Das Herren-Team in Sotogrande | © DGV

European Nations Championship 2025 - Tag 1

Nachdem die deutschen Damen im Vorjahr das Turnier ausgelassen hatten, sind 2025 Antonia Steiner, Susanna Brenske und Maya Burmann für Deutschland nominiert. Am ersten von vier Wettkampftagen haben die Mädels in Schwarz-Rot-Gold den sehr selektiven Platz von seiner unbarmherzigen Seite erlebt, obwohl die Bedingungen freundlich waren und kaum Wind im Spiel war. Dies kann in Sotogrande, direkt am Ufer des Meeres in Andalusien auch ganz anders aussehen.


Was auf diesem Platz immer als Herausforderung fasziniert: Zwischen Korkeichen, Palmen, Wasser und Bunkern bleiben bei jedem Schlag nur kleine Landezonen, um den Ball in Regulation auf die herausragenden Grüns zu platzieren. Jede winzige Abweichung von der Ideallinie wird vom altehrwürdigen, aber hinreißend renovierten Platz bestraft.

Spanien vorweg

Nach der ersten von vier Runden hat sich Spanien bei den Damen klar an die Spitze gesetzt und ist mit einem Gesamtscore von -4 das einzige Team, das es geschafft hat, unter Par zu bleiben. Überragend an diesem Tag war Lucia Paniagua, die eine 67 (-5) ins strahlend weiße Clubhaus brachte. Neben der Spanierin blieben nur Ada Huhtala aus Finnland (68, -4) und Benedicte Brent-Buchholz aus Dänemark (69, -3) unter Par.


Beste Deutsche war Maya Burmann. Die Athletin des GC St. Leon-Rot, die seit diesem Jahr zum Junior Team Germany zählt, hatte einen guten Start und ging mit ihrem ersten Birdie auf Bahn 2 direkt unter Par. Auf Bahn 4, einem beeindruckend gut verteidigten Par 3, musste die Kurpfälzerin einen Doppelbogey notieren. Mit Bogeys auf den Bahnen 7,8, 13 und 15 ging der Score danach erstmal deutlich in die Höhe. Grandios dann aber, wie Burmann sich zum Ende der Runde wieder fing und mit zwei Birdies auf den Löchern 17 und 18 die Runde zu einem guten Ende brachte. Mit ihrer 75 (+3) rangiert die SLR-Athletin zunächst auf dem 14. Platz.

Nur ein Birdie

Den zweiten Score für die Teamwertung steuerte Antonia Steiner bei. Die Athletin des GC Hubbelrath musste sechs Bogeys und einen Doppelbogey notieren. Das Birdie auf Loch 14 sorgte für den Endscore von 79 (+7). Damit steht die Rheinländerin zunächst auf Rang 24. Deutschland liegt mit einem Gesamtergebnis von +10 aus den beiden gewerteten Scores erst einmal am Ende des Feldes.
Susanna Brenske blieb bei ihrer ersten Turnierrunde in Sotogrande ohne Birdie und liegt mit 81 (+9) Schlägen auf Rang 28 der Einzelwertung.

Rückkehrer

Nils-Levi Bock hat 2024 seine Premiere in Sotogrande gefeiert, die übrigen drei Jungen dürfen erstmalig diese große Bühne des Weltgolfsports betreten. Bock mischte auf seiner Front Nine zwei Birdies mit einem Bogey, auf der Back Nine genau anders herum, so dass in Summe eine solide 72 (Even Par) in den Büchern ist. Damit liegt der Spieler des GC St. Leon-Rot in der Einzelwertung auf dem elften Platz. Dichtauf folgen aber schon die Teamkameraden mit dem Bundesadler auf dem Shirt. Tjelle Rieger und Jaspar Pippig schafften es, jeweils vier Birdies unter zu bringen. Rieger brachten bei einem Zwischenspurt drei Birdies in Serie auf den Löchern 10, 11 und 12 nach vorne, während Pippig  mit zwei späten Birdies auf den Löchern 16 und 18 seinen Score drückte.
Bei den Jungen werden an jedem Tag die drei besten Ergebnis für die Teamwertung addiert und so liegt Schwarz-Rot-Gold bei den Herren mit +2 zunächst auf Rang fünf.
In Führung liegt Estland (-2) vor Österreich (-1). Den besten Einzelscore des Tages lieferte schlaggleich Kevin Jegers (Estland) und Jacob Lotschak (Österreich) ab, die beide eine starke 69 (-3) unterschrieben.

