Fairways der Extraklasse: Royal Drottningholm Golf Club in Stockholm

Wer vom Zentrum Stockholms kommt, überquert die Brücke nach Lovön und erreicht nach kurzer Fahrt die gepflegten Anlagen des Clubs, der 1959 gegründet und von Prinz Bertil, einem begeisterten Golfer, mitinitiiert wurde. Heute gilt er als einer der traditionsreichsten Plätze Schwedens – und als Heimclub vieler schwedischer Spitzenspieler, darunter Annika Sörenstam.

Der 18-Löcher-Platz (Par 72) zieht sich durch ein weitläufiges Parkland mit alten Eichen, Kiefern und kleinen Wasserhindernissen. Kein Loch gleicht dem anderen. Die Bahnen sind abwechslungsreich modelliert, die Grüns schnell, aber fair. Besonders die zweite Neun verlangen präzises Course Management – wer hier zu aggressiv spielt, landet schnell im dichten Rough oder in einem der geschickt platzierten Bunker. Der Platz wurde ursprünglich von Rafael Sundblom und Nils Sköld entworfen und 2011 von Johan Benestam modernisiert, der die Bunkerlandschaften und Grüns an die Anforderungen des modernen Spiels anpasste.

Charakteristisch für Drottningholm ist die Ruhe. Trotz der Nähe zur Hauptstadt spielt man in beinahe völliger Abgeschiedenheit, begleitet vom Zwitschern der Vögel und dem leisen Rascheln der Blätter. Der Platz ist stets in perfektem Zustand – kein Wunder, dass hier regelmäßig nationale Meisterschaften und Qualifikationsturniere der European Tour ausgetragen werden. In den 1970er- bis 1990er-Jahren war Drottningholm sogar mehrfach Austragungsort von European-Tour-Events. Stars wie Jack Nicklaus oder Seve Ballesteros haben hier abgeschlagen.

Das Greenfee liegt je nach Saison zwischen 900 und 1.500 schwedischen Kronen (etwa 80 bis 140 Euro). Ein angemessener Preis für einen Platz, der spielerisch wie landschaftlich überzeugt. Nach der Runde lohnt sich ein Besuch der sonnigen Clubterrasse – mit Blick auf das Putting-Grün, den ersten Abschlag und mit einem Hauch königlicher Atmosphäre. Klar ist: Wer Stockholm besucht und sein Bag dabeihat, sollte sich diesen Platz nicht entgehen lassen. Denn nirgendwo sonst in Schweden verbindet sich Golfkultur, Natur und Geschichte auf so charmante Weise.