Sonniger Start in Halle
Halle/Westfalen – Der anspruchsvolle Platz des 1990 gegründeten GC Teutoburger Wald wurde erstmals am ersten Wettkampftag des nominell ranghöchsten Amateurturniers der Damen in Deutschland in der Konstellation gespielt und zeigte, dass in Ostwestfalen-Lippe bis zum letzten Schlag konzentriert gespielt werden muss, um einen guten Score in die Wertung zu bringen.
Der Platz liegt idyllisch eingebettet in die Hügeln des Eggegebirges, das Teil des Teutoburger Walds ist. Als besondere, sportliche Herausforderung müssen die Athletinnen einige Höhenmeter absolvieren. Der Teutoburger Wald zieht sich als Mittelgebirge quer durch Norddeutschland und ist historisch vor allem durch eine Niederlage der ansonsten militärisch kaum bezwingbaren Truppen des Römischen Reichs bekannt. Wo die Varusschlacht, bei der im Jahr 9 nach Christus von den Germanen ein Achtel der gesamten Römischen Armee vernichtet wurde, genau stattgefunden hat, ist noch immer strittig. Aber als wahrscheinlich werden die westlichen Ausläufer des Teutoburger Walds angenommen, wo Arminius der Cherusker - auch als Herrmann bekannt - die Germanen zum Sieg führte.
Magenta auf Ligakurs
Der Ligakurs des GC Teutoburger Wald wird bei dieser German International Ladies Amateur Championship mit einer Länge von 5.665 Meter als Par 72 gespielt. In der Konstellation ist dies das erste Turnier, so dass es auf jeden Fall einen ersten Platzrekord geben musste.
Von den üblichen Tees gespielt ist bei den Herren ein Platzrekord von vier unter Par vermerkt und bei auch bei den Damen ist verbürgt, dass mindestens einmal eine 68 (-4) gespielt wurde.
Am ersten Wettkampftag lag Julia Neumann nach 15 Löchern bogeyfrei voll auf Kurs. Vier Birdies hatte die routinierte Athletin des G&LC Berlin-Wannsee bis dahin schon notiert. Dann aber zeigte der Platz nochmal Zähne und Neumann kassierte auf Loch 16 zunächst einen Doppelbogey, ehe es auf der 521 Meter langen Bahn 17 richtig teuer wurde und ein Triple-Bogey den Score deutlich verschlechterte. Am Ende kam die Berlinerin mit 73 (+1) Schlägen ins Recording und liegt in der Tageswertung auf dem fünften Platz.
Ein besseres Ende fand die Runde von Neumanns Teamkameradin Emily Krause. Die ehemalige Jugend-Nationalspielerin musste zwar früh und spät ein Bogey notieren, brachte dazwischen aber drei Birdies unter. „Ich habe heute sehr gute Drives gehauen und hatte somit häufig eine gute Ausgangslage für den Grünschlag. Viele Fairways zu treffen, ist hier besonders von großer Bedeutung. Meine Eisenschläge waren gut geplant und ich habe mir gute Birdiechancen erspielt“, zog die Wannsee-Athletin ein positives Fazit ihrer Auftaktrunde.
Mit ihrer 71 (-1) teilt sich die Berlinerin die Führung mit einer Athletin, die in der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf für den amtierenden Deutschen Mannschaftsmeister spielt. Victoria Schuldt spielte hanseatisch cool und hielt ihren Matchplan dabei konsequent ein. Nur ein Bogey, mehr als egalisiert von zwei Birdies, brachte der Norddeutschen die geteilte Führung. Entsprechend zufrieden war die 18-Jährige: „Es war heute bei mir in allen Spielbereichen ziemlich solide. Ich habe viele Fairways und Grüns getroffen und viele Pars gemacht. Generell habe ich eher versucht, defensiv zu spielen und die offenen Grünseiten anzuspielen.“ Diese Taktik hat bestens funktioniert.
Even Par
Hinter den beiden Führenden haben zwei weitere Athletinnen vor dem zweiten Wettkampftag nur einen Zähler Rückstand.
Rosanne Boere erlebte bei ihrem ersten Auftritt in Halle eine wahre Achterbahnfahrt. Gestartet mit einem Birdie, geerdet mit einem Doppelbogey und folgend etlichen Bogeys und Birdies, lag die Niederländerin nach 16 Löchern bei zwei unter Par. Den guten Score vor Augen, musste die im World Amateur Golf Ranking in der Top 500 platzierte Athletin noch zwei Bogeys hinnehmen und kam Even Par ins Recording.
Auch Sophie Renner hatte nur acht Pars auf der Karte und mischte noch jeweils fünf Bogeys und fünf Birdies dazu. Die 17-Jährige Athletin des Junior Team Germany, die in diesem Jahr schon die Scottish Girls' Open Championship gewonnen hat, sieht auf dem Platz einige Herausforderungen: „Man muss auf alle Fälle für mögliche Chancen arbeiten und gleichzeitig verzeiht er aber auch wenig Fehler. Ich finde ihn daher psychisch ziemlich herausfordernd. Der Platz erfordert auf alle Fälle die volle Aufmerksamkeit während der gesamten Runde. Fehler müssen hier möglichst angenommen und akzeptiert werden.“
Auch das Greenkeeping bekommt von der Jugend-Nationalspielerin ein anerkennendes Lob: „Der Zustand des Platzes hat sich über die Tage auf alle Fälle nochmals deutlich verbessert, da hat das Team vom Club und Greenkeeping auf alle Fälle gute Arbeit geleistet.“
64 Teilnehmerinnen
Auch am zweiten Wettkampftag geht es für die 64 Teilnehmerinnen wieder ab 8.00 Uhr raus. Die 52 Deutschen und 12 Gäste aus sechs Nationen geht dann in umgekehrter Reihenfolge auf den Platz. Während an Tag 1 die niedrigsten Handicaps frühe Startzeiten hatten, gehen die Favoritinnen am Freitag erst am Mittag raus. Die letzte Startzeit auf Tee 1 ist um 12.13 Uhr.