Seve Ballesteros wurde nach dessen Tod 2011 ein leerer Stuhl am Tisch reserviert. Und Gary Player ist dafür bekannt, bei jedem Dinner mindestens einmal zu erwähnen, wie ungesund das Essen sei – meist mit einem Lächeln, aber immer ehrlich.
Scheffler mag's scharf
In diesem Jahr war es zum zweiten Mal Scottie Scheffler vorbehalten, das Menü zu bestimmen – traditionell macht das der Titelverteidiger. Nach seinem ersten Sieg gab es eine würzige Tortillasuppe und auch diesmal war es scharf: Der Weltranglistenerste wählte Chili nach texanischer Art. „Es war ein Feuer mit fünf Flammen“, kommentierte Fuzzy Zoeller. Als Hauptgang gab es geschwärzten Rotbarsch oder Cowboy-Ribeye – die meisten wählten das Fleisch.
Dinner ohne Woods
32 von 35 Plätzen für frühere Champions im zweiten Stock des Clubhauses von Augusta National waren besetzt. Nur Tiger Woods, Vijay Singh und Sandy Lyle fehlten zwei Abende vor Beginn des Masters 2025 in Georgia. Nur dreimal (1965, 1967, 1999) seit der Gründung des Clubs 1952 saßen alle Sieger zusammen. Woods verpasste das Dinner zum zweiten Mal seit 2021 – nach dem Riss seiner Achillessehne kann der fünfmalige Augusta-Champion den Fuß noch nicht wieder belasten.
Keine Rede von Langer
Das Champions Dinner ist immer auch eine Reise in die Vergangenheit. Ein Ort der Geschichten von früher. Crenshaw, der nicht nur Ex-Champion ist, sondern seit 2005 den Abend moderiert, las einen Auszug aus Charles Price' 1986 erschienenem Klassiker „A Golf Story“ und erzählte von Masters-Erfinder Bobby Jones. „Es war ein ruhiges Abendessen - ruhiger als sonst“, sagte Tommy Aaron, Champion 1973. Auch für Bernhard Langer. Der zweifache Augusta-Champion war zwar anwesend, hielt vor seinem letzten Masters-Start allerdings keine Rede. Die folgt dann vielleicht in den kommenden Tagen …