Inspiration durch Annika Sörenstam
Bara/Schweden – „Mehr als Golf“ ist seit der Gründung der Annika-Stiftung im Jahr 2007 ein zentrales Leitmotiv. Zu jeder der weltweiten Veranstaltungen werden hochkarätige Referenten eingeladen und Workshops angeboten, die die Teilnehmerinnen auf ihrem Weg in den Leistungssport begleiten. Yoga nach der Runde sowie das Binden von Mittsommerkronen aus bunten Blüten sorgten für eine entspannte Atmosphäre unter den Athletinnen. Im Mittelpunkt stand für viele das persönliche Zusammentreffen mit Annika Sörenstam. Kaum jemand kann authentischer über das Leben einer Profi-Golferin auf der LET und LPGA Tour berichten als die Schwedin.
Das ANNIKA Invitational Europe wurde im Spätsommer 2012 erstmals in Schweden ausgetragen. Linnea Ström war die erste Siegerin des Turniers. Die 13. Ausgabe fand nach 2015 vom 17. bis 19. Juni 2025 zum zweiten Mal im Bokskogens Golf Club in Bara statt. Spielerinnen aus 21 Nationen absolvierten drei Runden Zählspiel ohne Cut.
Die Siegerin erhielt neben der Trophäe aus den Händen von Annika Sörenstam auch eine Einladung zur Women’s Amateur Championship 2026. Eine deutsche Gewinnerin hat es bislang nicht gegeben, und auch in diesem Jahr blieb es dabei. Der Turniersieg ging an die Polin Kinga Kusmierska, die mit Runden von 72, 66 und 73 Schlägen zu den wenigen Spielerinnen gehörte, die unter Par blieben.
Leisinger und Nüssle auf T8
Zwei deutsche Athletinnen platzierten sich in den Top Ten. Laetitia Leisinger vom GC St. Leon-Rot und Sara Nüssle vom GC Domäne Niederreutin beendeten das Turnier mit einem Gesamtscore von +2 und teilten sich den achten Platz.
Nüssle brachte Runden von 72, 75 und 71 Schlägen ins Recording. Leisinger startete mit einer starken 70 und legte zweimal 74 Schläge nach.
„Das Annika Invitational ist eines der absoluten Highlights des Jahres. Besonders beeindruckend war, dass Annika Sörenstam persönlich vor Ort war – eine der besten Golferinnen aller Zeiten. Ihre Präsenz hat uns alle enorm inspiriert. Die Woche hat mir mega Spaß gemacht. Das Rahmenprogramm unter dem Motto ‚More than Golf‘ war ein echtes Highlight, besonders in Kombination mit der gemeinsamen Woche mit dem Junior Team Germany.
Der Platz war landschaftlich sehr schön und auf den ersten Blick nicht besonders anspruchsvoll. Doch vor allem der starke Wind, besonders am Finaltag, sowie die Fahnenpositionen haben das Setup sehr anspruchsvoll gemacht. Ich war diese Woche besonders stark vom Tee, was mir definitiv geholfen hat. Auch den Wind konnte ich meistens gut einschätzen und habe viele gute Approaches gespielt. Beim Shortgame ist definitiv Potenzial nach oben“, berichtet und analysiert Laetitia Leisinger ihre Woche in Schweden.
Platz zwölf für Maier-Borst
Sofia Maier-Borst vom GC St. Leon-Rot lag nach zwei 71er-Runden aussichtsreich im Rennen um eine Topplatzierung. Am Finaltag gelang ihr lediglich ein frühes Birdie, danach stieg der Score auf 77 (+5). Mit gesamt drei über Par belegte die in Madrid geborene 17-Jährige den zwölften Platz.
„Das war ein super, super schönes Turnier und es ist so super besonders, weil es halt von Annika Sörenstam organisiert wird – und die ist wirklich eine absolute Legende. Sie hat so viel Einfluss und hat wirklich viel Programm neben dem Golf gemacht. Ich finde das super, super schön. Sie hat auch eine Clinic gemacht. Das macht es halt einfach so besonders. Man hat immer das Gefühl, dass es für alle, die organisieren und helfen, mehr als nur das Turnier ist. Der Platz hier war recht simpel, aber der Wind hat es trotzdem sehr schwer gemacht, gute Ergebnisse zu spielen. Meine beiden ersten Runden waren super solide. Ich habe kaum große Fehler gemacht. Am Finaltag war ich vielleicht ein bisschen zu ehrgeizig und wollte zu viel, trotz des sehr starken Winds“, war Sofia Maier-Borst einerseits stark beeindruckt von diesem Erlebnis, andererseits aber auch sehr reflektiert und selbstkritisch.
Fazit der Bundestrainerin
Esther Poburski, Bundestrainerin Frauen/Nachwuchs, zeigte sich zufrieden mit dem Auftreten ihrer Athletinnen: „Die letzten beiden Tage und besonders heute war es sehr stürmisch mit stark böigem Wind, der allen Spielerinnen sehr zu schaffen machte. Zwischendurch dachte ich, sie unterbrechen oder brechen ab, da die Bälle auf dem Grün sehr gezittert haben und fast weggerollt sind. Da galt es, Putts mit Rückenwind zu vermeiden. Es war heute wirklich tough da draußen, aber die Mädels haben die Challenge angenommen, gekämpft und teilweise wirklich gut performt. Ansonsten war es wie immer ein sehr professionell organisiertes Nachwuchsturnier, bei dem Annika Sörenstam vor Ort war und alle sehr inspiriert hat.“