Ein Handtuch zum Verzweifeln: Schauffeles kuriosester Frustmoment
Xander Schauffele ist vertraut mit dem Gefühl großer Siege. Er ist Olympiasieger, triumphierte im vergangenen Jahr bei zwei Major-Turnieren (PGA Championship und Open Championship), er gewann bereits mit den USA den Ryder- sowie den Presidents Cup. Er kennt aber auch Momente des größten Frusts, der herben Enttäuschung und der bitteren Verzweiflung – wie jeder Sportler.
Rückschläge waren bisher nicht die Themen, mit denen er sich gern und intensiv beschäftigt hat. Das verriet Schauffele am Rande seiner Vorbereitung auf das Arnold Palmer Invitational. „Sie versuchen, mich an einen dunklen Ort zu bringen. Davon habe ich mich schon seit geraumer Zeit ferngehalten“, antwortete er auf die Frage eines Reporters, der sich nach seinen Tiefpunkten erkundigte.
Serie verpasster Cuts 2015
Schauffele erzählte dann allerdings doch – und zwar über seine Zeit, nachdem er 2015 von der San Diego State University kam, Profi wurde und darum kämpfte, sich mit schmalem Budget eine PGA-Tour-Karte zu ergattern. Damals übernachtete er, wenn er Turniere bestritt, meistens in den preiswertesten Hotels, teilte sich ein Zimmer mit seinem Caddie. Als er einmal eine ganze Serie von verpassten Cuts verarbeiten musste, bekam er diesen Rat: „Wenn du wütend bist, versuche ein Handtuch zu zerreißen, dann bist du ein paar Minuten später nicht mehr wütend, sondern schwitzt nur noch im Badezimmer“, erinnert sich Schauffele. „Ich kann mich nicht mehr erinnern, wer es war.“
Aus Wut wurde Humor
Fünf Cuts in sieben Turnieren hatte er damals, in seiner ersten Saison auf der Korn Ferry Tour 2015, verpasst. Er griff dann tatsächlich zu einem Handtuch, um es zu zerreißen. „Ich war wirklich wütend und dann sah ich mich im Spiegel und fing an zu lachen, weil das einfach nur peinlich ist“, erzählt Schauffele.
Inzwischen dürfte er seine Handtücher nur noch entsprechend ihrer tatsächlichen Funktionsweise benutzen. Schauffeles letzter verpasster Cut auf der PGA Tour liegt mehr als zwei Jahre zurück – bei der Players Championship im Dezember 2022. Wie er damals seinen Frust verarbeitete, ist nicht bekannt ...