Vier Birdies

Wie seine Teamkameraden brachte auch Leon Heeder vier Birdies unter, machte daneben seine Scorekarte aber bunter und kam mit einer 76 (+4) ins Recording. Der Youngster des Münchener GC startet von Rang 43 in den zweiten Tag.

„Meine Premiere in Sotogrande ist mir echt gelungen. Ich war sehr zufrieden, ich konnte viel Positives mitnehmen. Klar gibt es immer was zu meckern, aber das wäre jetzt meckern auf hohem Niveau. Ich habe vielleicht drei Fehlentscheidungen getroffen und einen schlechten Golfschwung gemacht. Aber alles in allem fand ich das heute echt okay. Ich habe es sehr genossen, diesen wunderschönen und sehr anspruchsvollen Platz zu spielen. Die Kombination gefällt mir ziemlich gut“, war Debütant Tjelle Rieger sehr angetan. Und auch das Miteinander im Team stimmt: „Die Truppe ist mega. Ich hoffe, dass wir nochmal jeder drei erfolgreiche Tage hinlegen und dass wir sowohl einzeln, als auch in der Teamwertung eine erfolgreiche Woche gestalten. Auf die kommenden Tage freue ich mich sehr!“

Traumplatz

Der Platz in Südspanien wurde schon 1964 gebaut und von 2011 bis 2016 komplett renoviert. Das Design stammt aus der Feder von Robert Trent Jones. Immer wieder wird Sotogrande in die Top 10 der besten Plätze Europas gewählt. Die Vegetation rahmt den mehr als herausfordernden Course prächtig ein. Eukalyptusbäume, Palmen und die überaus beeindruckenden Korkeichen stehen am Rand der Fairways. Die Grüns sind meist extrem hart und schnell, dazu teils noch sehr schmal und sorgen mit kräftigen Breaks für eine Selektion des Teilnehmerfelds.

Geschichte

Das Turnier wird über vier Zählspielrunden ausgetragen. Von den vier Ergebnissen kommen bei den Herren jeweils drei in die Wertung. Die Einzelsieger dürfen nach dem Turnier ins „Gelbe Jackett“ schlüpfen.
Seinen Ursprung hat das prestigeträchtige Turnier in der Internationalen Woche, die der RCG Sotogrande in seinen Anfangsjahren organisierte. Im Jahr 1970 übernahm die Weinregulierungsbehörde von Jerez die Schirmherrschaft über das Turnier. Unter dem Namen „Sherry Cup“ wuchs die Bedeutung im internationalen Turnierkalender immer weiter. Seit 1998 wird das Turnier vor allem als Mannschaftsmeisterschaft unter dem Namen European Nations Championship ausgetragen und läuft zudem unter dem Titel Copa RCG Sotogrande.
Auf der Siegerliste stehen große Namen, wie Sergio Garcia, Rory Mcllroy, Padraig Harrington, Francesco Molinari, Shane Lowry und Catherine Lacoste.
Deutsche Siege der deutschen Damen gab es 2003, 2006, 2007 und 2022. Das Gelbe Jackett der Siegerin durften bislang Nicole Stillig, Martina Eberl, Bettina Hauert, Katharina Schallenberg und zuletzt Helen Briem überstreifen.
Bei den Herren war der Hamburger Veit Pagel in den Jahren 1974, 1975, 1979 und 1981 siegreich. Der letzte deutsche Sieg liegt schon etliche Jahre zurück. Marcel Siem holte sich 1999 das Gelbe Jackett. 2019 wäre Jannik de Bruyn fast der ganz große Triumph gelungen. Am Ende musste sich der „Held von Hilversum“ aber doch mit dem zweiten Platz begnügen.

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