Die Finalisten: Links der Krefelder GC, rechts die Damen vom G&LC Berlin-Wannsee
Die Finalisten: Links der Krefelder GC, rechts die Damen vom G&LC Berlin-Wannsee | © privat

Neuauflage im Finale

Ein enorm spannender und nervenaufreibender Samstag bei der DMM AK 50 der Damen im GolfResort Semlin am See liegt hinter den Teilnehmerinnen und Unterstützern. Nach der Zählspielqualifikation am Freitag ging es an Tag zwei eines der beliebtesten Turniere im Kalender zur Sache. Auf dem Programm standen jeweils zwei Matches für jede Mannschaft: ein Vierer und vier Einzel, jeweils über neun Löcher. Und das unterhaltsame Format hielt, was es versprach.

 

Am Ende eines ereignisreichen Tages haben sich im Flight A, der sich aus den besten acht Mannschaften der Zählspielrunde zusammensetzte, jene Teams ins Finale durchgekämpft, die die vergangenen drei Austragungen unter sich ausmachten: zum einen der Titelverteidiger vom Krefelder GC, der im vergangenen Jahr beim Heimspiel den vielumjubelten Titel erringen konnte, zum anderen die Damen vom G&LC Berlin-Wannsee, Deutscher Mannschaftsmeister der Jahre 2022 und 2023, die erneut im Spiel um die begehrte Goldmedaille stehen.

 

Der Weg ins große Finale war keineswegs ein leichter für die beiden Favoriten. Auf die Krefelderinnen wartete zunächst der GC Westerwald. Nach einem klaren Sieg im Vierer von Désirée Spandau und Sylwia Schultz (4&2 gegen Monika Käppele und Tatjana Bader) verliefen die weiteren Partien ausgeglichen. Am Ende eines zunächst kühleren und bewölkten Vormittags konnten die Favoritinnen vom Niederrhein die meisten der engen Matches für sich entscheiden: Petra Schläger setzte sich mit 2&1 gegen Claudia Terborg durch und Susanne Engels sicherte mit einem knappen 1-auf-Sieg über Monika Alberts den entscheidenden dritten Punkt. Das Endergebnis im ersten Viertelfinale: 3,5 zu 1,5.

 

Im Halbfinale wartete dann der Nachbar vom GC Hösel – beide Clubs trennen nur etwa 25 Kilometer. Das Team aus Hösel hatte sich zuvor mit 3:2 über den GC Leverkusen durchgesetzt und bewies auch im Halbfinale seine Klasse. Nachdem die bewährte Krefelder Vierer-Paarung Spandau/Schultz erneut siegreich war (5&3 gegen Ann Bär und Hongyan Wu-Brinkmann), konnte Marie-Theres Zeitz mit einem 2-auf-Sieg über Schläger ausgleichen. Die folgenden Partien gingen allesamt bis zum neunten Loch, ehe die Krefelderinnen dank nervenstarker Punkte von Susanne Engels (1 auf gegen Cornelia Trauschke) und Anke Kopecky (1 auf gegen Claudia Falkenberg) als Siegerinnen feststanden. Endstand: 3:2 für den GC Krefeld.

 

„Wir sind sehr stolz darauf, dass wir nach unserem Titelgewinn auch auswärts beweisen konnten, dass wir zu den besten Teams gehören“, erklärte Team-Kapitän Ulrich Knappmann. „Es waren spannende Begegnungen auf einem erstklassigen Platz in einem tollen Umfeld. Jetzt freuen wir uns auf das Finale und hoffen natürlich, dass wir unseren Titel verteidigen können.“

Berlin-Wannsee erneut im Finale

Der Weg der Damen vom G&LC Berlin-Wannsee war nicht weniger nervenaufreibend. Knackpunkt im Viertelfinale gegen den GC Chieming war der Punkt von Dr. Edda Fauck, die in einer spannenden Partie mit 1 auf über Caroline Wehner triumphierte und ihr Team wieder in Führung brachte. Zuvor hatten der Wannseer Vierer um Susanne Hartmann und Natalja Poreike (3&1 über Barbara Ranzenberger und Elfriede Portenkirchner) den ersten Punkt klar gemacht. Im ersten Einzel konnten die Damen aus dem Süden jedoch durch Caroline Hounsgaard (2&1 über Chris Utermarck) ausgleichen. Nationalspielerin Sibylle Gabler sicherte dem Meister von 2022 und 2023 mit einem souveränen 4&3 über Andra Klüner einen weiteren wichtigen Punkt zum 4:1-Sieg.

