Langer und seine Masters-Zahlen
Die Bildschirme im Interviewraum des Augusta National GC zeigen die Höhepunkte von Bernhard Langers Masters-Siegen. Der Champion von 1985 und 1993 schaut gebannt zu und scherzt über das rote Outfit, das er seinerzeit trug. An diesem verregneten Montagnachmittag steht der Oldie aus Deutschland im Fokus. Drei Tage bevor er zum 41. und letzten Mal das Masters spielen wird, hält Langer inne, denkt, erzählt, erinnert sich. Seine Stimme bricht. Das alles ist sehr emotional für den Schwaben, der einst ausgezogen ist in die Golfwelt, um Großes zu vollbringen.
„Es war eine unglaubliche Reise für einen jungen Mann, der in einem Dorf mit 800 Leuten in einer Region geboren wurde, in der Golf nichts war“, sagt Langer. Es sei ein wahr gewordener Traum eines jungen Mannes. Nun ist diese Reise wohl vorbei. Langer wollte schon 2024 seinen Abschied in Augusta geben. Da kam ihm der Achillessehnenriss dazwischen, den er sich beim Pickleballspielen zugezogen hatte. Dann also 2025. Der Bayer sagt Servus Augusta. „Es ist sehr emotional.“ Nach vier Jahrzehnten ist es ein „bittersüßer“ Moment für den blonden German, der seine eigene Geschichte geschrieben hat an der Magnolia Lane.
„Der Platz wird einfach zu lang, und ich werde immer kürzer“, sagt Langer. Wenn andere ihr Eisen 8 oder 9, vielleicht sogar Wedges schlagen, brauche er sein Hybrid. Trotz seines fortgeschrittenen Alters blieb Langer in Augusta auch in den vergangenen Jahren bemerkenswert wettbewerbsfähig. Das belegen Zahlen, die die besondere Beziehung des Maurer-Sohns aus Schwaben mit dem Masters Tournament zementieren.
Langer-Interview beim Masters 2025
- 2 Siege feierte Langer beim Masters in Augusta. Bei der Premiere 1985 gewann er mit 282 Schlägen (72, 74, 68, 68) und gesamt -6 vor Seve Ballesteros (ESP) und den beiden US-Amerikanern Raymond Floyd und Curtis Strange (je -4). 1993 siegte er mit gesamt -11 (68, 70, 69, 70) klar vor Chip Beck (-7) und holte sein zweites Green Jacket.
- 27 Cuts schaffte Bernhard Langer bei seinem Lieblingsturnier. Jack Nicklaus ist in dieser Kategorie mit 37 absoluter Spitzenreiter. Tiger Woods hat es 24-mal ins Wochenende geschafft.
- 41 Teilnahmen wird Bernhard Langer nach dem Masters 2025 vorweisen können. Mehr als vier Jahrzehnte beim wohl prominentesten Einzel-Golfturnier der Welt. Kurios: Damit schafft er es nicht einmal in die Top Ten der Spieler, die die meisten Masters-Teilnahmen haben. Nummer eins ist Gary Player mit sage und schreibe 52 vor Arnold Palmer (50). Jack Nicklaus hat 45, Tom Watson 43 Masters-Tickets.
- 44 Runden spielte Bernhard Langer beim Masters in Augusta unter Par.
- 56 Jahre war Bernhard Langer alt, als er beim Masters 2014 in den Top Ten landete. Damit ist er der zweitälteste Spieler, der die Top Ten in Augusta erreichte. Langer wurde damals geteilter Achter. Älter war nur der große Jack Nicklaus, der beim Masters 1998 als 58-Jähriger Sechster wurde.
- 66 Schläge – das war die tiefste Runde, die Bernhard Langer je beim Masters im Augusta National GC gespielt hat. 1999 war das, in Durchgang zwei. Sieben Birdies bei nur einem Bogey führten auf dem sehr anspruchsvollen Kurs zu einer -6. Keiner war an diesem Tag besser. Langer wurde am Ende Elfter.
- 72,84 ist der Scoring Average Bernhard Langers beim Masters. Natürlich hat sich dieser in der vergangenen Zeit etwas nach oben bewegt, denn natürlich waren in den ersten 20 Jahren deutlich mehr Scores in den 60ern dabei als in den vergangenen 20 Jahren.
- 80 Schläge – das war die schwächste Runde, die Langer beim Masters spielte. 2009 war er mit einer 70 in Durchgang eins recht verheißungsvoll gestartet, erlebte dann aber im zweiten Durchgang sein Waterloo. Sieben Bogeys und ein Doppelbogey auf Bahn 13 zwangen ihn schließlich zum Zuschauen auf die Tribüne.
- 134 Runden waren es insgesamt für Bernhard Langer in 40 Jahren Masters. Nun kommen auf jeden Fall die 135 und die 136 dazu. Vielleicht werden es bei der Abschiedsvorstellung sogar 138.
- 1500 US-Dollar Preisgeld kassierte Bernhard Langer bei seinem ersten Start 1982, als er als Rookie den Cut verpasste. Bei seinem Sieg 1985 waren es 126.000, beim zweiten Erfolg acht Jahre später schon 306.000 US-Dollar. Zum Vergleich: Scottie Scheffler kassierte für seinen Triumph 2024 bereits 3,6 Millionen Dollar.
- 2020 stellte Bernhard Langer einen Rekord auf, als er beim Masters (damals wegen Corona im November ausgetragen) der älteste Spieler war, der es jemals in den Cut geschafft hat. Der deutsche Altstar war damals 63 Jahre und 78 Tage alt, als er nach einer 68 zum Auftakt und einer 73 in Runde zwei ins Wochenende einzog. Am Ende wurde es für ihn T29 mit gesamt -3, das Green Jacket holte Dustin Johnson. Langers Bestmarke hielt aber nicht lange, denn beim Masters 2023 schafft es Fred Couples in den Cut – im Alter von 63 Jahren und 187 Tagen.