Woad siegt beim Profidebüt – Henseleit glänzt zum Abschluss
Sieg in Irland, Dritte beim Major in Frankreich – und nun der Titel bei der Womens Scottish Open: Lottie Woad sorgt weiter für Furore. Die 21-jährige Engländerin gewinnt in ihrem ersten Turnier als Profi mit drei Schlägen Vorsprung und betritt damit eindrucksvoll die Bühne des internationalen Spitzengolfs.
Eigentlich hatte Woad geplant, ihr Studium an der Florida State University zu beenden. Doch nach dem Triumph bei der Womens Irish Open vor zwei sowie zuletzt Platz drei beim Major in Évian fiel die Entscheidung leicht, den Schritt ins Profilager früher zu vollziehen. Ihre Performance in Dundonald bestätigte die Wahl auf eindrucksvolle Weise.
Mit Runden von 67, 65, 67 und 68 Schlägen und einem Gesamtergebnis von −21 ließ sie beim LPGA/LET-Gastspiel in Schottland das gesamte Feld hinter sich. „Ich glaube, es ist ziemlich schwer, so etwas direkt zu schaffen – deshalb ist es etwas ganz Besonderes, gleich mein erstes Turnier zu gewinnen“, sagte Woad nach ihrem Triumph. „Jede hat heute gejagt, aber ich konnte meine Führung halten und hinten raus sehr gutes Golf spielen.“
Unbeeindruckt vom Angriff – Woad behält die Nerven
Hyo Joo Kim eröffnete die Finalrunde mit vier Birdies auf den ersten sieben Löchern und glich nach weiteren Schlaggewinnen auf der 11 und 12 sogar aus. Doch Woad antwortete souverän mit Birdies auf der 13 und 14 und ließ sich auch vom zwischenzeitlichen Ausgleich nicht aus dem Konzept bringen. Ein Bogey auf der 16 blieb ihr einziger Fehler – am Ende vollendete sie ihre Runde mit einem entspannten Wedge-Schlag über einen kleinen Bach, der Ball lag ganz nah an der Fahne. Die Folge: Ein Birdie, ein kurzer Winker ins Publikum – und der erste LPGA-Sieg war perfekt. 300.000 US-Dollar Preisgeld inklusive.
„Ich habe einfach viele gute Schläge gemacht und tief gescored – das ist immer schön“, so Woad. Die junge Engländerin ist erst die zweite Spielerin in drei Jahren, die ein LPGA-Turnier direkt bei ihrem Profidebüt gewinnt – nach Rose Zhang 2023 in New Jersey. Schon im vergangenen Jahr hatte Woad mit ihrem Sieg bei der Augusta National Womens Amateur für Aufsehen gesorgt. „Augusta war mein größter Sieg damals – da habe ich deutlich mehr Druck gespürt als heute. Aber genau diese Erfahrungen haben mir heute geholfen.“
Starke Generalprobe von Henseleit – Korda stagniert
Hyoo Joo Kim beendete das Turnier mit 18 unter Par auf Rang zwei. Den dritten Platz teilen sich Julia Lopez Ramirez (65) und Sei Young Kim (73). Die Spanierin sicherte sich mit diesem Ergebnis einen der drei Startplätze für die Women’s British Open in der kommenden Woche – ebenso wie Paula Reto (Südafrika) und Mary Liu (China).
Nelly Korda, die mit Woad die ersten drei Runden in einer Gruppe gespielt hatte, startete mit vier Birdies auf den ersten neun Löchern stark, verlor danach jedoch an Momentum. Mit einer finalen 71 landete die Weltranglistenerste acht Schläge zurück auf Rang fünf – und bleibt damit in der LPGA-Saison 2025 weiterhin ohne Sieg.
Esther Henseleit hingegen wird mit einem guten Gefühl zur Womenss British Open nach Wales reisen. Die Hamburgerin lieferte zum Abschluss eine fehlerfreie 67 ab – mit fünf Birdies und keiner einzigen Schwäche. Damit sprang sie auf Rang 16. Zuvor hatte sie Runden von 70, 72 und 73 notiert.
Aline Krauter, Laura Fünfstück, Patricia Isabel Schmidt, Alexandra Försterling, Chiara Noja und Helen Briem hatten den Cut in Dundonald verpasst.









