Jennifer Sräga zeigt einmal mehr, dass sie derzeit eine der stärksten Spielerinnen in der Damenkonkurrenz ist. | © G4D Open

Titelverteidigung bei der G4D Open in Woburn

Bei der G4D Open 2025 in Woburn erlebten die Zuschauer über lange Strecken ein packendes Rennen um den Titel bei den Damen, bei dem Jennifer Sräga (GC Reischenhof) und Daphne van Houten (Niederlande) nach den ersten beiden Tagen gleichauf lagen. 

 

Nach den ersten zwei Runden standen Sräga und van Houten mit identischem Score auf dem Leaderboard. Die Spannung war groß, da beide Spielerinnen in der Lage schienen, das Turnier für sich zu entscheiden. Jennifer Sräga, die beim G4D Open ihr Meisterschaftsdebüt gab, hatte sich mit einer soliden Leistung (85 und 86) schlaggleich mit van Houten und somit auch vor weiteren starken Mitbewerberinnen wie Aimi Bullock aus England (86 und 89) und Fiona Gray aus Irland (87 und 89) positioniert. Doch am entscheidenden Tag wollten bei Sräga die Putts einfach nicht fallen. 

Daphne van Houten, die als Titelverteidigerin ins Rennen ging, zeigte hingegen am letzten Tag ihr gesamtes Können. Nach einer soliden, aber nicht herausragenden ersten Runde legte sie zum Abschluss des Turniers die mit Abstand stärkste Runde in der Damenkonkurrenz hin (79). Van Houten zeigte im Verlauf des Turniers eine klare Steigerung und wurde am Ende immer stärker. Besonders zum Ende der 3. Runde hin konnte sie ihren Rhythmus finden und spielte die letzten Löcher souverän mit plus eins auf den Back Nine.

 

Die endgültige Differenz zwischen van Houten und Sräga betrug am Ende elf Schläge, was das Ergebnis deutlicher erscheinen ließ, als es über weite Strecken des Turniers der Fall war. Van Houten verteidigt damit ihren Titel bei den G4D Open in Woburn und Jennifer Sräga zeigt einmal mehr, dass sie derzeit eine der stärksten Spielerinnen in der Damenkonkurrenz ist und jederzeit in der Lage, nach den ganz großen Titeln zu greifen. 

 

„Auf den zweiten Platz bei diesem starken Teilnehmerfeld bin ich schon stolz“, sagte die 25-Jährige vom GC Reischenhof, die auch schon Silber bei einer Europameisterschaft holen konnte. Vor der Finalrunde gleichauf, habe sie dann auf den letzten 18 Löchern im Woburn GC mit den engen Fairways und schön schnellen Grüns “leider ziemlich viele Fehler gemacht” und so die Titelchancen hergeschenkt. „Mein Spiel war heute wirklich schlecht, besonders mein Putten. Ja, es war meine Schuld, dass ich den zweiten Platz belege. Natürlich war ich ein bisschen nervös, aber nicht viel mehr als an den anderen Tagen."

 

Als Vierte der Weltrangliste hatte sich Jennifer Sräga für die G4D Open qualifiziert und war bestens vorbereitet angereist: „Die letzten zwei Wochen vor dem Turnier habe ich jeden Tag trainiert.“ Den Lauf und die gute Form will sie direkt weiter in die DGL am nächsten Wochenende mitnehmen und dann zur Italian Open, die danach auf dem Programm steht.

 

„Ich bin sehr stolz auf mich, dass ich die Runde beendet, gut gespielt und gewonnen habe“, versicherte Daphne van Houten nach ihrer erfolgreichen Titelverteidigung. „Ich glaube, Jennifer war ein bisschen nervös. Ich hatte einen kleinen Vorteil, denn ich weiß, wie es ist, mit Menschenmassen, Live-Scoring, Zuschauern und Druck zu spielen.“ 

 

Voll des Lobes fügte die zweitplatzierte Deutsche noch an: „Daphne hat wirklich gut gespielt. Aber es ist ein großes Turnier und ich kann mit dem zweiten Platz zufrieden sein. Das Feld der Frauen wird immer größer. Außerdem ist es ein wirklich tolles Turnier und sehr gut organisiert. Ich fühlte mich ein bisschen wie ein Profi."

 

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René Schwenk (GC Rheintal) erreichte in der Gesamtwertung einen respektablen geteilten 23. Platz. Seine Runden von 82, 82 und 81 bedeuteten außerdem einen neunten Platz in der Kategorie Standing 3. Insgesamt traten in dieser Kategorie 16 Spielerinnen und Spieler an, darunter auch der spätere Gesamtsieger, Brendan Lawlor. Dieser konnte seinen Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigen. Mit konstant starken Runden von 72, 74 und 73 sicherte er sich den ersten Platz. Lawlor zeigte kaum Schwächen und spielte sich schon früh an die Spitze. „Es ist ein unglaubliches Gefühl“, strahlte Lawlor. „Ich habe die ganze Woche extrem solide gespielt. Mein Spiel ist in fantastischer Form. Es ist so ein enger Platz. Man darf nicht in Schwierigkeiten geraten, und ich habe mich in den drei Tagen weitgehend aus den Schwierigkeiten herausgehalten. Ich bin sehr stolz auf meine heutige Leistung. Ich war sehr, sehr solide.“

 

Für die deutschen Teilnehmer brachten die G4D Open wertvolle Erfahrungen im Hinblick auf die internationale Konkurrenz, wie sie bei der diesjährigen Einzel-Europameisterschaft vom 28. bis 30. August in Schweden erneut an den Start gehen wird. 

80 Spielerinnen und Spieler aus 20 Ländern

Die G4D Open wurde 2023 ins Leben gerufen, wird in Partnerschaft des R&A und der DP World Tour veranstaltet und von der EDGA (European Disabled Golf Association) unterstützt. Die Meisterschaft umfasste neun Sportklassen mit unterschiedlichen Behinderungsgruppen. 80 Spielerinnen und Spieler, sowohl Amateure als auch Profis, traten auf dem renommierten Duchess Course in Woburn an. Die Spielerinnen und Spieler im Alter von 18 bis 79 Jahren kamen aus 20 Ländern weltweit, darunter Australien, Kanada, Japan, Südafrika und den USA. Bei den dreitägigen Wettkämpfen von Donnerstag bis Samstag wurden 54 Löcher im Brutto-Zählspiel ausgetragen. Dabei gab es Gesamtsieger bei den Männern und Frauen sowie einen Bruttopreis in jeder der Sportklassen, die verschiedene Kategorien – Stehen, Intellektuell, Visuell und Sitzen – abdecken.

 

Die G4D Open wurde auf dem Duchess Course ausgetragen, der von Charles Lawrie entworfen wurde. Der Platz wurde im April 1978 eröffnet – zwei Jahre nach dem Duke’s Course.
 Präzise Abschläge und punktgenaues Eisenspiel waren hier gefragt, denn der Platz zeichnete sich durch schmalere Fairways und anspruchsvolle Annäherungen an die Grüns aus.

 

Bei der Meisterschaft 2024 sagte der Duke of Bedford, Präsident des Woburn Golf Clubs:
 „Der Woburn Golf Club ist sehr stolz darauf, Gastgeber der G4D Open auf dem Duchess Course zu sein. Wir freuen uns darauf, Teilnehmer aus aller Welt zur Meisterschaft willkommen zu heißen.“

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