Queen Kong, Hausmann beste Deutsche und überall Bunker
Jack Nicklaus ist der Golden Bear, Gary Player der Black Knight und Greg Norman der White Shark. Aber auch Top-Golferinnen haben Spitznamen. Paula Creamer erhielt wegen ihres Farben-Faibles den Nickname Pink Panther. Die Koreanerin A Lim Kim lüftete nun bei der US Womens Open das Geheimnis ihres Beinamens: „Als ich jung war, schlug ich den Ball sehr weit. Also nannten sie mich King Kong. Daraus wurde Queen Kong und ich bevorzuge nur Queen“, erzählte die 29-Jährige auf der Pressekonferenz im Erin Hills GC.
Dass sie die Bälle aber nicht nur weit, sondern auch sehr präzise schlagen kann, bewies Kim, US Womens Open Champion 2020, in Runde eins des Majors in Wisconsin. Mit ihrer 68 (-4) teilt sich beim Auftakt des mit zwölf Millionen US-Dollar dotierten Events Platz eins mit Landsfrau Jin Hee Im, den US-Amerikanerinnen Angel Yin und Yealimi Noh, der Japanerin Rio Takeda und der Spanierin Julia Lopez Ramirez. Letztere ist die Überraschung des ersten Tages, denn Lopez Ramirez blieb auf dem anspruchsvollen Kurs nicht nur bogeyfrei, es ist auch ihr Debüt bei der US Womens Open. Anfang 2025 war sie noch am Blinddarm operiert worden, jetzt ist sie wieder voll da. „Ich habe das Gefühl, dass mein Selbstvertrauen zurückkommt“, so die Spanierin.
Natürlich verfolgen Fans und Zuschauer in den USA sehr genau die Performance der Weltranglisten-Ersten. Nelly Korda startete mit einer 72er-Par-Runde ins Turnier. Deutlich besser als bei der US Womens Open 2024, als sie mit einer 80 heftig ausgerutscht war. „Insgesamt kann ich mich nicht beschweren. An einem ersten Tag dieses Events geht es um Geduld. Ich fühle mich gut und hoffe, das ich das Gefühl in die kommenden Tage mitnehmen kann“, so Korda, die mit ihrem Score Rang 34 unter anderen mit Sophie Hausmann teilt, die mit Even aktuell beste der fünf deutschen Major-Teilnehmerinnen ist.
Hausmann war wie Isi Gabsa und Aline Krauter über einen Qualifier ins Feld gerutscht. Alle drei wollen sich mit dieser großen Chance für höhere Aufgaben empfehlen. Krauter teilt mit einer 73 (+1) Rang 59 unter anderen mit Landsfrau und Paris-Silbermedaillen-Gewinnerin Esther Henseleit, Gabsa wird sich nach ihrer 77 (+5) in Durchgang eins steigern müssen, um es in den Cut der 60 besten Spielerinnen nach 36 Löchern zu schaffen. Auch Sophia Popov befindet sich nach einer 75 (+3) zum Auftakt außerhalb der Top 60.
Es ist teils verrücktes Golf, das die Besucher auf der herrlichen Anlage von Erin Hills erleben. „Ich mag diesen Platz. Es fühlt sich so an, als sei er offen. Aber eigentlich ist er das nicht, denn es sind überall Bunker“, sagte die Schwedin Maja Stark (70/-2, T12). Tatsächlich sind es 138 Bunker; das macht im Schnitt 7,6 Bunker pro Bahn. Kein anderer Kurs der LPGA-Tour-Saison 2025 bietet mehr. Wie verrückt es manchmal auf den pfeilschnellen Grüns laufen kann, zeigte die Annäherung von Gaby Lopez, die per Pitch den Fahnenstock im Flug traf, der Ball der Mexikanerin von dort rund zehn Meter nach rechts flog bzw. rollte, zum Stehen kam und von dort doch wieder knapp 30 Zentimeter ans Loch rollte. Es bleibt spannend und kurios bei der 80. US Womens Open Championship - mit viel Sand, fünf deutschen Spielerinnen am Freitag und einer starken Queen Kong.