 

Im Halbfinale wurde es richtig spannend. Im Duell gegen den GC Neuhof, Bronzemedaillengewinner des Vorjahres und Zweiter der Zählspielqualifikation, stand es nach fünf Begegnungen 2,5 zu 2,5. Der Vierer zwischen Silvia Schulz/Eva-Maria Fünfstück (Neuhof) und Hartmann/Poreike (Berlin-Wannsee) endete all square. Während Gabler (3&2 über Anja Lundberg) und die Neuhofer Nationalspielerin Britta Schneider (5&4 über Susanne Bernt) klare Siege einfuhren, endeten die beiden abschließenden Einzel jeweils mit einem Punkt für beide Seiten. Erst ein Stechen machte den erneuten Finaleinzug der Berlinerinnen perfekt.

 

Am Sonntag geht es in den beiden Medaillenpartien zwischen Krefeld und Berlin-Wannsee (Spiel um Gold) sowie Neuhof und Hösel (Spiel um Bronze) ab 8.30 Uhr los. Die Partien um die Plätze eins bis vier werden über 18 Löcher ausgetragen, während in allen weiteren Begegnungen maximal neun Löcher gespielt werden.

 

Die Ergebnisse: DMM AK50 Damen

Alle Matches am Sonntag im Überblick

Flight A

 

  • Finale: Krefelder GC – G&LC Berlin-Wannsee

  • Platz 3: GC Hösel – GC Neuhof

  • Platz 5: GC Leverkusen – GC Hamburg-Wendlohe

  • Platz 7: GC Westerwald – GC Chieming

 

Flight B

 

  • Platz 9: Club zur Vahr – Hamburger GC

  • Platz 11: Stuttgarter GC Solitude – G&LC Bad Salzuflen

  • Platz 13: GC Schwanhof – GC Domäne Niederreutin

  • Platz 15: GC Schloss Elkhofen – Burgdorfer GC

Das Format

Der dynamische Modus der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften hat sich in den vergangenen Jahren etabliert. Für das Bundesfinale qualifizieren sich insgesamt 16 Teams. Zum Auftakt steht eine Zählspielqualifikation auf dem Programm, in der alle sechs Spielerinnen einer Mannschaft eine 18-Loch-Runde absolvieren. Die besten fünf Ergebnisse fließen in die Wertung ein. Die acht stärksten Teams ziehen anschließend in Gruppe A ein und spielen um den Titel, während die übrigen Mannschaften in Gruppe B um die Plätze neun bis 16 kämpfen.

 

Der zweite Turniertag steht im Zeichen des Matchplays: Jede Mannschaft bestreitet dabei zwei Runden, bestehend aus einem Vierer und vier Einzeln über jeweils neun Löcher. Am Finaltag wird das Format noch einmal angepasst: Die Partien um die Plätze eins bis vier werden über 18 Löcher ausgetragen, während in allen weiteren Begegnungen maximal neun Löcher gespielt werden. So entsteht eine spannende Mischung – ein Wettbewerb, der zwar über drei Tage läuft, aber dank des Formats temporeich und mitunter überraschend schnell entschieden wird.

Der Platz

Das GolfResort Semlin am See liegt in der Havellandschaft bei Rathenow, rund 100 Kilometer westlich von Berlin. Die von Christoph Städler konzipierte 27-Loch-Anlage besteht aus drei kombinierbaren 9-Loch-Plätzen und bietet damit vielfältige Spielvarianten. Charakteristisch sind breite Fairways, Wasserhindernisse und ondulierte Grüns, die sowohl Freizeitgolferinnen als auch erfahrenen Spielerinnen passende Herausforderungen bieten. Zum Resort gehören außerdem ein Hotel, eine Akademie, Gastronomie und Tagungsräume. Im vergangenen Jahr diente der Platz als Bühne für die DMM AK 50 der Herren.

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