Tseng macht’s mit links, Rottluff mit Top-Ergebnis
Yani Tseng ist ein großer Name im Damengolf. Fünf Major-Turniere hat die ehemalige Nummer eins der Welt gewonnen. Und das noch vor ihrem 23. Geburtstag. Doch dem frühen Rausch folgte ein sportlicher Absturz. Seit 2019 hat die heute 36-Jährige aus Taiwan einen einzigen Cut auf der LPGA Tour geschafft – und das bei 34 Starts. Ein Grund für die Tiefphase: Das Putten. Und die maue Trefferquote auf den Grüns hatte sogar zur Folge, dass die Rechtsschwingerin Tseng seit gut einem Jahr mit einem Linkshand-Putter zu Werke geht.
Ausgerechnet in der Heimat konnte der Superstar nun endlich einmal wieder glänzen. Im Sunrise Golf & Country Club triumphierte sie bei der Wistron Ladies Open – und stemmte erstmals seit 2014 wieder einen Pokal gen Himmel. „Ich habe so lange auf diesen Moment gewartet – vor Familie und Freunden hier zu gewinnen, ist einfach unglaublich“, kommentierte sie. Tseng beeindruckte mit insgesamt acht Birdies in der Finalrunde des wegen schlechtem Wetters auf 36 Löcher verkürzten Turniers zu einer 67 und zeigte, dass sie trotz jahrelanger Durststrecke noch zu großen Leistungen in der Lage ist. Mit dem Sieg – am Ende hatte sie einen Vorsprung von vier Schlägen auf Amelia Garvey (Neuseeland) – sichert sie sich zudem die Berechtigung für die LET-Mitgliedschaft.
Paul und Kieffer verlieren Kategorie 10
Auch auf der DP World Tour gab es einen Heimsieg. Der Südkoreaner Junghwan Lee hat mit einer beeindruckenden Finalrunde von 64 Schlägen seinen ersten Titel gewonnen. Bei der Genesis Championship im Woo Jeong Hills Country Club kämpfte sich der 34-Jährige nach einem frühen Bogey mit fünf Birdies in Serie zurück und setzte sich schließlich mit elf unter Par durch. Dank weiterer Birdies auf der 14 und 18 distanzierte Lee den Spanier Nacho Elvira, der mit Bogeys auf den Schlusslöchern den möglichen Sieg aus der Hand gab, um drei Schläge.
Schlaggleich mit Elvira teilte sich Laurie Canter mit einem spektakulären 30-Meter-Eagle-Putt auf der 18 den zweiten Platz.
Bereits am Freitag war das Turnier für Yannik Paul leider beendet. Und der verpasste Cut hatte eine bittere Folge: Mit der Genesis Championship endet die reguläre Saison der DP World Tour – und Paul schließt diese als 121. des Race to Dubai ab. Die Folge: Stand jetzt hat der 31-Jährige aus Hessen für die kommende Saison nur die Kategorie 19 – was deutlich weniger Startmöglichkeiten mit sich bringt. Bei der Q-School will der Elite-Team-Germany-Spieler nun versuchen, seine Kategorie wenigstens noch zu verbessern.
„Natürlich bin ich enttäuscht. Ich hatte eine ganze Saison, gut genug zu spielen. Aber seit Sommer lief nicht mehr viel zusammen. Und am Ende geht es dann doch recht schnell“, sagte Yannik Paul, nachdem er mit Runden von 79 und 71 vorzeitig ausschied, im Tour-Interview.
Auch Maximilian Kieffer, ebenfalls Mitglied des Elite Team Germany, muss in der Q-School um seine Spielmöglichkeiten kämpfen. Für den Gewinner des Czech Masters 2022 endet die Spielzeit mit einem 42. Rang und Position 143. in der Saisonwertung. Der 35-Jährige absolvierte 2013 seine erste volle Saison auf der DP World Tour und bringt es auf stolze 335 Starts im Oberhaus.
Rottluff mit Top-Ergebnis, Australien triumphiert
Gute Nachrichten aus deutscher Sicht kommen aktuell von der Asian Tour. Vergangene Woche hatte Dominic Foos seinen ersten Titel auf der Asien-Tour gewonnen, und während der Titeldebütant bei der International Series Philippines leider den Cut verpasste, spielte mit Maximilian Rottluff erneut ein Deutscher um die vorderen Positionen. Am Ende kam der Düsseldorfer nach 67, 71, 67 und 68 Schlägen als geteilter Neunter ins Ziel. Rottluff beendete das Turnier damit vor den Stargästen um Dustin Johnson (T15) und Patrick Reed (T20). Den Sieg holte sich Lokalheld Miguel Tabuena.
Das australische Team hat beim Hanwha LifePlus International Crown (LPGA Tour) eindrucksvoll den Titel gewonnen. Minjee Lee, die Weltranglisten-Dritte, führte ihr Team mit zwei Einzelsiegen an und wurde zur MVP des Turniers gewählt. Im Finale gegen die favorisierten USA setzte sich Australien mit 2,5 zu 0,5 Punkten durch, nachdem Hannah Green den entscheidenden Punkt gegen Yealimi Noh auf dem 17. Loch sicherte. Lee besiegte Angel Yin mit 2 und 1, während Grace Kim und Stephanie Kyriacou mit konstanten Leistungen zum Gesamterfolg beitrugen. Für den Sieg erhielten die vier Golferinnen – Lee, Green, Kim und Kyriacou – jeweils 125.000 Dollar aus dem Zwei-Millionen-Dollar-Preisgeldtopf. Zuvor hatte Australien im Halbfinale das Welt-Team knapp besiegt, während die USA Japan ausschalteten.









