Tennisstar Roddick: Golf als Therapie
Andy Roddick, amerikanische Tennis-Legende und US-Open-Champion 2003, hat nach dem Ende seiner aktiven Karriere eine neue sportliche Leidenschaft entdeckt: Golf. Im Interview mit den Kollegen des US-Portals golf.com spricht der ehemalige Weltranglistenerste über seinen späten Einstieg, überraschend gute Golfer unter den Tennisprofis – und eine unglaubliche Begegnung beim Masters in Augusta.
Fünfmal die Woche auf dem Golfplatz
„Als ich mit dem Tennis aufgehört hatte, habe ich zwei Jahre lang fünfmal pro Woche Golf gespielt“, erzählt Roddick über die Zeit nach seinem Karriereende mit 30 Jahren. „Ich war arbeitslos, hatte nicht viel zu tun und war fast jeden Tag um acht Uhr morgens auf dem ersten Abschlag.“ Golf sei für ihn eine Art Therapie gewesen: „In meinen letzten Tennisjahren habe ich versucht, mein Leistungsniveau zu halten – das ist nicht dasselbe, wie sich in etwas wirklich zu verbessern. Golf war da das Gegenteil. Es hat Spaß gemacht.“
Als Geschäftsmann in der Golfwelt
Roddick, der inzwischen zwischen Handicap 2 und 3 spielt („Ich war einmal kurz auf Scratch-Niveau – wegen zwei Glücksrunden“), ist auch geschäftlich in der Golfbranche engagiert: Er ist Mitbesitzer eines Platzes, Teilhaber bei einem Simulator-Unternehmen und Investor bei einem Software-Start-up, das Golfanlagen bei der Organisation unterstützt.
Die besten Golfer unter den Tennisstars
Nebenbei hat Roddick auch prominente Golfpartner – darunter viele ehemalige Tennisstars. „Mardy Fish ist der Beste. Er hat gefühlt ein Plus-Millionen-Handicap“, sagt Roddick augenzwinkernd. Auch Ivan Lendl, Tim Henman und Jim Courier seien sehr gute Spieler. Und: „Rafa (Nadal, Anm.) wird bald Scratch sein, Andy Murray ist nach seinem Karriereende in einem Monat von Handicap acht auf zwei gegangen. Carlos Alcaraz spielt kaum, aber sein Schwung ist jetzt schon perfekt. Das nervt.“
Roddicks Masters-Moment
Einen Golfertraum erlebte Roddick 2011 beim Masters: „Ich habe zufällig für Zach Johnson beim Par-3-Contest den Caddie gemacht. Wir hatten denselben Sponsor. Ich habe einfach gesagt: ‚Ich mach’s!‘“ Er sei zum ersten Mal überhaupt in Augusta gewesen – und landete direkt in der Champions-Lounge. „Jack Nicklaus, Tiger, Phil – ich dachte, das kann nicht real sein.“
Zverev: „Ich gehe Golf spielen"
Fazit: Andy Roddick hat im Golf nicht nur eine neue sportliche Heimat gefunden, sondern auch eine neue Freude am Wettkampf. Vielleicht ist das auch eine Perspektive für Alexander Zverev. Der Deutsche hat nach seiner gestrigen Viertelfinal-Niederlage bei den French Open in Paris gegen Novak Djokovic angekündigt: „Ich gehe Golf spielen. Ich habe sowas von keinen Bock auf Tennis gerade.“ Zumindest der Untergrund passt. Die Tennistour wechselt kommende Woche auf Rasen ...









