Mit gutem Gefühl ins erste Major
LPGA Tour: The Chevron Championship
The Club at Carlton Woods, Texas, 24. bis 27. April
40 Minuten nördlich von Houston findet diese Woche das erste LPGA-Major des Jahres statt. Insgesamt existieren fünf von ihnen. Den Anfang macht traditionell die Chevron Championship, seit 2023 auf dem Jack Nicklaus Signature Course im The Club at Carlton Woods in Texas. Acht Monate lang gab es kein Damen-Major. Das lange Warten hat nun endlich ein Ende - zwei Wochen nachdem die Herren mit dem Masters ihre Major-Saison eröffnet haben. Die Chevron Championship erhielt 1983 den Major-Status und hat im Laufe ihrer Geschichte mehrere Namensänderungen erfahren. Eine Tradition, die 1988 ihren Anfang nahm, etablierte sich als Markenzeichen der als „Colgate-Dinah Shore Winner's Circle“ ins Leben gerufenen Veranstaltung: der Sprung in „Poppy’s Pond“.
Durch den Umzug vom Mission Hills Country Club nach The Woodlands musste mit dieser Tradition zumindest teilweise gebrochen werden. Der Teich ist nicht mehr derselbe. Aber einen Champions Pond, in den die Siegerin nach ihrem Triumph springen kann, gibt es auch am neuen Austragungsort. Und so ließ sich Nelly Korda im vergangenen Jahr im Bademantel mit der begehrten Trophäe fotografieren. Für die US-Amerikanerin war es ein besonderer Erfolg: Es war ihr fünfter Sieg in Folge auf der LPGA Tour, womit sie den Rekord von Annika Sörenstam und Nancy Lopez einstellte. In diesem Jahr ist die Weltranglistenerste noch ohne Titel. Sollte ihr die Titelverteidigung gelingen, wäre sie die erste Spielerin seit Sörenstam (2002), die das Turnier zwei Jahre hintereinander gewinnen könnte.
Das Teilnehmerfeld lässt natürlich keine Wünsche offen. Von Korda über Jeeno Thitikul bis hin zu Lydia Ko ist alles dabei. Thitikul ist die Nummer zwei der Welt und eine der formstärksten Spielerinnen. Allerdings konnte die Thailänderin noch nie ein Major gewinnen. Zuletzt lag sie bei der Chevron Championship nach drei Runden in Führung. Am Ende wurde sie Zwölfte. Auch Ko ist eine ehemalige Siegerin des Turniers. 2016 gewann die Neuseeländerin das Major. Dieses Jahr siegte Ko in Singapur. Weitere Favoritinnen sind Lilia Vu (Gewinnerin der Chevron Championship 2023), Hannah Green und Ruoning Yin.
Neben den zahlreichen internationalen Topstars werden auch drei Spielerinnen aus dem Elite Team Germany bei dem mit acht Millionen US-Dollar dotierten Event an den Start gehen: Sophia Popov, Esther Henseleit und Caroline Masson haben sich ihre Startplätze auf unterschiedliche Weise gesichert. Popov ist als ehemalige Major-Siegerin (Open 2020) dabei, Henseleit sicherte sich ihr Ticket mit einem siebten Platz bei der vergangenen Chevron Championship. Masson wiederum qualifizierte sich über die aktuelle LPGA-Tour-Rangliste (88.). Was die Form betrifft, so ist Henseleit am meisten zuzutrauen. Bei der LA Championship in der vergangenen Woche sammelte sie mit einem geteilten dritten Platz Selbstvertrauen. Das erste Damen-Major des Jahres verspricht spannend zu werden.
PGA Tour: Zurich Classic
TPC Louisiana, Louisiana, 24. bis 27. April
Parallel zum Damen-Major in Texas findet in New Orleans das einzige Team-Event der PGA Tour statt. Hier messen sich insgesamt 80 Zweierteams in einem 72-Loch-Event mit viel Prominenz. Allen voran natürlich das irische Duo Rory McIlroy/Shane Lowry. Die guten Freunde taten sich im vergangenen Jahr erstmals für die Zurich Classic zusammen und gewannen auf Anhieb den Titel - damals im Stechen gegen Chad Ramey und Martin Trainer. Für McIlroy ist es der erste Start seit seinem historischen Triumph in Augusta. Drei Titel hat der Nordire in diesem Jahr bereits gewonnen. Bei einem davon wurde sein Kumpel Lowry Zweiter (AT&T Pebble Beach Pro-Am).
Ein solches Teamevent ermöglicht interessante Konstellationen: So sind in dieser Woche gleich drei Geschwister-Duos gemeldet. Und eines davon kommt aus Deutschland. Denn mit Jeremy und Yannik Paul nehmen die gebürtigen Frankfurter erstmals an der Zurich Classic teil. Für die beiden geht damit ein Kindheitstraum in Erfüllung: Einmal gemeinsam auf der PGA Tour abschlagen. In diesem Fall geht Jeremy Paul als Mitglied der PGA Tour an den Start und hat sich seinen Bruder von der DP World Tour an die Seite geholt. Und sportlich können sich die beiden Elite Team Germany-Spieler durchaus Hoffnungen auf ein gutes Abschneiden machen. Jeremy wurde letzte Woche Zweiter, sein Bruder Yannik Dritter. Beide reisen also in Topform zum TPC Louisiana.
