5,5:2,5! Team Europa baut Führung aus
Der Mann entwickelt sich langsam, aber sicher zum neuen Mister Ryder Cup. Jon Rahm lieferte am Freitag nicht nur im klassischen Vierer. Der 30-jährige Baske ließ sich auch nicht vom Weltranglistenersten Scottie Scheffler beeindrucken, der ihm am Nachmittag im Fourball-Match auf dem Bethpage Black Course gegenüberstand. Während Scheffler lange nach der Form suchte, spielte Rahm großes Golf – diesmal an der Seite des Österreichers Sepp Straka. Ein perfektes Match. Beide ergänzten sich hervorragend.
„Das hat viel Spaß gemacht. Vor allem mit Jon war es super. Am Anfang hatte sich so meine Schwierigkeiten, dann hat er gesagt, ich solle meinem Schwung vertrauen“, so Straka. Mitspieler Rahm fügte hinzu: „Ich hatte heute richtig gute Spielpartner. Erst Tyrrell, jetzt Sepp. Du gewinnst hier nicht alleine, es ist eine Teamsache“, erklärt Rahm. Die beiden Europäer besiegten Scheffler und Ryder-Cup-Rookie J.J. Spaun mit 3&2 und stellten den Zwei-Punkte-Abstand (4:2) wieder her, denn: Cameron Young und Justin Thomas hatten kurz zuvor das Duo Åberg/Rasmus Højgaard bezwungen – und zwar mehr als deutlich mit 6&5.
Die beiden Skandinavier hatten kein Glück auf dem Grün. Kaum ein Putt wollte fallen. Das nutzten die beiden US-Amerikaner perfekt aus und holten den zweiten Zähler für die Gastgeber. Rookie Young, der ein sehr starkes Debüt feierte: „Es ist sehr besonders, vor dieser Kulisse zu spielen. Ich liebe diesen Spot hier.“ Thomas lobte seinen Mitspieler und war stolz auf Young: „Er hat definitiv besseres Golf gespielt als ich heute.“ So waren vor Mitternacht deutscher Zeit noch zwei Matches unterwegs. Die Amerikaner hofften auf die Wende, die ihnen der Besuch von Präsident Donald Trump bringen sollte, der auf Bahn eins mit Publikumsliebling Bryson DeChamneau mitgelaufen war und Kapitän Keegan Bradley herzlich begrüßte.
Apropos DeChambeau: Rund ums Grün war der LIV-Star eher unglücklich. Und auch sein neu zugestellter Partner Ben Griffin hatte dem erfahrenen England-Duo Justin Rose und Tommy Fleetwood wenig entgegenzusetzen. Fleetwood, der bereits im Foursome am Vormittag überzeugt hatte, war am Freitag nach Rahm der vielleicht beste Europäer. Und Rose lieferte, wenn es brenzlig wurde. Die beiden Europäer schlugen DeChambeau/Griffin nach hartem Fight mit 1up auf der 18 und stellten auf 5:2 für die Gäste. So war um Mitternacht deutscher Zeit noch ein Duell in New York auf dem Platz – und in diesem wurde es bisweilen recht hitzig.
Zwischen Patrick Cantlay und Rory McIlroy hatte es schon vor zwei Jahren in Rom mächtig gefunkt. Auch diesmal entwickelte sich diese Partie zu einem Krimi. Gerade als Cantlay mit Partner Sam Burns zur Höchstform auflief und auf der 13 auf Remis stellte, tauschte McIlroy Nettigkeiten mit den US-Fans aus. Die Entscheidung musste auf der 18 fallen, auf der McIlroy und Burns ihre Birdie-Putts in der untergehenden Sonne verschoben und die letzte Paarung teilten. Damit ging auch die Nachmittags-Session an Team Europa, das seine Führung auf 5,5:2,5 ausbaute.
„Wir hatten einen sehr guten Start und sind zufrieden damit, wo wir jetzt stehen. Es ist laut hier draußen, aber auch wir haben unsere Fans am Start. Ich bin stolz auf die Jungs; sie haben Durchhaltevermögen gezeigt“, so Europas Captain Luke Donald. Sein Gegenüber Keegan Bradley setzt auf die kommenden Sessions: „Es ist erst ein Viertel gespielt, da sind noch eine Menge Punkte zu holen.“ Ehe am Sonntag die alles entscheidenden Einzel anstehen, geht es am Samstag erneut in eine Foursomes- und eine Fourball-Runde.
- Scottie Scheffler/J.J. Spaun vs. Jon Rahm/Sepp Straka 3&2
- Ben Griffin/Bryson DeChambeau vs. Tommy Fleetwood/Justin Rose 1up
- Cameron Young/Justin Thomas vs. Ludvig Åberg/Rasmus Højgaard 6&5
- Sam Burns/Patrick Cantlay vs. Rory McIlroy/Shane Lowry Tied










