Drama in Texas, Henseleit mit Top-Abschluss
81 Spielerinnen waren in den Finaltag der The Chevron Championship gestartet. Und bei schwierigen Bedingungen im The Club at Carlton Woods in The Woodlands, Texas, schafften es gerade einmal vier der Spielerinnen, mit einem Ergebnis unter 70 Schlägen zurück ins Clubhaus zu kommen. Eine davon war Esther Henseleit.
Die beste deutsche Golferin aus dem Elite Team Germany kam in Runde vier des Major-Auftakts der Damen auf fünf Birdies und zwei Bogeys und kletterte durch diese erstklassige Ausbeute bis auf den 18. Rang nach vorne. Runden von 73, 73, 72 und 69 Schlägen führten zu einem Gesamtergebnis von -1.
Nach dem dritten Platz in der Vorwoche bei der LA Championship kommt die Silbermedaillengewinnerin immer besser in Schwung. Durch das tolle Ergebnis beim ersten von fünf Major-Turnieren verbesserte sich Henseleit, 26, auf den 31. Rang der Saisonwertung. Auch Sophia Popov kann mit ihrer Leistung mehr als zufrieden sein. Die Major-Siegerin landete nach 72, 73, 70 und 75 Schlägen auf dem geteilten 30. Rang (+2). Es ist das bislang beste Ergebnis der 32-Jährigen in dieser Saison.
Drama im Titelrennen
Den Titel sicherte sich Mao Saigo. Die Japanerin lochte zunächst einen Putt aus mehr als drei Metern auf dem 72. Loch, um sich per Birdie mit einer 74 einen Platz im Playoff zu sichern, und feierte dank eines weiteren Birdies aus kurzer Distanz im Stechen ihren ersten Major-Sieg (1,2 Millionen Dollar Preisgeld). Es war der erste Sieg auf der LPGA Tour überhaupt für die 23-Jährige, die im vergangenen Jahr den Titel “Rookie des Jahres” einheimsen konnte.
Dabei ging es am Ende dramatisch zur Sache. Denn nach 72 Löchern lagen gleich fünf Spielerinnen bei sieben unter Par. Nie zuvor hatte es in der Major-Historie ein Stechen mit fünf Spielerinnen gegeben. Umso erstaunlicher war das schnelle Ende: Saigo war die Einzige, die auf dem Par-5-Finalloch ein Birdie erzielen konnte. Damit setzte sie sich gegen Hyo Joo Kim, Ruoning Yin, Lindy Duncan und Ariya Jutanugarn durch.
“Dachte, ich würde untergehen”
Jutanugarn hatte dabei die große Chance, ein Stechen zu verhindern. Denn der Thailänderin hätte auf dem 72. Loch ein Par gereicht, um sich ihren dritten Major-Titel zu sichern. Nach zwei Schlägen lag sie hinter dem Grün. Dann unterlief ihr ein folgenschwerer Patzer. Ihr Chip-Versuch aus dem Rough bewegte den Ball nur um wenige Zentimeter. Zunächst waren sich die Beobachter gar nicht sicher, ob es ein überhaupt ein Versuch war, den Ball zu treffen oder nur ein Probeschwung. Das Loch endete mit einem Bogey.
Trauer bei Jutanugarn, große Freude bei Saigo: „Es war mein Traum, dieses Major zu gewinnen“, sagte die Siegerin. „Es ist das erste Mal, dass ich dieses Turnier gewinne, und ich konnte meinen Traum verwirklichen, worüber ich sehr glücklich bin.“
Traditionsgemäß hüpfte die Turniersiegerin in den Teich am 18. Grün. Was für die Japanerin ein weiterer Moment größerer Anspannung war. „Ich bin eigentlich kein guter Schwimmer“, erklärte sie später. "Als ich hineinsprang, war es tief, und ich dachte zuerst, ich würde untergehen.”