Die beiden neuen Deutschen Meister, Nils-Levi Bock und Christin Eisenbeiß, haben jeweils interessante DGL-Geschichten zu erzählen. | © DGV/Stefan Heigl

Die neuen Deutschen Meister und ihre DGL-Storys

Nils-Levi Bock musste am Sonntagabend etwas länger warten, bis er die Fahrt nach Hause antreten konnte. Nach seinem Sieg bei der Deutschen Meisterschaft in Trier war er noch mit Dopingkontrolle beschäftigt, während andere schon im Auto saßen. Das gehört eben auch dazu für einen Leistungssportler. Bock hatte eine überragende DGL-Saison für seinen GC St. Leon-Rot gespielt. Keiner schoss 2025 mehr Birdies (52) als der 18-jährige Nationalspieler. In Augsburg stellte er mit einer 65 (-8) einen neuen Platzrekord auf, beim Final Four blieb ihm aber die Titelverteidigung mit Team SLR verwehrt.

 

„Die DGL hat mir sehr viel Selbstvertrauen gegeben und ich habe sehr viel in den Ligaspielen gelernt. Der Platz bei der DM in Trier ähnelte den Anlagen, die wir in diesem Jahr in der DGL gespielt haben. Das war wohl auch ein kleiner Vorteil“, erzählt Bock. Sowohl in der 1. Bundesliga Süd als auch bei der IAM, bei der er den Sieg auf der Zielgeraden noch aus der Hand gegeben hatte, durfte er lernen: „Rückschläge machen dich nur stärker“. Nach Fehlern steht man auf und trainiert noch härter.

 

Das weiß auch Bocks Coach Marco Schmuck, der seinen Schützling in Trier unterstützte. Er erinnert sich noch genau, als er den damals 15-Jährigen 2022 beim DGL-Spieltag in Stuttgart erstmals im Vierer einwechselte. Ein schönes Debüt. Im Lauf der Jahre entwickelte sich der Junior zum Nationalspieler, wird 2026 das Internat in St. Leon-Rot beenden und dann ein Studium in den USA beginnen. Bock: „Der Titel bei der Deutschen Meisterschaft wird mir bei den Verhandlungen mit den US-Colleges vielleicht etwas helfen.“ Wird er. Los geht’s dann in den Staaten im August des nächsten Jahres. Heißt: DGL wird er auch in der kommenden Saison für Team SLR spielen.

Für die Darstellung dieser Inhalte von Instagram benötigen wir Ihre Einwilligung. Wenn Sie die Inhalte aktivieren, werden Ihre Daten verarbeitet und es werden Cookies zum Zwecke der Reichweitenmessung und des profilbasierten Online-Marketings auf Ihrem Endgerät gespeichert sowie von diesem gelesen. Informationen und Hinweise zur Einwilligungs-, Widerrufs- und Widerspruchsmöglichkeiten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung und der Datenschutzerklärung von Instagram.
Inhalte laden
Instagram-Beiträge immer entsperren

Und irgendwann durfte auch er nach gewonnener Deutscher Meisterschaft nach Hause fahren. Im Auto neben ihm: der Pokal. Natürlich angeschnallt. „Der bekommt einen Ehrenplatz daheim und die Medaille kommt bei meinen Eltern im Allgäu an die Wand, um die sich meine Mutter kümmert.“ Endlich ein DM-Titel; in den Jugendklassen war er immer knapp gescheitert. Jetzt hat der in Füssen geborene und in Hamburg aufgewachsene Nils-Levi Bock seinen ersten großen Sieg in der Tasche.

DGL-Premiere im Alter von zwölf Jahren

Apropos Hamburg: Die Hansestadt stellt die Deutsche Meisterin 2025. Und auch die hat eine äußerst interessante DGL-Geschichte zu erzählen. Christin Eisenbeiß hatte ihr erstes Jahr DGL nämlich im ersten Jahr DGL, die 2013 eingeführt worden war. Die damals Zwölfjährige startete für den GC Escheburg nahe ihres Heimatortes Geesthacht, wo sie heute noch wohnt. „Ich bin nur in den Kader gerutscht, weil eine Spielerin krank wurde.“ Ihr Talent blieb den Landes- und Bundestrainern nicht verborgen. 2017 wechselte sie zum Hamburger GC Falkenstein, wo sie an der Seite von Esther Henseleit und weiteren Nationalspielerinnen eine Art Ära begann, denn: Falkensteins Damen gewannen 2018, 2022 und 2024 die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft.

 

„Das schönste Erlebnis war wohl der Sieg beim Final Four 2018 in Köln. Das war das erste Mal und schon deshalb sehr besonders“, erinnert sich Eisenbeiß. Dem Ligasystem misst die neue Deutsche Meisterin 2025 eine ganz besondere Rolle in ihrer Karriere zu: „Ich halte die DGL für ein super Konzept für alle, die gerne kompetitiv Golf spielen und sich mit anderen Teams messen wollen. Dieser Teamgedanke und -modus ist eine tolle Abwechslung zu den Einzelturnieren mit fünf Spieltagen, die einen sehr gut auf das vorbereiten, was noch kommt“, sagt sie. Gutes Stichwort. Was noch kommt. Wie sieht es da bei ihr selbst aus?

Für die Darstellung dieser Inhalte von Instagram benötigen wir Ihre Einwilligung. Wenn Sie die Inhalte aktivieren, werden Ihre Daten verarbeitet und es werden Cookies zum Zwecke der Reichweitenmessung und des profilbasierten Online-Marketings auf Ihrem Endgerät gespeichert sowie von diesem gelesen. Informationen und Hinweise zur Einwilligungs-, Widerrufs- und Widerspruchsmöglichkeiten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung und der Datenschutzerklärung von Instagram.
Inhalte laden
Instagram-Beiträge immer entsperren

Die DM in Trier dürfte wohl ihr vorerst letztes Turnier als Amateurin auf deutschem Boden gewesen sein. Vom 24. bis 26. September wird sie es beim First-Stage-Event der Q-School zur LPGA Tour in Orlando versuchen; in diesem Herbst will sie ins Profilager wechseln. „Wenn ich es in Nordamerika nicht schaffe, werde ich es in Europa probieren.“ Aber so weit will sie erst gar nicht denken. Step by Step. Der Sunshine State ist ohnehin bekanntes Terrain für die Hanseatin, denn an der University of North Florida studierte sie bis Ende 2024 Marketing, hält einige College-Rekorde und war 2023 sowie 2024 Golferin des Jahres.

 

Jetzt ist Eisenbeiß Deutsche Meisterin. Anders als Bock hat sie die College-Zeit schon hinter sich. Aber wie Bock kam sie spät weg aus Trier, weil der Dopingtest noch sein musste. Gegen Mitternacht war der Hamburger Team-Bus im hohen Norden angekommen. Familie Eisenbeiß empfing die Siegerin mit selbst gebackenem Kuchen. Medaille (auf der Fahrt im Rucksack) und Schale (im Kofferraum) bekommen auch bei ihr zu Hause in Geesthacht Ehrenplätze. Und wie war die erste Nacht als Champion? „Ich habe es genossen, dass der Wecker mal nicht geklingelt hat.“

Weiteres zum Thema

Tipps der Redaktion