Die beiden anderen Brüderpaare heißen übrigens Nicolai/Rasmus Höjgaard und Alex/Matt Fitzpatrick. Mit Thomas Rosenmüller ist ein weiterer Deutscher dabei. Der Münchner spielt mit dem 36-jährigen Paul Peterson aus Arizona. Zwar werden aufgrund des Teamformats keine offiziellen Weltranglistenpunkte vergeben, doch erhalten die beiden Sieger jeweils 400 Punkte für den FedExCup sowie Tickets für die PGA Championship. Das Gesamtpreisgeld beträgt 9,2 Millionen US-Dollar.
Format: Bestball (Donnerstag/Samstag), Klassische Vierer (Freitag/Sonntag). Die besten 33 Teams nach zwei Runden qualifizieren sich für das Finale.
DP World Tour: Hainan Classic
Mission Hills Resort Haikou, China, 24. bis 27. April
Die DP World Tour feiert in dieser Woche ein Jubiläum: Mit der Hainan Classic wird zum insgesamt 50. Mal ein Event in China ausgetragen. Das erste davon geht auf das Jahr 2004 zurück, als mit der BMW Asian Open Neuland betreten wurde. Inzwischen haben sieben verschiedene DP World Tour Events in China stattgefunden. Die Hainan Classic ist die achte. Die Premiere markiert gleichzeitig den Schlusspunkt des Asian Swing, an dessen Ende wie gewohnt ein Spieler mit einem Bonus von 200.000 US-Dollar belohnt wird. Bisher war der Japaner Keita Nakajima der beste Spieler auf der Asien-Tour. In dieser Woche spielt er an den ersten beiden Tagen an der Seite des derzeit besten chinesischen Golfers, Haotong Li.
Das China-Jubiläum wird in einem absoluten Golfparadies auf der tropischen Insel Hainan gefeiert. Das Mission Hills Haikou zählt zu den renommiertesten Golfresorts Asiens und verfügt über stolze zehn Meisterschaftsplätze. Die Hainan Classic findet auf dem Blackstone Course statt, auf dem früher der World Cup of Golf ausgetragen wurde. Der Platz verdankt seinen Namen der beeindruckenden Landschaft aus Vulkangestein.
Bei dem mit 2,55 Millionen US-Dollar dotierten Turnier sind mit Jannik de Bruyn, Maximilian Kieffer, Marcel Schneider, Alexander Knappe, Freddy Schott, Nicolai von Dellingshausen und Jan Schneider sieben Deutsche am Start. Den besten Eindruck hinterlässt derzeit Schneider, der im Race to Dubai auf Rang 54 liegt. Zweimal erreichte der 35-Jährige in dieser Saison bereits die Top Ten.
LIV Golf: Mexico City
Club de Golf Chapultepec, Mexiko, 25. bis 27. April
LIV Golf ist zurück in Mexiko. Nach zwei Besuchen in Mayakoba feiert man nun in Mexiko-Stadt Premiere. Der Club de Golf Chapultepec ist jedoch kein unbeschriebenes Blatt im Spitzengolf. Zwischen 2017 und 2020 fanden hier die World Golf Championships statt. Kurioserweise sind alle drei Sieger dieser Austragungen in dieser Woche am Start: Dustin Johnson gewann hier zweimal, Phil Mickelson und Patrick Reed triumphierten jeweils einmal. Vor allem Mickelson freut sich auf die Rückkehr in die 23-Millionen-Stadt: „Ich mag Mexico City sehr. Es gibt dort tolle Sachen. Tolle Restaurants. Tolles Essen. Tolle Menschen. Und der Golfplatz ist spektakulär."
Der Platz ist nicht nur spektakulär, er liegt auch sehr hoch. Knapp 2.200 Meter über dem Meeresspiegel liegt der Club de Golf Chapultepec. Die Bälle von Bryson DeChambeau und Co. fliegen hier also ganz schön weit. „Die größte Herausforderung ist die Höhe und die Kontrolle über die Distanz“, sagt Mickelson. „Wenn man das geschafft hat, weiß man die Schönheit des Platzes und der Umgebung erst richtig zu schätzen.“ Das längste Loch des Par-71-Platzes misst 617 Meter (Loch 7).
Während mit Carlos Ortiz und Abraham Ancer zwei Mexikaner im Feld sind, zählen drei weitere spanischsprachige Spieler zu den Favoriten: Joaquin Niemann aus Chile und die Spanier Sergio Garcia und Jon Rahm belegen die ersten drei Plätze der Gesamtwertung. Marc Leishman (Australien), der Sieger des letzten LIV-Events, folgt auf Platz vier. Martin Kaymer, der einzige Deutsche im Feld, liegt auf Platz 33.
Weitere Turniere mit deutscher Beteiligung:
PGA Tour Champions: Mitsubishi Electric Classic
TPC Sugarloaf, Georgia, 25. bis 27. April
Alex Cejka und Bernhard Langer
Korn Ferry Tour: Veritex Bank Championship
Texas Rangers Golf Club, Texas, 24. bis 27. April
Jonas Baumgartner
Epson Tour: IOA Championship
Morongo Golf Club at Tukwet Canyon, Kalifornien, 25. bis 27. April
Sophie Hausmann, Aline Krauter und Isi Gabsa
LET Access Series: Madaef Golfs Ladies Open
Golf Lacs Saidia, Marokko, 25. bis 27. April
Anna-Maria Diederichs, Leonie Harm, Celina Sattelkau, Hannah Karg, Kimberley Sommer und Sophie Witt