Sophie Renner vom Stuttgarter GC Solitude startet mit Even Par ins Turnier | © DGV/stebl

Titelverteidigerinnen am Start

Bad Saarow – Die Führung sicherte sich zunächst die Engländerin Charlotte Naughton, die in diesem Jahr schon einige Top-Ten-Platzierungen bei großen Turnieren erkämpft hat. Am ersten Tag gelang es lediglich drei Athletinnen, unter Par zu bleiben. Charlotte Naughton ist die einzige Engländerin im Feld. Mit fünf Birdies bei nur zwei Bogeys legte die Britin eine starke 70 (-3) bei ihrem ersten Turnier in Deutschland vor und war rundum happy: „Ich bin wirklich zufrieden mit meiner Runde heute. Ich habe den Platz genossen und hatte Spaß. Ich habe heute gut geputtet und habe keinen Dreiputt gemacht. Der Platz ist wirklich schön, anspruchsvoll und in einem fantastischen Zustand. Die Grüns waren heute sehr gut.“


 

Mit Havanna Torstensson ist die Siegerin der British Girls 2024 am Start. Die Schwedin setzte mit einer starken 72 (-1) gleich auch am Scharmützelsee ein Ausrufezeichen. „Ich habe den Driver gut getroffen, was auf diesem Platz wichtig ist. Der Platz ist knifflig, weil er eng ist, aber ich mag ihn“, so die Skandinavierin.

Kristyna Vohralikova aus der Tschechischen Republik ist die dritte Athletin, die unter Par blieb. Die 17-Jährige hat sich im Vorjahr in Österreich den Titel der U16 gesichert, kennt also auch schon das Gefühl, international zu gewinnen. Besonders zufrieden war die Tschechin mit ihrem langen Spiel, vor allem mit ihren Hölzern. „Der Palmer Course ist sehr eng und ziemlich lang“, war Vohralikova nach der Runde beeindruckt.

 

Guter Start

 

Hinter der Top 3, die unter Par blieb, haben sich vier Spielerinnen mit Even Par in Position gebracht, darunter auch zwei Deutsche. Sophie Renner vom Stuttgarter GC Solitude freute sich darüber, dass die Runde sich positiv entwickelt hat: „Gerade am Anfang war ich doch angespannt, was sich im Laufe der Runde jedoch ins Positive entwickeln konnte. Geholfen haben mir dabei heute einige gute Short-Game-Schüsse, mit welchen ich noch das ein oder andere Par retten konnte.“ Für die beiden noch folgenden Runden sieht Renner gute Aussichten: „Aus der Teebox und bei der Chancenverwertung auf den Greens habe ich noch Luft nach oben. Der Palmer Course ist ein schöner und anspruchsvoller Golfplatz. Gerade mit dem Wind müssen hier einige gut geplante Schüsse gemacht werden. Der Zustand ist sehr gut. Der Platz ist auf alle Fälle eine schöne Herausforderung und eine gute Möglichkeit, sich in verschiedenen Bereichen weiterzuentwickeln und sein Skillset zu erweitern.“

 

Herausfordernd

 

Johanna Kirch vom Frankfurter GC war mit ihrer 73 ebenfalls sehr zufrieden: „Der Platz gefällt mir sehr gut und vor allem die Grüns rollen gut. Mit dem Wind war es natürlich nicht einfach heute, deswegen bin ich zufrieden, auch wenn viele Putts knapp vorbei gegangen sind.“

Gut in die Woche gestartet ist auch Johanna Janisch. Die Vorjahressiegerin, die sich mit Antonia Steiner in Nörten-Hardenberg den Titel geteilt hat, weil wegen der vielen Gewitter kein Stechen ausgespielt werden konnte, hat schiedlich friedlich drei Bogeys und drei Birdies notiert. Von der Location ist die Österreicherin sehr angetan: „Das ist ein super Platz hier. Vom Typ auf jeden Fall etwas anderes als letztes Jahr, aber hat genauso seine Herausforderung dabei. Er gefällt mir auf jeden Fall gut.“

 

Wie gewonnen, so zerronnen

 

Angela Revuelta war mit dem ersten Flight um 7.30 Uhr in der Frühe gestartet und legte furios los. Nach acht Bahnen schien es so, dass die Spanierin den Platz auseinander nehmen will. Da standen schon drei Birdies und ein Eagle auf der Karte, so dass die 15-Jährige mit „fünf unter“ auf das neunte Tee trat. Auf diesem 363 Meter langen Par 4 endete der Himmelssturm jäh, denn ein Triple-Bogey zeigte Wirkung. Fortan hatte Revuelta, deren ältere Schwester Andrea im World Amateur Golf Ranking auf Rang vier steht, die im Vorjahr die Spanish International gewonnen hat und zuletzt im US-College-Golf zwei große Siege hintereinander feierte, einige Probleme und so sammelten sich bei der jüngeren Revuelta-Schwester noch drei Bogeys, aber immerhin auch noch ein weiteres Birdie. Unter dem Strich stand am Ende eine 73 (Even Par). Damit liegt Revuelta trotz der Wendung gut im Rennen, auch wenn es anfangs so aussah, als wenn sie einsam an der Spitze liegen würde.

 

Auf LET und LETAS erfolgreich

 

Eine Spielerin ist im Feld, die in diesem Jahr schon auf der LET und der LETAS jeweils ein Turnier mitspielen durfte und jeweils auch im Cut war. Ines Belchior lieferte eine extrem bunte Scorekarte ab: Ein Eagle und drei Birdies schufen die Basis, richtig tief zu gehen. Allerdings drapierte die 18-Jährige auch noch zwei Bogeys, zwei Doppelbogeys und einen Triple dazu. Mit 78 (+5) Schlägen steht die Portugiesin zunächst auf Rang 39.

Neben dem Sieg bei der Spanish International Stroke Play 2024 und etlichen Siegen bei kleineren Turnieren sorgte Belchior in diesem Jahr auf der LET für Aufsehen, als sie beim Lalla Meryem Cup in Marokko den Cut schaffte. Vor wenigen Tagen belegte das Talent von der iberischen Halbinsel auf der LET Access Series bei der Super Bock Ladies Open sogar einen beachtlichen 33. Platz.

 

Wetter

 

Nachdem die Proberunde am Mittwoch noch bei frühlingshafter Wärme absolviert wurde, hatte es über Nacht merklich abgekühlt, auch wenn der Start in den Tag noch sonnig war. Später wurde ein gefühlt eisiger Wind immer stärker, so dass sich auf dem nahen Scharmützelsee Schaum auf den Wellenkämmen bildete. 39 Mädchen hatten auf ihrer Back Nine sogar noch Pech, als am Nachmittag ein kurzer, aber heftiger Regenschauer über das riesige Golfresort von Bad Saarow zog. Wenige Minuten später hatte sich das Wetter wieder beruhigt, aber die Kälte war geblieben.

Am zweiten Wettkampftag wird erneut ab 7.30 Uhr von Tee 1 und Tee 10 gestartet. Es wird ähnlich windig sein und am Nachmittag droht erneut kurzzeitig heftiger Regen zu fallen. 

 

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