West-Derby im Finale
Es war ein Tag für Mentalitätsmonster. Zwar machten die Gewitterwolken am Samstag einen Bogen um den Golfclub München-Riedhof, doch bis auf wenige trockene Phasen regnete es während der Halbfinals nahezu durchgängig. Trotz der oft unbequemen Bedingungen wurde in den Halbfinals der Herren jedoch – wie erwartet – Golf der Extraklasse geboten.
Im ersten Halbfinale traf der Münchener GC in einem gefühlten Heimspiel auf den GC Hösel – Süd gegen West, direkt vor der Haustür. Das Team aus Hösel trat unter anderem mit DP-World-Tour-Profi Jannik De Bruyn an, der gemeinsam mit Marcel Zillekens im vierten Vierer zum Einsatz kam. Dort trafen sie auf das Münchener Duo Bence Samuel Somogyi und Maximilian Walz – und die Partie wurde zum echten Thriller. Zweimal ging München in Führung, zweimal konterten die Rheinländer. Auf den zweiten Neun teilten sich die Teams jedes einzelne Loch – am Ende stand ein hart erkämpftes Remis.
In den übrigen Matches gab es klare Sieger. Felix Krammer und Mathias Weiß holten für München den ersten Punkt (2&1), doch dann übernahm Hösel: Thomas Georg Schmidt und Laurenz Schiergen setzten sich mit 3&2 gegen Murr/Antoniadis durch, Marcus Tönnessen und Ulrich Max Holschbach ließen Schmieding/Brunner keine Chance. Zwischenstand zur Mittagspause: 2,5 : 1,5 für den GC Hösel.
Auch in den Einzeln ging es mit teils deutlichen Ergebnissen weiter. Nick Spillmann besiegte Mathias Weiß mit 3&2, Felix Krammer schlug Fynn Wacker klar mit 6&4. Dann punkteten erneut Schmidt (4&3 gegen Murr) und Schiergen (7&6 gegen van de Flierdt) für Hösel. Die Ausgangslage war nun eindeutig: Aus den verbleibenden vier Matches brauchte das Team um Coach Dawie Stander nur noch einen Punkt zum Finaleinzug. Und diesen brachte der Profi im Team. Jannik De Bruyn entschied eine hochklassige Partie gegen Bence Samuel Somogyi für sich. Der Sieger stand fest. Das Endergebnis: Hösel 7,5 – München 4,5.
“Das war ein unfassbar spannendes Match”, resümierte Hosel-Coach Dawie Stander. “Die Jungs haben gezeigt, wie hungrig und ehrgeizig sie sind. Dieses Team strahlt ein enormes Maß an Zusammengehörigkeitsgefühl aus – auch als Underdog. Denn das ist unsere Rolle. Wir haben gezeigt, wie ein Team mit Spielern, die schon Kinder haben, gegen die jungen Wilden bestehen kann. Der Club investiert viel, um das alles möglich zu machen und ich bin sehr stolz auf das, was wir erreicht haben.”
Final Four 2025, Halbfinals, Herren
Hubbelrath dominant gegen den Titelverteidiger
Im zweiten Halbfinale war die Lage schon zur Halbzeit deutlich: Nach den Vierern fehlten dem Team Hubbelrath nur noch drei Siege aus acht Einzeln gegen den Golf Club St. Leon-Rot. In der Top-Partie zwischen Peer Wernicke und Tom Haberer (Hubbelrath) gegen Tim Wiedemeyer und Ben-Gabriel Gratzl setzten sich die Rheinländer mit 2 auf durch. Auch Malik/Otten (4&3 gegen Rieger/von Borgstede) und Kretschmann/Glawe (3&2 gegen Kölle/Wollny) punkteten für Hubbelrath. Den letzten halben Punkt am Vormittag sicherten sich Rieger und Saunders, die mit einem starken Finish auf den Löchern 17 und 18 gegen Bock/Siemens noch ausgleichen konnten.
Emil Riegger konnte den Hubbelrather Lauf auch in den Einzeln fortsetzen. Gegen Lauri Lean Diener stand am Ende ein umkämpfter 2&1-Sieg zu Buche. Deutlich (Endergebnis: 6&5) fiel der Sieg von Finn Kölle aus St. Leon-Rot gegen seinen Golf-Team-Germany-Kollegen Peer Wernicke aus. Doch die Hoffnung auf die Wende aus der Sicht des Titelträgers von 2023 und 2024 erübrigte sich im weiteren Verlauf. Nach zwei enorm spannenden Partien ohne Sieger (Haberer gegen Siemens und Glawe gegen Bock) machte Laurenz Meifels mit einem überragenden 2&1-Sieg über Tim Wiedemeyer den Sieg perfekt. Am Ende hieß es 8,5 zu 3,5 für die Herren aus Hubbelrath.
“Die Vierer sind schon super gelaufen, vor allem, da wir auch noch das erste Match auf einen halben Punkt drehen konnten”, erklärte Hubbelrath-Coach Alex Schmitt. “Das macht etwas mit dem Team. Wir haben es in einer stoischen Ruhe zu Ende gespielt, das war auch unser Ansatz. Wir wussten, dass es emotional werden kann und wollten uns davon nicht von unserer Strategie abbringen lassen.”
Große Vorfreude herrscht im Hubbelrather Team auf das Finale gegen den GC Hösel – inklusive der TV-Liveübertragung in der entscheidenden Phase der Partie. “Ich habe den Jungs in den vergangenen Wochen schon öfter mal eine Kamera ins Gesicht halten lassen, damit sie das auch gewohnt sind. Der Vorteil ist, dass unsere Jungs aus dem Nationalkader schon daran gewohnt sind. Wir wollen das besondere Umfeld als Energiequelle verwenden und freuen uns.”







