Silvia Wilms (Münchener GC) beendete das Turnier als beste Deutsche - verpasst die Medaillenränge allerdings knapp. | © privat

Wilms verpasst Podium knapp

Nach drei anspruchsvollen Turnierrunden der Europameisterschaften AK 50 steht bei den Damen Sylvie van Molle (Belgien) als Siegerin fest. Sie startete den Finaltag aus der Führung heraus, bewies auf dem anspruchsvollen Meisterschaftsplatz ihre gewohnte Nervenstärke und setzte sich letztendlich mit insgesamt 226 Schlägen (+10) durch. 
 

Dabei ging es jedoch äußerst knapp zu, denn Hélène Malvy (Frankreich) zeigte während der letzten Runde eine starke Aufholjagd und ging sogar als Führende auf die letzte Spielbahn - bleibt dann jedoch nach einem beinahe schon tragischen Doppelbogey-Finish mit 227 Schlägen (+11) knapp auf Rang zwei, so wie schon im Vorjahr. Sie wird wiederum dicht gefolgt von Camilla Tolomei di Lippa (Italien) die am Finaltag zwei Plätze gut macht und das Podium mit 228 Schlägen (+12) komplettierte.
 

Aus deutscher Sicht überzeugte Silvia Wilms (Münchener GC) mit einer starken Leistung. Sie beendete das Turnier mit 229 Schlägen (+13) auf dem geteilten vierten Platz und war damit die beste Deutsche im Feld. Dabei wäre sogar mehr drin gewesen, denn Wilms hatte sich nach Runde zwei eine starke Ausgangsposition erarbeitet, um im Finaltag den Gipfelsturm zu wagen: zwei Schläge Rückstand hatte die süddeutsche Ausnahmespielerin auf Silvie van Molle. Doch die entscheidende Runde begann alles andere als gut: sechs Schlagverluste auf den ersten sechs Bahnen waren einfach zu viel, um in diesem starken Teilnehmerfeld an der Spitze zu bleiben.
 

Nur drei Schläge zu Platz eins

Wilms beendet das Turnier nach ihrer Abschlussrunde mit 81 Schlägen (+9) auf T4. Leicht zu erkennen ist hier nochmal die hohe Leistungsdichte in der europäischen Spitze, denn die neue Europameisterin van Molle spielte selbst zum Abschluss eine hohe 80 (+8), konnte ihre Führung damit jedoch noch verteidigen. Am Ende stehen zwischen ihr und Silvia Wilms gerade einmal drei Schläge.
 

Wilms resümiert die Meisterschaft: „Mit meinen ersten beiden Runden war ich sehr zufrieden. Leider war der Start in die dritte Runde nicht gut - ich habe ein paar falsche Entscheidungen getroffen und ich hab mich erst sehr langsam davon erholt. Die zweite Hälfte der Finalrunde war wesentlich besser, da habe ich aggressiver gespielt. Es ist natürlich schade, mit einer schlechten Runde aufzuhören. Aber der Platz war sehr schön und in einem guten Zustand. Er ist sehr eng und einige Bäume standen strategisch sehr gut. Die Grüns waren sehr hart und onduliert, da waren doch einige Pin Positions sehr schwer. Der Platz und auch das Wetter waren auf jeden Fall sehr fordernd.“
 

Ebenfalls im Vorderfeld platzieren konnte sich Stephanie Kiefer (GC Kronberg), die mit 238 Schlägen (+22) auf dem geteilten elften Rang landete. Alexandra Kölker (GC Bergisch Land), die dritte deutsche Spielerin im Feld, spielte sich mit einem Schlag mehr (239; +23) auf den geteilten 15. Platz.
 

Titelverteidigung nach Stechen

In der Herrenkonkurrenz setzte sich Rodrigo Lacerda Soares (Frankreich) nach Stechen durch und verteidigt damit seinen Titel - ein Erfolg, der nur wenigen vergönnt ist. Er beendete die regulären drei Runden mit insgesamt 217 Schlägen (+1) - schlaggleich mit dem gebürtigen Australier und früheren Generalsekretär der European Golf Association Richard Heath (Schweiz). Heath ging als Führender auf die letzten neun Bahnen der Meisterschaft und spielte neun aufeinanderfolgende Pars. 
 

Die Scorekarte von Soares sah da deutlich bunter aus und erst in der Schlussphase des Turniers konnte der Franzose die Lücke zu Heath schliessen. Mit seinem Birdie an Bahn 17 stellte Soares die Schlaggleichheit her und sorgte für das Stechen. Dieses konnte er dann am ersten Extraloch für sich entscheiden. Stephen Jensen (England) komplettierte das Podium mit 218 Schlägen (+2).
 

Das Verfolgerfeld war insgesamt sehr ausgeglichen: Gleich fünf Spieler teilten sich mit 220 Schlägen (+4) den vierten Platz, darunter die drei Schweden Niclas Lindblom (Schweden), Ulf Blixberg (Schweden), Michael Rydén (Schweden) sowie Joe Lyons (Irland) und der Europameister von 2023 Edward McCormack (Irland). Die Ergebnisse unterstreichen die Leistungsdichte in der europäischen Seniorenelite.
 

Felix Banzhaf (Frankfurter GC) wurde wie schon im Vorjahr bester Deutscher. Er startete die Finalrunde vom geteilten zehnten Rang aus, musste in seiner Abschlussrunde (80; +8) allerdings eine Menge Federn lassen. Er beendete das Turnier mit 227 Schlägen (+11) auf dem geteilten 25. Platz. Thomas Krieger (GC Heddesheim) folgte mit 238 Schlägen (+22) auf Rang 51. Udo Berners (GSV Düsseldorf) beendete das Turnier mit 239 Schlägen (+23) auf Platz 55. 

 

Die weiteren gestarteten deutschen Herren verpassten den Cut. Das Turnier war geprägt von anspruchsvollen Bedingungen, die von allen Teilnehmern höchste Konzentration und Präzision verlangten. Gerade die deutschen AK-50-Herren konnten in diesem Jahr nicht in den Kampf um die Podestplätze eingreifen konnten. 

 

Das Fazit von Felix Banzhaf trifft genau diesen Nerv: „Es war ein tolles Turnier und ist ja auch das höchste Einzel-Turnier, das wir in unserer Altersklasse haben. Ich bin gut in die Meisterschaft gestartet, hab das Spiel dann allerdings im Verlauf verloren. Der Platz war insgesamt sehr herausfordernd – besonders die Pin-Positionen am letzten Tag haben es uns allen schwer gemacht, was man auch an den Ergebnissen sehen konnte.“

 

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